24 II. 2)ie (Sried^en. 2:|)eo)3^raft'g ^ansengefc^ic^te 25
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finb aber bie Sßerfc^ieben!^eiien in ber ßntftel^ungäiüeife unb bem 2Ser=
i)alien foiüte in ber Sebenätoeife anfi^iaulic^er unb bequemer. S)a=
gegen finb bie 2Seri(i)iebenbeiten ber Slbeiie »iei üertDidelter; benn
gleich bie§ erfte i[t ni(i)t bWänglid) feftgeftellt, iüa§ man benn Mt'
pertbeile nennen foH, iüa§ ni^t. S)a§ b^t üieimebr feine Scbit)ierig=
feit, benn ber J^örpertbeii mü^te boi;, iüeii er ettoaS üon ber eigenen
3flaiur be§ 3öefen§ ift, immer baran bleiben,.. Eber üon ben
pertbeilen ber g^flanje finb einige fo befi^affen, bafe fie nur eine
einjährige S)auer baben, föie Slüte, liä^^en, SSlatt, gruciit, furj
alle§ roa§ ben grüc^ten ^ »orangebt ober mit ibnen gugleid) eni?
ftebt, ja au(i) ber S;rieb felbft, benn , immer iracbfen bie Säume in
i^abre^fd^üffen, foiDol nacb oben toie an ben Söurjeln. Söenn man
nun atleg biefe» für ibre Slbeile anfeben moUte, fo märe bie Sftenge
ber liörpertbeile ganj unbeftimmt unb bliebe^ fid) niemals gleidi.
Siebt man e§ aber ni(i)t für ibre Slbeile an, fo »ürbe ber gatl ein^
treten, ba^ ba§, rooburii) bie gjflanje öoUftänbig lüirb unb al§ folc^e
fic^ barfteEt, feine 2;beile öo" ibr wären; benn treibenb, belaubt
unb frucbttragenb erfc^einen unb finb alle fc^öner unb oollftänbiger.
S)a§ finb nun ungefähr bie Si^mierigfeiten. Iber man barf icol nicbt
alles nach bemfelben SRaMtabe, noch na(i) ben 5lbieren abmeffen.
S)ie ^flan^engef(fliehte nun befcbäftigt fidb, fur§ gefagt, entiueber
mit ben äußern Äörpertbeilen unb ber ganjen ©eftalt, ober mit ben
innern Slbeilen, mie bei ben 3;bieren bie 2lnatomie. Unterfucben mu^
man babei, ir>a§ fidb bei alien gleich bleibt unb tra§ in jeber ©eftalt
eigentbümlich gebilbet ift, unb üon biefer mieber, iüa§ fidh, entfpricbi,
iüie Slatt, SBurjel, Diinbe. DJian barf aber auch öaS nicht überfeben,
ob fidh etft)a§ nach Slnalogie erflären lä|t, föie bei ben Shieren. 2in
äußern 2heilen ift ju unterfdieiben: Söurgel, ©tengel, tiefte unb
triebe, 33lätter, S3lüten unb grüchte, aber fte iommen nicht aüe bei
allen ^flanjeu' pgleiii) üor. 2lm »olliommenften finben fie fi(^ bei
ben Säumen unb an fte mu^ man bie anbern ©eiüächfe aninüpfen.
Son ben genannten Äorpertbeilen ift nun aber ieineS öon gleidhfori
miger ^ufammenfe^ung, fonbern fie finb au§ anbem gleii^formigen
^heilen jufammengefügt, nämlidh (Äap. 2) au§ Siinbe, 2)iorf —
^ Sie iBiätter gehören mit gu bem, toa§ „Jjor ber ^ruc^t entfieht'V
ober, ivie ich üterfe^t haBe, ihnen Vorangeht, benn ihr Stoecf ift nach Slri^-
fioteieä nur, bie grut^i ju fc^ü^en unb ju ßebeien.
wenn fie nämli^ 2Iiarf haben - unb §olj. Siefe aber werben
wieber au§ no^ mehreren anbem ^heiien^ i^en eigentlichen Urbeftanb=
theilen, Saft, gafern, aSenen unb ^leifch gebilbet.
S)er Saft hat meift leinen befonbern 5Ramen, aber bei eimgen
^flanjen wirb er 2»lil(^faft, bei anbern ^htäne (b. h- »erhärtete
§arj= unb ©ummiiörner) genannt, dbenfo hat bei ben Shieren ber
Saft bei einigen ben befonbern Flamen Slut, bei anbem (wo er
farblos ift) aber leinen befonbern 5Ramen. gafern unb SSenen
fmb na^ ber 2iehnlichfeii mit ben thierifchen ^heilen benannt. aSiel=
leii^t haben biefe Sheile noch ganj anbere Unterfdhiebe, inbe^ wir
müffen baS Unbelannte an baS Sefannte anfnüpfen. S)er Slbeil,
welker ba§ ben gafern Siehnliche ift (ber Saft), ift pfammenhän=
genb, fpaltbar, fehr lang geftredt unb unoeräftelt. 3)ie Senen finb
ben gafern ähnlii^, aber großer unb bider, fie enthalten glüffigieiten
unb finb üeräftelt (ba§ finb alfo SRilchfaftgefä^e unb ^argfanäle unb
üieEei(i)t bie §Dl§bünbel, weliiie mit ihren aSeräftelungen in manchen
fleifchigen ^flanjen leicht in bie Slugen fpringen. llebrigenS ift im
fpätem aSerlauf beS 2öer!§ wenig mehr »on ben Senen • bie Siebe
unb ber hier aüfgefteEte Unterfi^ieb Pom Safte fann natürlii^ ni^t
feftgehalten werben). 3)a§ §olä ift fpaltbar unb befteht auS ^afern
unb Seuditigieit ober Saft, unb bisweilen auch auS §leif(^; baS
gleifih bagegen lä|t fich wie bie (§rbe nach aUen 3iid)tungen thei=
len; e§ entfteht jwifi^en ben (Saft^) gafern unb ben Senen, Seine
Sefchaffenheit ift lei(^t ju eriennen, befonberS in ben ^ruchtf^alen.
SaS 2Jlari (worunter auä) baS innerfte harte ^ernhol§ mit begriffen
ift) befteht aus gleif^ unb Saft; bie 9iinbe aber befteht bei eini=
gen auS aUen brei Seftanbtheilen, auS gleifi^i, Saft unb gafern;
bei anbern — bem SSeinftod — auS Saft unb gafern, bei ber IÌori=
eiche aber auS Saft unb gleif(h.
S)a aber ber Sortrag flarer wirb, Wenn man aUeS in ©attungen
abtheilt, fo ift eS ^wedmä^ig, bieS gu thun, wo eS nur mogliii) ift
(iiap. 3). S)ie erften unb größten ©attungen finb: Säume,
Sträuiiier, Stauben unb Kräuter. ®aS mag wol aUeS umfaffen,
aber biefe ©attungen finb nur ganj im allgemeinen gültig, benn
manine ^ßflanje änbert ihre ilatur. ^ @benfo barf man bie Unter;
^ 2)iefe Söorte erhalten ihren öoICen SBerth erft, wenn man bamit öer=
gleicht, mit weicher ©orgfait S(riftotete§ tei ber Sintheiiung ber Sthiei^e i^^
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