liehe faserige Sructur. Die runden Zähne liegen Anfangs in der
Kinnlade verborgen; wachsend heben sie sich , durchboren die obere
Fläche des Kiefers und treten hervor. Sie heben sich immer mehr,
s o , dafs sie erst auf der Fläche der Kinnlade, dann aber sich selbst
noch über dieselbe erhebend., au f einem kurzen Rosenstocke zu
sitzen kommen, von welchem man die ausgewachsenen Zähne
leich t trennen kann, Das Innnere dieser Zähne bildet eine kegelr
förmige H ö h le , welche denen der Wirbelkörper gleich und v e r-
muthlich mit Carbilago oder einer Flüssigkeit angefüllt ist.
Die Structur der Zähne des Petromyzon marinus h a t nichts
Aehnliches mit denen der andern Fische und deutet a u f eine An*
näherung zu den Amphibien und namentlich zu den Crocodillen hin.
Me rkwürdig ist es, dafs bei diesem Fische sich auch die erste Spur
eines L a r y n x und eine Andeutung von Trachea findet. Die Zähne stehen
theils e in z e ln , tlieils sind zwei an der Basis mit einander vereinigt.
Ih re Anordnung und ih r äufseres Ansehen ist bekannt,
über die innere Structur aber finde ich nichts angegeben. Wie bei
den Crocodillen sitzen mehrere Z ah n lag en . schachtelartig übereinan
d e r, u n d zwar fand ich drei Lagen von h a rte r, horniger Substanz
, welche in keiner Verbindung mit einander sta n d en , sondern
ganz getrennt erschienen, u n d endlich in der Mitte einen car-
tilag in ö sen , sp itz e n , zahnförmigen Keg e l, welcher vielleicht gleich,
falls e rh ä rte t, w en n die äufseren Zahnlagen abfallen oder durch
den Gebrauch abgenutzt werden.
Hanau, gedruckt in der kurfürstlichen Waisenhausbuchdruckerei,
Z w e i t e A b t h e i l u n g ,
B e i t r ä g e
z u r
v e r g l e i c h e n d e n An a t omi e
v o n
Dr . van H asselt u n d Dr. H. K ühl.
Abbildungen und Beschreibungen von Dr. H. Kühl.