
Sodann muss es auffallen, dass der Höhenunterschied Poetri— Tanahwoelan, der sowohl im
Frühjahr als im November bestimmt wurde, einen Unterschied von 0,62 Meter zwischen den beiden
Bestimmungen ergiebt, welcher nicht durch die mittleren Fehler erklärt wird.
Drittens ist offenbar der Zweck, eine endgültige Bestimmung des Refractionsläctors zu bekommen,
nicht erreicht worden, wiewohl der stetige Gang der in den verschiedenen Tagesstunden erhaltenen
Resultate die Sorgfalt beweist, welche den Beobachtungen gewidmet wurde, und die auch
aus den Notizheften erhellt. Damit dieser Unterschied besser in die Augen falle, lassen wir in
der Tabelle XY1II die Werlhe van h für die vollen Stunden folgen, wie man sie durch Interpolation
aus den mitgetheilten Tabellen ahleilet.
TABELLE XVIII.
MITTLERER REFRACTIONSFACTOR h FÜR DIE VOLLEN STUNDEN.
März 1877 März und April 1887. November 1887.
Pcno.enggalan
49
Banjoepahit.
Djoerang-
sapi—
Tanahwoelan.
Djoerangsapi—
Poetri.
Tanahwoelan
S
Poetri.
Petjaloengan—
Poetri.
Petja-
loengan—1
Tanahwoelan.
TanahwoelänH
Poetri.
Mittel.
(*)
(19“) (0,0843)
0,0613 0,0740 0,08485 0,0743 0,0973 0,08215 0,0733 0,0782
21 0,0540 0,06725 0,07745 0,0720 0,0932 0,07625 0,0726 0,07325
22 0,0550 0,0627 0,07155 0,0695 0,0896 0,07135 0,0724 0,0700
25 0,0535 0,0601 0,07035 0,0671 0,0846 0,0694 0,0674 0,0675
0 0,0510 0,0589 0,0729 0,0662 0,0814 0,0685 0,0658 0,0664
1 0,0556 0,05905 0,0723 0,0662 0,0855 0,0679 0,0656 0,06745
2 0,0556 0,0605 0,0717 0,0667 0,0855 0,0747 0,0672
(3“)
0,0686
(0,0678)
Mittel.......... 0,0547 0,0652 0,0744 0,0689 0,0882 0,0729 0,0692
(4“) (0,0676)
Untersch. mit
dem ar. Milt. — 0,0155 B- 0,0070 f i °>°042 1 0 ,0 0 1 3 + 0,0180 + 0,0027 — 0,0010
Es fällt auf, dass während der Höhenunterschied Poetri— Tanahwoelan im November um
0,62 M. kleiner gefunden wird als im Frühjahr , doch der Refractionsfac.tor keine erhebliche Differenz
* In l?ig. 2 zeigt die mit Punkten und Stricken gezogene Linie die Aendernng des Factors k nach dieser Columme an. 'Die
für 19h, 3h und 4h geltenden Zahlen sind erhalten mittels der Unterschiede mit 20h resp. 2bzwischen
den beiden Bestimmungen darbietet. Dies wird freilich erklärt, sobald man die Differenzen
der beiderseitigen Zenithdistanzen im Frühjahr und im November zusammenstellt. Wir finden nämlich
für die Differenz z November — z März—April:. ..
in Tanahwoelan P in Poetri /
6“ 25’“ i5?fl+5",35 2 6 ",1 3
4 8 3 ,4 6 6 ;4 ' . 4
8 4 4 ,4 10 4 6
9 5 3 ,8 9 — 5 ,9 5
10 5 3 ,5 6 — 7 ,4 5
11 4 4 ,2 6 — 5 ,4 5
H 4 >1 39 l i f t .® 28
v + P
45
141
30
1,20
2,40
3,75
3,21
2.73
2.73
16,02
Es würde hieraus folgen
die = | p P - w 0 ,0 015,
d (//—/¿) = — 23437 tg 5 " ,1 ^ ^ ^ S 0,58 Meter.
was ziemlich gut mit den oben erhaltenen Zahlen stimmt.
Man würde also geneigt sein, das Bestehen eines systematischen Fehlers zu vermuthen, z. B.
dass die Höhen der Heliotropspiegel über der oberen Oberfläche des Beobachlungspfeilers unrichtig in
Rechnung gebracht worden seien; dagegen muss aber angeführt werden, dass man in der lnslruc-
tion, die der Ingenieur Soeters für die Beobachtungen festgestellt hat, liest:
«Die Achsen der Heliotrope, (die Linie durch die Visirlöcher,) sollen dieselbe Höhe über der
Oberfläche des Pfeilers, wie die horizontale Achse des Fernrohrs haben.”
«Auf jeder Station werden zwei Heliotrope aufgestellt, für jede andere Station eins. Diese
Heliotrope sollen so vorteilhaft wie möglich aufgestellt werden, d. h. so, dass ihre Entfernung zur
anderen Station möglichst der Entfernung der beiden Stationen gleich ist, u. s. w.”
Es erhellt aus den Feldheften, dass dieser Instruction von den Beobachtern strenge nachgekommen
worden ist; auch wurde jedesmal der horizontale Winkel: «Andere Station— Heliotrop” gemessen,
desgleichen, so gut es der Nähe der Heliotrope wegen ging, die Zenilhdistanz des Spiegels,
damit die eventuell bestehende, sehr kleine, Höhen-Differenz berücksichtigt werden könne.
Für den Schlussfehler der beiden Gycli könnte man noch zwei Ursachen angeben, nämlich:
I o,; die bisher vernachlässigte Beugung der Fernrohre der Universal-Instrumente, und 2° die Verstellung
des Zeniths durch Lothabweichung.
Die Beugung der Fernrohre der Universal-Instrumente ist erst später durch die Bearbeitung der
Breiten bestimm ungen mittels Circummeridian-Zenithdistanzen untersucht, bisher war noch keine in Rechnung
gebracht worden.
Diese Bearbeitung ist von dem verstorbenen Dr. N. M. Kam, meinen Wünschen und meiner
Anweisung entsprechend, ausgeführt worden. Indem immer für eine Breilenbestimmung Sterne südlich
und nördlich vom Zenith benutzt wurden, so war es auch möglich für jede Station ein Glied b sin z
einzuführen, wo dann vorausgesetzt wird, b sei der Beugung des Fernrohrs im Horizont gleich.
Nun haben die Rechnungen des Herrn Kam, wie später gezeigt werden wird, für diejenigen