III.
Os t e o lo g ie des A c c i p e n s e r S tu r io .
(M it Abbildungen Tab. 6. Fig. 2 , 3 . )
Rückgrath im jugendlichen Zustande.
Bei einem kleinen Exemplare von 5 Zoll Länge fanden wir
noch keine Knochenstücke, sondern allenthalben n u r weichen K norpel.
Der eigentliche Körper der Wirbel zeigte sich sehr z ä h e , von
weifser Nervenfarbe und dadurch von dem- übrigen Knorpel sehr
verschieden. Die einzelnen Theile waren indessen noch zu unentw
ick e lt, als dafs man sie mit Bestimmtheit hätte unterscheiden
können.
Rückgrath des Thieres im erwachsenen Zustande
*).
Zu unterscheiden s in d : 1) der Körper der W irb e l, 2) die Pro-
cessus transversi, 3) P. spinosi, 4) die P. obliqui,
1) D e r K ö r p e r besteht nicht, wie bei andern Fischen, aus
einzelnen Stücken, sondern bildet, wie H ome zuerst bemerkt, eine
lange Kn o rp e lrö h re , welche vom Kopf bis zur äufsersten Spitze des
Schwanzes fortläuft und keine Spur von einer Theilung z eigt; denn
wa s Schulze (im IV. Bande des Deutschen Archivs von M eckel)
fü r T heilung der Körper h ä l t , sind die Processus transversi. Die
*) Da* beschriebene Exemplar wa r 11 Fufs lang und frisch von uns untersucht
worden.
ganze Röhre ist elastisch, ; sehr biegsam und deicht aus dem Rück«
grathe heraus zu z ie h e n , indem sie n icht mit den umliegenden
Theilen 'verwachsen ' ist. Ih r In n e re s ; enthält einen v e rhärte ten,
gelatinösen Stoff, welcher den Conen der andern Fische entspricht
nild nach H ome bei, ganz frischen Thieren flüssig ist. — Dieser
Körper hat über sich die Processus spinosi, unter sich die P. transversi
und neben sieb nach oben die obliqui, welche sich mit den P,
transversis durch eine Beinhaut ^verbinden und so eine Röhre bilden,
worin die ebenfalls aus einer Röhret bestehenden Körper liegen.
2) D i e b e i d e n P r o c e s s u s t r a n s v e r s i haben h ie r eine
sehr merkwürdige und ungewöhnliche Bildung, denn sie stellen
einen Bogen v o r, welchen man bei flüchtigem üeberblick für die
Körper .selbst halten so llte , wié das Schulze wirklich gethan hat.
Die dadurch gebildete Höhle öffnet sich in der Mitte des Sphänoi-
dalbeines, und an ihrer ganzen Länge hin befinden sich seitliche,,
ru n d e , jedoch nicht regelmäfsige Oeffnungen, woraus Gefäfse zu
treten scheinen. Die vielen Querfurchen geben ih r das Ansehen,
als bestände sie aus vielen unreg^Imäfsigen Körpern. — Am Schwänze
bilden sieh dieselben 19 K n o ch en , welche zum Tragen der Schwanzflosse
bestimmt sind, jedoch-ohne dafs diese sich daran festsetzen,
indem Flossenträger zwischen beiden Hälften der Strahlen eintre-
ten. Die vorderen dieser Knochen sind die kleinsten und haben
eine deprimirte Gestalt, die folgenden vom sechsten oder siebenten
an aber sind eomprimirt. Alle sind an beiden Seiten in ih re r
Mitte ausgeschweift,- so , dafs ih r oberes und unteres Ende am dicksten
eischeint. Diese Knochen machen einen- Tbeil der Processus
transversi aus ( a u f gleiche Art wie dies der F all ist bei dem ersten
Knochengliede der Processus spinosi ) und wären also keine Ossicula
pinnarmn. Die Afterflosse hingegen befestigt sich mit neun doppelten
Knochenstücken sehr schwach an die Processus transversi, da
jene Stücke der Schwanzflosse sehr stark mit dem knorpeligen
I heile der P , transversi zusammen hängen.