Bei den Katzen steht vor jenem gröfsten, vorletzten Zahn des.
Oberkiefers noch ein gröfser und ein ausfallender kleiner Zahn,
worin mit e i n G r u n d d e s r u n d e n , "kur z en K a t z e n g e s i c h -
t e s liegt. Bei den Hunden stehen hinter jenem grpfsten .noch zwei
nicht k le in e , davor noch drei andere. Hierin liegt der G r u n d
d e r v e r l ä n g e r t e n H u n d s s ch n au z e. Der zweite Grund
ist darin zu suchen, da f s b e i den H u n d e n di,e V o r d e r z ä l j n e
i n e i n em B o g e n , bei den Katzen, und besonders denrgröfseren,
fast in e i n e r r e c h t e n L i n i e stehen , dafs ■ bei * den Hunden der
Intermaxillarknochen verlängert, bei den Katzen kurz ist.
Bei L u Cr a , D e I p h i n u s und P h o c a ist der Schädel rund,
un d am breitesten im Verhältnifs zu den vordem Gesichtsknochen.
Die Mustelen stehen ihnen in dieser. Hinsicht am nächsten. Die
Phoca hat weder transversale noch longitudinale Cristen, die. andern
aber haben b e id e , und zwar Lutra die längste Cristag| die ich ken-
ne , da sie über der Kopflänge einnimmt.
Der Raum zw is c h e n d e n Augen ist am schmälsten bei Phoca
und L u tra , breiter bei Mustela, am breitesten bei Ursus.i S:o wie
L u tr a , Phoca die schmälste Schnauze haben in Vergleichung zum
Schädel , so ist er bei den Katzen (besonders Onca') am breitesten.
Die kürzeste crista longitudinalis haben die Bären wegen
ihres, gewölbten Vorhauptes, das durch die starken sinus frontales
gebildet wird. — Die. höchste crista longitudinalis findet sich bei
Meies > die schwächste bei Procyon und M u ste la , niedrig ist sie
bei Lutra * niedrig , aber hinten in einen starken Haken auslaufend
bei Gulo'r sie fehlt fast bei zahmen Katzen und Hunden; stark bei
den grofsen Katzen und dem einen B ä ren , dessen Stirne weniger
gewölbt ist. Bei diesem, so wie bei den grofsen Katzen , 'steh t sie
hinten als ein ho h e r, starker Haken h e rv o r, bei- den*andern Bären
mit starkgewölbler Stirne ist dies nur schwach angedeutet.
Die transversale Criste ist am stärksten bei den Bären; auf
diese folgen die Katzen und dann Meies.
Die knöcherne Augenhöhle ist bei den Katzen, sowohl absolut
als relativ zu der Temporalgrube , aiii gröfsten, klein bei Hunden
und Plantigraden > ganz besonde rsk le in bei Gulo.
Bei Gulo und Mustela bildet das Z y g om a , von der Seite ange*
sehen, einen sich aufwärts erhebenden Bogen, und läu ft daher auch
mehr parallel mit dem Kopfe. Um die fo ssa -tempöralis geräumiger
zu machen, biegt es sich bei den Katzen ganz vom Kopfe a b , so
dafs e s , von oben gesehen, einen Circel beschreibt, von der Seite
gesehen, eine gerade Linie. Die andern Falculaten und - Plantigraden
stehen zwischen beiden Beschrieb en'en Bildungen in der Mitte.
Was die hasis b e trifft, so bemerkte ic h , dafs die Blase des os
petrosum bei Phocen, Katzen und Mustelen am gröfsten sey, der Processus
mastoideus fast ganz fehle. Bei Mustelen ist die Blase in
die Lange ge zo g en , bei jenen ru n d , bei Hunden und Meies taxus
bedeutend klein e r, a b e r 'd e r Processus mastoideus grösser. Meies
hat die Blase von der Aufsenseite nach innen g ed rü ck t, bei Pro-
cyon ist sie fast so ansehnlich wie bei den Hunden, aber der Ca-
nalis acusticus ist viel gröfser geworden. Noch gröfser bei Gulo,
die Blase hingegen kleiner und herabgedrückt. Gulo und die Bären
haben einen langen Canal, aber die kleinste Blase. Der Pro-
cessus mastoideus ist h ie r am gröfsten, bei Gulo geringer.
Beim Ur su - s m a r i t i m u s ist jene crista vorhanden, bei U r-
s u s ar ' c t o s fehlt sie* Ein junger Eisbär, der in der Gefangenschaft
gelebt, hatte wohl d ie 'p la tte Stirne, aber die crista war nicht
entwickelt. Bei H y a e n a s t r i a t a finden sich die höchsten Cristen
unter allen Mammalien, so dafs die Seiten des Kopfs fast platt
erscheinen. Die Augenhöhle-ist k le in , wie bei den H u n d en , die
Temporalfossa grofs, wie bei den Katzen , das ju g üm ■' e tw a sm e h r
nach oben gebogen, wenn man es seitwärts betrachtet; aber von