oben gesehen, erscheint es “weiter und .geräumiger als bei Hunden
und Katzen. Die Grube am Oberkiefer für. die Aufnahme des letzten,
untern Backenzahns ist wie bei den Katzen gebildet; nur mit
dem Unterschiede, dafs der letzte %ahn des Oberkiefers gröfser.und
mehr in die Länge gezogen is t, und daher eine Grube gebildet
w ird , wie bei den Mustelen.
B i s u l c ct.
Beide Kameelarten der alten Welt zeichnen sich dadurch sehr
aus, dafs der Raunt zwischen beiden Augen sehr breit is t, und die
Augenhöhle eine nach vorn gerichtete Röhre bildet. Bei dieser
Ordnung und den Pferden ist der Augenhöhlenkreis geschlossener,
bei den Schweinen offen, Bei den Kamee len ist die Schläfen grübe
grofs, beide Cristen sind sta rk , beim Pferde dagegen ist das Ver.
hältnifs umgekehrt. Die Schnauze des Kameels ist sehr schmal.
E i n i g e s ü b e r das Ge n u s L e m u r ♦
A m s t e r d a m 18.19.
Das Genus Lemur ist vom Herrn Geoffroy nach dem ihm eigenen
scharfen Blick in mehrere Geschlechter getrennt worden (im
19. Bande der Pariser Annalen). Mit derselben Genauigkeit hat er
die Specien bestimmt und unterschieden. Ich habe nichts hinzuzu-
fiig e n , als die Beschreibung' einer neuen Art , welche: sich im
Museum des H e rrn Temmink befindet. Da dieser verdienstvolle
Naturforscher aber ausführliche Beschreibungen und Abbildungen
dieser Thiere zu liefern versprochen hat, so w ill ich ihm liier
darin nicht vorgreifen.
Dagegen glaube ich über Nycticebus bengalensis des GeoFFroy,
von. dem Audeeert uns ein schönes Bild g e liefert, hier einiges
berichtigen zu können.
E r mufs von diesem Genus getrennt und zu den Loris gebracht
werd en , denn er hat oben 4 , unten 6 dicht an einander stehende
Zähne. Geoffroy hat sicher die vier, mittleren schmäleren für. 2
gehalten, da sie äufserst dicht neben einander liegen; dennoch konnte
ich zwischen jeden derselben die Spitze eines Federmessers einbringen.
Das Haar ist sehr z a r t, unten rö th lich g rau , oben graulichrost-
r o th , der Längsstreif in der Mitte des Rückens ist braun. Gegend
um die Augen braun , Nasenstrqif zwischen beiden grauweifs.
Der Schwanz fehlt.
Be s c h r e ib u n g e i n i g e r zum T h e i l n e u e r Mar-
s u p i a l i e n , Gl i r e n u n d F a l c u l a t e n des.
I l l i g e r .
Ich hatte mir vorgenommen, eine systematische Uebersicht der
Specien aller gewirbelten Thiere auszuarbeiten. In dieser Absicht
hatte ich frühe angefangen , mir Beschreibungen aller weniger häufigen
Thiere in allen * Museen , welche ich besuchte, zu entwerfen,
und ihre S yn o n ym ie zu berichtigen. Meine Reise nach Indien
verhindert mich auf. eine angenehme Art, diesen Plan auszu fü h ren ,
und es dürften wohl 10 Jah re vorübergehen, ehe eine solche
Syn o p sis von mir erschiene. Daher lege ich hier nur die kurzen
Beschreibungen einiger seltenen,, wenn gleich schon bekannten
Mammalien nieder, in der Hoffnung, dafs sie den Naturforschern
nicht ganz unwillkommen seyn werden.