EIN KRIEGER LEITET ZWEY PFERDE
IM RUHIGEN SCHRITTE.
D i omed und Ulyfs hatten bey ihrem
Überfall im Lager der Thracier eine beträchtliche
Niederlage angerichtet, den König Rhesus
selbst getödtet, und gedachten den Wagen
desselben wegzuführen; aber, von Mi-
nerven gewarnt, begnügen sie sich die Pferde
des Rhesus wegzutreiben. Diomed setzt sich
auf, und Ulyfs treibt sie mit dem Bogen an ').
D as bey gefugte Blatt kan allenfalls als
eine Vorstellung einer ähnlichen Ausführung
gelten, und hat blos als eine artige Antike
ihren Werth. Ein Held, schon vom mittlern
Alter, mit Helm und Speer, führt zwey mu-
thige Pferde. Befremdlich ist das lange
Gewand, welches mehr auf einen feyerlichen
Zug, als auf eine kriegerische Unternehmung
leitet. Die Zeichnung ist nach einem Abdruck
beym Abbate D o lc e von einem ge-
schnittnen Steine verfertiget2).
Bey Betrachtung alter Kunstwerke mufs
man nie vergessen, zwischen dem, was sich
bey einer Vorstellung zufällig denken läfst,
und dem, was der Künstler bey der Verfertigung
gedacht hat und hat denken müssen,
einen wesentlichen Unterschied zu machen;