1 4 I I . 5)ie ©riechen. ©riec^ifd^e «piitiofo^^ie. 1 5
3 a l ^ i e n ß e r : ^ ä i i n t f f e n baö S e f e n berfeiben erfiären ju fönneit; löie^
ber anbere, bie (¿ieaien, gaBen i^re gefunbe 33ernitnii iojipeit
g e f a n g e n , ba§ fie ailem 3rbi[d^en unb @tnnitd^en baö tua^^re ©a^^
f e i n über:^aupt abfprac^en unb meinten, fie fönnien, oon biefer
i r ü g e r i f d ^ e n ©inneniDelt ganj aBfe^enb, im ©eifte ba§ toal^re (Sein
B e g r e i f e n . S)ann erfaßte § )eraf i i t , um 500 ü. (¿^r., benSÖed^fei
u n b ein unenbtic^eg Serben ai^ bag einzige
ß m ^ j e b o f i e S aug Slgrigent (©irgenti) in ©iciüen, um 440 i).
g ^ r , , meinte ben 3t»iefi)ait ^toifd^en unb Siebe in ber
fd^enfeeie ate bag aügüitige ®efe^ ber fd^affenben 9iatur aufftelien
j u fönnen. Qn einem getüaitigen, in^aitfci^teeren 8e:^rgebic^t »on
ü b e r f i ^ r u b e l n b e m , iü^nem ©(^tounge ^at er feine 2infi(i;i ßorget
r a g e n . 2iu8 ben nod^ erhaltenen ^ruc^ftücfen geben folgenbe
d ^ a r a f t e r i f t i f d ^ e 33erfe ein ^ i i b feiner ©arfteßung unb Sinfic^t:
33atb üon ber Siebe gufammengebrac^t, föirb 2iiie§ ^u 6inem,
S a l b bann tnieber ein jebeS gerfprengt bur(^ be§ §aber§ Serfolgung.
tüie fofort burd) be§ ®inen merben bie SSielen,
© 0 aud) Juerben fie nie tbeiii)aftig beftänbiger Sauer,
U n b toie im ^iuge ber Seit "ie enbiget foid^erlei 3Be(^fei,
SlifD befte^in unüeränbert in fic^ fie ben ett)igen lireiSlauf. ^
5 ) e r troftiofen ¿eiffli^^'e^^eit unb ©eibftüber^ebung foid^er ^^iic^
f o p ^ i e , toeid^e mit rücifid^tgiofer (ginfeitigfeit nad; allen
gen über ba§ 3iei ^inaugfd^o^, trat ^ i a t o (428 — 3 4 7 b. (¿^r.)
g u r 3eit ber ^öd^ften -53iiite ®rie^enianb§ mit fd^arfer tritif
mie mit aiier ©etoaubt^eii ber feinften iDiaieftii in einer ^iei^e
b o n ©iaiogen entgegen, (äiner genauem unb tiefen ^enntni^ ber
c r i e n t a ü f d ^ e n ®ottegbere:^rung, tueic^e er — fo fd^eint eg — inö--
b e f o n b e r e in Sieg^iJten ertDorben ^atte, beftätigte ober getDä^rte
i ^ m bie (ärfenntni^ eines etoigen unberänberlid^en Urhebers unb
( S d ^ ö ^ f e r S ber S e i t , bem gegenüber afleg Örbifd^e nid6t ais ein
^Boüenbeteö, fonbern als ein SBerbenbeS unb in ber ßnttüidieiung,
5 3 e g r i f f e n e S erfd^eint. ®iefe Sinfic^ten enttüicfeit er befonberS im
„ 2 : i m ä u 8 " , einem feiner bebeutenbften unb f|)äteften S55erfe.
¿ a r i n iegt er bem S^imäuS^ bie foigenben Sßorte in ben 3!)innb:
2iu§ ber bortrepc^en UeBerfe^ung bon ber
tan'if, I, 42.
2 6 , §. 38, 687 ber UeBerfe^jung Uon ©ufemi^í; ©. 33 ber UeBer^^
fe^ung bon SBagner (Sei^j^ig 1853).
6 d ttJDlIen tüir benn fagen, melc^er ©runb ben, bet bie§ 2ÍII,
ba§ Sieic^ be§ 2Berben§, sufammenfügte, ju biefer feiner SDBirifamfeit
betoogen bat- ßr mar gut, unb in bem ©uten entftebt niemals
irgenb 3ieib; unb ireil er nun frei »on biefem, lüotlte er benn auá?,
bat aUe§ ibm felbft fo äbnlid) ai§ mogíiá) toürbe.
U n b an einer anbern, ettoaS frühem ©teííe:
SBenn nun aber biefe SBelt fc^on unb oortreffíi(í) unb ber SRei--
fter gut unb »oWommen ift, fo ift e§ offenbar, ba^ er (bei ber
Sci)öpfung) ba§ ©tüige jum SSorbilbe na^m; toenn bagegen ber galt
eintritt — iteld^en audj nid)t einmal augjufpreííien erlaubt ift (námí
lic^ bat fie unüoUiommen fei) — , fo naljm er ba§ ßrftanbene (unb
aSerganglic^e) jum SSorbilb. §iema(^ ift e§ nun fc^on jebermann
i l a r , bat er ba§ ßiüige jum ^ßorbilbe na^m; benn bie SBelt ift ba§.
©c^onfte üon aüem ßntftanbenen unb il}r Urbeber ber befte unb ootlfommenfte
üon allen DJleiftern.
® a S ift berfeibe ©ebanfengang, biefeíbe Infc^auungStoeife, ttjeíd^e
a J í o f e S in feiner mel^r biíbíic^en Sei f e fagen íie^:
U n b ©Ott fi^uf ben aJienf(ben ft(^ p m 33ilbe. — Unb ©ott fab
a n 2ille§, tnaS er gemalt b^tte/ unb fiebe ba, e§ loar febr gut. —
2ÍU8 berfeiben Oueííe, ber äg^lstifd^en 2:em^eítDeis:^eií, ^aben
beibe i^re ©ottegerfenntni^ fonber ^^e^f^i Sefcí;i3í3ft. SBeiter aus*
j u f ü ^ r e u , toie ^ íato, erfütít bon biefer neuen 3bee, aud^ feiner^
f e i t s SU toeit ging unb auf bie förperlid^en ®inge faum ober bod^
n u r infofern 9íüáfid^t nehmen tDoííte, aíS fie bie STräger gott^
iid^er 3been toaren, unb toie er fid(> fd^eut, on i^re Unterfuc^ung
f ) a n b anzulegen, offenbar in ber unflaren S3eforgniß, baj3 i^m
boc^ ber giJttlid^e §auc^ bei ber rau"^en unb genauen ^anb^abung
g e r f l i e ^ e n bürfte, n)ürbe :^ier gu toeit führen, um fo me:^r, als
^ l a t o ' S birecte S^^eilnaí^me an ben Díaturtoiffenfd^afíen eine unbebeutenbe
t»ar, fein inbirecter ©nflu^ aber burc^ bie 53ilbung
f e i n e s @d^üierS SiriftoteleS, gu bem toir uns je^t tDenben, u m fo
bebeutenber.
® a S 33ieie namlid^, tüaS gried^ifd^e ^^ilofo))hen über bie
9 b t n r gebadet :^aben, baS Senige, loaS fie fid^ ^erabíiefen gu
1 684 Bei ©ufemt^I; 31 Bei aSagner.
5r.«