86 Tricheclms.
hing toiefeS SfjteteS Begonnen, weldje bereits über »tele fü n fte bie midjtig«
ften Sluffdjliiffe giebt nnb eine ber t'ntereffantefben Slrbeiten in ber neueren
tljerologifdjett Siteratur ift, auf bie id), gumat auf iljren tjiftwifdjen Sd)eil »er:
»oeife unb i)ier, um nidjt aUgu weitläufig gu werben, nur baS SBidjtigfie Ijer«
»orljebe.
$ a S flaffifdje Slltertljuin fdjeint feine .Renntnig »om SEBallrog gehabt gu
haben. S ie erfte »erläfftge Stadjridjt (iahen wir burd) ben 3 u g beS Stör«
mannen Sj () t () e r e , ber um baS Storbfap nach Biartnien (P en n ) fegelte,
um bafelbft bie fojlbaren B m | beS SßaHroffeS (h ö rsh v ael) ftd) gu »er«
fdtaffen, unb »on feinem 3 uge, ber gwifdjen 870 unb 8 8 0 fallen möchte,
bern .König S l l f t e b »on ©ttglanb Beridjt evftattete. S ie dltefte nidjt flau«
binanifdje Stadjridjt, in ber baS SSallrog nidjt gu »erfennen ift, rüljrt »on
S llb e r tu S SSta g n u S Ijer, bod) ift fie burd) lädjerlidje Behauptungen feljr
entjteHt. Beffere Beridjte geben bereits in ber erjten f5älfte beS fedjgeljnten
Qaljt'hunbertS ber P ole 3 3 ia tljia S unb ber faiferlidje ©efanbte B e rb e r«
ft a tu . S ie Berfttdje burd) baS ©tSmeer einen Söeg nadj Qnbien gu ftnben,
aabeit bie Beranlaffung, bag man im Qa(jre 1608 »on ber Bäreninfel ein
lebenbigeS jungeS Sljier nadj Sonbon unb »ier Qaljre fpäter ebenfalls ein
fungeS lebenbeS SBallrog mit ber auSgejtopften SERutter nadj -fjollanb brachte,
t»o »on ? lr liu S © » e r tja r b B o r f t I3) eine für jene 3 « t feljr gute Be«
fdjreibung entworfen würbe. S e r erfte, ber ©elegenljeit Ijatte, biefe Sljtere
in ihrer -fjeimatfj gu beobadjten, ift ber Ijuntburger SSunbargt S Jia rte n S ,
beffen Stadjridjten als bie ©runblage aller bisherigen Befdjreibungen angtt«
fetjen finb. ©eitbem jiiib burth »iele Slugengeugen weitere Stetigen mitge«
tljeilt worben, unter benen inSbefonbere bie »on © c o re S b tj gegebene, fo
wie bie Befdjreibung eineS jungen lebenben ShvereS »on ©. ». B a e r , bie
bebeutenbften finb.
S ie erften Slbbilbungen »om SSallrof lieferte O l au S fD tag n u S M) ,
frciltd) nicht nadj ber S tatur, fonbern nad) ber fantafiifdjen Borftellung, bie
J^iere. 4) Allgemeine 33eobacf)tungen ü&er bie SBilbfamfeit ber ©eefäugt&iere unb über bie Mir*
bänglidjfeit ber 3»bioibuen uutereinanber. 5) 93erbreitung ber SOBaHrofie. IS) J, d e L a e t ,
descript. Ind. occidentalis: Batav. 1633 foi. p. 38, 39. 14) Hist, de geotibus septenh
trionalibus Rom. 1555. p. 757.
® a S 2B a ltro § . 87
er ftd) »on biefem Sfjiere machte. © e g n e r foptrte biefe Figuren unb fügte
noch eine eigene Ijingu, in wetdjer ben » tergügen etn gtfdjfdjwang unb eine
Slrt »on glüg'eln beigegeben würbe. S ie erfte nadj ber Statur entworfene
ßeidjnung ift bie, welche nad) bem 1612 in ^o llattb gegeigten jungen Siliere
unb feiner SJtuttcr gefertigt würbe unb gtemltdj gut bie waljren Berljältntffe
wiebergicbt. ©te ift »on b e S ä e t unb 3 o n fto n ■ fdtjlec^t fopirt worben,
bis B lu m e n b a c h fte nach bem OriginaUÄupferftidj ridjtiger nadjbtlben
lieg. B tt f f o n ’ S Slbbilbung, »on © d jre b e r fopirt, ijt nacf) einem fdhledjt
aUSgeftopften ©tcntplare entworfen; auch bie »on P a l l a S gegebene fcfjeint
nadj einem fotdjen »erfertigt worben gu fetjn. S e r Slbbilbung »on S o o f
fteljt matt cS a n , bag bet 3 eldjner lebenbe Sgiere »or Slugen h<*tte r buch
ift ber ffeib allgu unförmlich unb baS Slufjtemmen auf ben gingerfpiigen un«
natürlich- Stadj biefem fDtujter finb bte 3 E<^)nungen »on S O ta c g tllio ra ij
unb - fjam ilto n mit einigen Beränberungen gefertigt, ©ine »oHfontmen na«
turgetreue, nach bem Seben entworfene Slbbilbung ijt aber noch immer ein
Bebürfntg.
Qnbent idj nun gur Befdjretbung ber ä u g e rn © e ft a l t beS SfBalltogeS
übergelje, werbe fd) guerft im SluSgtige bte »on ©. ». B a e r nad) einem
lebenben jungen Sljicre entworfene mittljeilen, alöbamt bte ©djilberung unferS
auSgejtopften ©rentplareS unb gulejgt bie »01t © c o r e S b t j folgen [affen.
Qm SBinter 1829 — 30 warb ein lebenbigeS jungeS SBallrog »on
Slrdjangel naih © t. Petersburg gebracht, wofelbft eS, obfdjon eS gang ge«
funb gu fetjn fdjien, gleidjwoljl nach einigen SSodjen ftarb. Stad) @. ».
B a e r ’ S Befdjretbung beffelben, bie ich H w wfeberljole, tjatte eS ohngefäljr
bie ©töge eineS ÄalbeS unb w ar gerabe ein Qafjr alt. ©eine ©eftalt war
P d jft unförmlith, inbent bte eingelnen Slbtfjeilungen beS ÄörperS ftd) wenig
»on etnanber unterfdjieben, unb bie -flaut wie etn weiter © a d tn wuljtigen
galten ben Stumpf meljr einljüUte als befleibete, wogu bie furgen, breiten,
etwas »erbreljten güge famett, bie nidjt fo tief im Sethe jtedten, bag ge
wie Stüber ober gloffen erfdjienen, aber attih ben Stumpf nidjt trugen, fon«
bern wie breite Sappen neben iljm auf bem Boben lagen, ©in nicht bidjteS,
aber bodj im Slllgemeinen bedenbeS, giemltch weidjeS, furgeS -ftaar, gang
»on ber g arb e, welche man an rotfjbraunen Äälbern fteljt, befleibete bie
p ia u t, oljtte beten galten gu »erbeden. S ie ©djnauöe w ar fdjon gtemlidj