198 XII. Slttfauge ber ©^ftemattf utttec bem ©hifiuffc bev SlaffUcr.
,, Sitte Sing in bem 93ilb ftel}en (b. iinb ju einer beftimmteti
^orm au§gebiibet); ba§ ift: alle ®ing jinb gebilbet; in biefer
ni^ liegt bie 2inatomei (b. b- iti ber ^orperform liegen bie Seiten
be§ 3nbalt§). S)ie Sinatomei ift eine Äunft, bie en(^ lernt er!enneii|
bie §orm jebeg Singet, tüie biefelbig gufammengeüttet, gefefet u. f. iu,
i f t , . . , bie 2lnatomei ber ^orm gibt erfenntnifi ber ©igenfcbafteir
berfelbigen 3)inge/' —
,,a3ebenfe, tüie gro^ unb ebel ber 2}ieniii) gefi^affen fei unb iüie
fo gro^ feine Slnatomei begriffen mirb, nnb ba^ nic^t mBgli^ ift,
feine 2tnatontei be§ 2eibe§ unb ber Sugenben ju fpeculiren in ti
nem Äopf no(^ Vernunft: fonbern i^on bem Stendern muB bet
©runb geilen, alSbann fo ift fii^tbar unb offenbar, n)a§ in il^m iil",
® a nun nar f ; b e u j u e r f t e r t o ä ^ n t e n ? i n f i d ; t e n b e § ^ a r a c e i f u S b e r !
M r o f o S m o g n u r a U e i n M m ^^ ^ ^ ^ u f a m m e n f ä f f e n |
a ü e r ® tMt b e ö SWa f r o i o ö m o ö f l e f c ^ a f f e n i f t , f o f o i g t a u c ^ a t e m ^ l
t i c ^ n a t ü r l i c h , ba^ ju feiner g r ^ a t t u n g unb (Srnä^rung b e r f e l b e
^ r o c e ^ fort u n b f o r t g e f c ^ e : ^ e n m u ^ .
,,2iae§ ba§, fo mir effen, nimmt feinen Urfi^rung bom Sleu^er^;
barum bie äußern müffen bie innern näbren. Qn gleicher 3öei§, iDie
bie ßeber mu^ ^iibrung (3ufubr) l^aben, ba§ nimmt fie au§ beii|
fiebern ber ßrben: ba§ §erj mu^ feinen Siufentbalt tjaben, M\
nimmt er au§ bem §erjen ber (§rben: alfo fpeifet bie irbifc^e M'
• bie leibliche ©all: ba§ irbifc^e |)irn ba§ leibliche |)irn: unb aflöi
mik unb Ttikr unb 5Rieren, SBlut unb 33lut. — Sllfo, tüarai
ftärfen gleid^e ©lieb fein giei(^e§ ©lieb? ®arum, ba^ bie 2inatontei|
ba ift." — „ein jeglii^er ben mir effen, berfelbige bat in iljiii
all unfere ©lieber, iüa§ ber ganje 2Renfi^ begreift unb in ibm m\
fa^t" (aufnimmt unb ficb aneignet).
@ a n s e b e n f o , f a g t ^ a r a c e i f u « , m ü f f e a n ä ) in t r a n f ^ e i t e n b a «
3 i e ^ n i { c ( ) e m SOiafroiogmog ba ö ^eiimittet fein; ©ietd^eS müfft
m i t ® l e i d 6 em, nic^t b u r c ^ @ n t g e g e n g e f e | t e 8 geseilt l o e r b e n .
m i t toar e r b e n n ganj confequent i n b e m birecteften © e g e n f ö l l
g e g e n b i e ^ e r r f d ^ e n b e n S e ^ r e n b e ö ® a i e n getreten. Q^m i o a r e i t f
b i e e i n z e l n e n D l a t u r f ö r ^ e r f ^ j e c i f i f d ^ e m m , tp e t c b e i n i ^ r e i
„ S i n a t o m e t " , b- i ) . i n i^rer äußern iSefc^affen^eit ein ^immlt
f i ^ e ö ei n I m p r e s s i o sideralis, e i n e ©e^eid/nung i '
m i t f id^ l^erumtrugen:
2)ie ©iguatur ber ©cmad^fc. 199
„S)ie 3fiatur jeii^net ein jeglicbeS ©emdci)§, fo üon ibr ausgebt,
ju bem, baju e§ gut ift: barum, toenn man erfahren miö, n)a§ bie
SRatur gezeichnet bcit, fo foU man'§ an ben Blichen eriennen, tua§
S;ugenb in felbiger finb, 3Bann ba§ fotl ein jeglid^er 2írjt miffen,
ba^ alle ^räft', fo in ben natürlichen 3)ingen finb, burc^ bie Qúá)en
eríennt toerben: barau§ bann folgt, ba^ bie Physionomey unb GMromancey
ber natürliá)en Singen jum follten burcb ein jeg^
liefen 2írjí üerftanben merben. 2ßo ba§ nit ift, ba mirb fein Oecret
in ber 5Ratur erfunben mit ¡geioiffer $rob unb rechtem Sßefen. —•
®enn ihr moí^tet fpret^en, mer iann in ba§ ^raut feben, maS in
ihm ift? ^Hein, allein fieb fein an, fo fiebft bu alleS, n?a§
in ihm ift. — Söer nid^t au§ ber Signatur bie Alraft ber Kräuter
f^eibet, ber mi \ nit, ma§ er fchreibet. ©r fcbreibet gleich aB ein
S3Unber, ber loei^ nit, m§> er fchreibet.
„©0 ift weiter non nöthen, ba^ ihr loiffet bie Slnatomei in fol
(her ©eftalt ber Kräuter unb aller ©elüächfen: auf ba^ ihr ba ju
fammen bie gleidje Sinatomei ber ^ranfh^it in ein Drbnung bringet
biefe ©leichnu^ giebt 58erftanb ber Teilung, morin ihr h<^^beln folien
unb bleiben unb fiirfahren. — @in ^raut ift frauifi^, eing ift män^
nifih. — fieh bie SBur^eln ber SJíanneSfraníheiten, unb befiehe
bie ©urjeln ber ^rauenfraniheiten, unb fi^e barüber unb rechen eä
au§, tüie bu beftehen mirft mit beiner physica unb causis unb indiciis.
Mein e§ fei benn, ba^ bu ben grauen gebeft ihre befonbern S[ßur=
jeln, ben SDiannen ihre befonbere, unb miffeft bie 2lrgenei> ba^ fte
gefpalten ift, ben 2Jlannen ein SEheil, ben grauen ben anbern Slheií,
fonft toirft bu !ein Sírjt fein, fonbern ein 3Serfühter: baju bu mit
Diel Äünft barfeft mit fingen unb SleUerfíhleáen, mie benn euer alle
3trt ift, unb 6iubiren auf ben ©^ulen. — Sed «hermaphroditica
» etiam admittiniatur remedia, quäle v. gr. Plaiitago.
„2Ba§ ift ber gustus (ber ©efthntaá ber ©toffe) al§ ein Slheil
ber Sinatomei, ber ba niiht§ anbere§ bebeutet, benn ju feineSgleic^en
äu fommen. Saraus nun folgt: allen ©liebern im Seib SluStheilung
foliheg gustus, auf ba^ fü^ ju feinem fü^en iomme, bitteres
gu feinem bitteren: loie auch bie gradus ber ©ii^e, ©äure, Sittere^
§erbe einhalten. 2öer ift ber, ber ba fu(i)en loollt' ber fiebern ihr
3trjnei in ber Gentiana, Agárico, Coloquint? ^ein 2írjt: iper ber
©allen ihre Slrjenei in Manna, Melle, Zuccaro, Polypodio? Äein
gleich gehört ju feinem ©leichen.
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