146 IX. Segrünbung aBenbläiibifc^er 5Raturü3tffenfc^aft, mint ber ©roße. ©^cíafiijc^e SReí^cbe. 147
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CQuer gegen bieUniüerfität ju ^axi^ fd^iic^ten 3U Reifen, 9?om
gefanbt unb ^ier jiim Magister palatii, b. jum Seigrer ber
¿^eoi^gie Bei ber pä^ftüdi;en Surie ernamit, trovauf er im 35er=
foige biefer Singeiegeni^eit mit ber 9?ebi[tcn ber ©efei^e für baé
©tubimn ber Dominicaner in ^arig Beauftragt unb bagegen beö
mü^feiigen Slmteg eines ^rci^in^iatS entt)oBen marb. 5iiac()bem er
faum baö ftiiie 2imt eines Äiofterie^rerö ^u ^Mn meber überucmmen,
tt)arb er t>om ^a^fte 1260 jum iBifi^of Den ^egené=
bürg befteßt unb mu^te biefeS 2imt, um bort eingertffenen
brauchen ju fteuern, nac^ längerm ©träuben annei)men. ®ccf;
f(^.cn nac^ ein paax Sauren ^atte er bie Orbnung ^ergefteßt unb
n)u§te fi^ nun freizumachen, um ungeftört big an feinen STob,
im 3a^re 1280, feinem Serrami unb feiner fc^riftiìelierifcben
3^^ättgteit in ¡^Un ju ieben. ^ Siile biefe 9Ìeifen getoä^rten i^m
bie i®etegen^eit, ÌÌaturbeobai^tungen in einem Umfange anju^
-fteiien, mie er jumal in Jenen ^zitm gar feiten ju finben u^ar.
®ie gaben aber aud; ben meifteu feiner SiBerfe ein eigent^üm==
iic^eS ©e^räge, benn jebeS üon i^nen toarb, loie erjä^it mxi,
an beut Orte, too er fid; gerabe befanb, angefangen unb 'ooiUnbet,
um aiS (gigent^um beS ^'iofteré bort ju bleiben; benn ba§
3>erbot perfönlic^en (äigent^umS erftredte fic^ nad; feiner SiuS?
legung aui^ auf biefe (ärjeugniffe feines ©eifteS»
Um in geigen, toaS für g^^^ntw Gilbert ^ier oorfanb, n^ie
eng er fic^ i^nen anfc^io^ unb toie fidler er fie bod; gu burc^=
bre^en tonnte, iDenn eS barauf anlam, bie eigene aJieinung be==
ftimmt unb flar auSjufpred^en, möge :^ier eine ©teile ^ial^ fin^
ben, n)eid;e öon ber @(^öi}fung ber ^flanjen ^anbeit, unb fomit
als eine ^arati.eie' ju ber früher mitgetl^eilten ^rebigt beS
gen ©afiüuS bie @d;ii)erfäUigfeit ber ©¿^oiaftif greß ans Sid;t
treten iä§t, (Entnommen ifi fie b^em Serfe: „3nb€griff ber Sl^eo^
logie ober üon ber u)unberbaren Se^re Don ©Ott" („Summa theologiae
s. de mirabili soientia Dei")» ^ Qn bem Traotatus XI
^ S i e Bejie SeBenäfcefc^reiBung ftubet man Bei 2}Iei?er, ©efc^id^te ber
33otanif, IV, 9 — 28. (Sin neuere^ Serf: ©ig^art, Albertus magnus
(9iegeng6urg 1857), enti;äit jtrar ein fc^öne§ ißorträt, aber einen jiemiic^
unbebeutenben, nic^t iritifd^en
^ Benu^e bie Siu^gabe mit ber Basilee ex officina
industrii magistri Jacobi de pfortzheim pridie Kalendis aprilis Anni christiani
1507 (in jtoei goIioBänben).
be« stueiten Sanbeg í)anbeít bie ì^xaQz 56 üBer ba§ Seri m
brittcu 3:ageé. brüte ©lieb btefer g-rage, benn in ©lieber
UeBt eá Sííbert feine Sßerfe ju t^eiíen, tautet nun fo:
S ) r i t t e § ©Uet). S)ritteng wirb gefragt über baà, wo gef^rie^
ben ftebt: bie èrbe taffe aufgellen grüne§ Ärani \ tnobci
gefragt tnirb: ob inSgemein bie ißfianjen jur Einlage unb einrieb^
tung ober jur Sic^'be ber Srbe gef)Dren, ^
(§rfter 33 e in e i §. 3öie e§ fc(}eint, jur 3ierbe; benn roie bie
Sterne jur 3ierbe be§ §immei§ geboren, fo bie Sinmen unb ba§
£aub sur Bierbe ber (Srbe. SÖenn beí)auí}tet inivb, mie 2luguííinu§
ju be^au^ten fcbeint, ba^ fie jur (§inrid)tung beSinegen gei)Dren, »eil
fíe mit ben ©ur^etn non ©runb au§ ber ®rbe aniiaften, bann muffen
aud} bie Sterne §ur Einlage be§ Rimmels ge^ioren, meií fie bent
.^immelSbogen angeheftet unb mit il}nt unabloSácí) nerbunben finb.
3 mei ter a3emei§. gerner fagt aimbrofiuS im ^efameron^:
be§()alb »eriegte ßr bie (Schöpfung ber) (Srbe unb bie Bierbe ber
ßrbe burd) bie Sonberung ber Berfd}iebenen ©ewäcbfe (ornatum in
distinctione plantarum) auf t>erfd)iebene Stage.
g r a g e f t í i á l e i n , fragt audi 33eba: äßeS^aib fagt Ör: gru=
nenbe§ Äraut? mo eine anbere Ueberfe^ung gutterfraut ijat? (Eè
fc^eint banad) bo^, ba^ bie Spftan^en, metdje fc^äbiic^ finb i^rer
©eftait nací), l^ie dornen unb ©ifteln, ober iiirem Safte nad), mie
.bie giftigen, bamalS nicbt erfc^affen morbeu finb, meii fie fein gutter
finb, fonbcrn eine Seiäftigung.
E u f i i j f u n g be§ bri t ten ®[iebe§. ¿hierauf mu^ man fagen,
ba^ bie ^fianjen ^ur ßinridjtung geböten, unb nid)t jum Sc^mude.
Unb e§ ift ein guter ©runb, meldjen Euguftinuè anfüfjrt: meit fie
üon ©runb au§ ber (Erbe anhängen. S)enn e§ fiel}t feft, mie ber
^ßhiiofoiJh (í*- SíriftDteíeS) fagt, ba^ jeber iíorper üon ebenbenfei=
ben Stoffen i)erftammt, üon benen er ficb ernährt; bie ^flan^e aber
bat SBurjeln, melcbe bem 9Jiunbe enifprecpen, mie berfeíbe $í}iÍDfDpÍ7
i S m gclgeixben merbe ici; ben iateinif(i)en Se^t mi3gii(^.jt mcrtgetreu
toieberjugeben fuc^en, tooburd? freilid; ebenfo toenig ein correcteS Seutfc^ äu
Sage gefi3rbert merben toivb, ai§ bie beuifd; = iateinif(^e ©^rac^e be§ Oti^
ginai? ein corrccteS Sateintfc^ barfteßt.
2 Pertineant ad dispositionem vel ad ornatum terrae,
s b. f). in feiner lleberarbeitung bcr ©c^iriJfungggeff^id^te be« Safilinä.
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