ter dem Alten tritt eine • weibliche Fig^ ur her-
ein; sie trägt ein Waschbecken mit einem
Giefsgefäfse, damit der Fremde sich waschen
kann. Dieses Geschaffte ward von jungen
Sklavinnen, oder von den Töchtern des
Flausses verrichtet. Allem Ansehen nach ist
diefs, hier eine der Töchter des Autolycus,
denn ihre Kleidung scheint eine Person von
Stande anzuzeigen. Auf dem Stuhl zur Seite
liegt ein Gewand, womit sich der Fremde
nach dem Waschen bekleiden soll; an der
Wand hängt ein Schabeisen, wie es für das
Baden üblich war, und ein Quast, womit
man sich das Öl zum Salben aufstrich.
A uf den Autolycus haben den Herrn
Ti s chbe in die Verse (Odyss. XIX, 431 folg.)
geführt:
Jetzo besucht ihn Odysseus, die reichen
Geschenke zu holen.
Aber Autolycus und Autolycus treffliche
Söhne
Reichten Odysseus die Hand und hiefsen
ihn freundlich willkommen.
Auch Amphithea lief dem Enkel entgegen,
umarmt’ ihn,
Küfste sein Angesicht und beyde glänzende
Augen,
Und Autolycus rief und ermahnte die
rühmlichen Söhne,
Dafs sie Odysseus ein Mahl bereiteten.
(Voss. Übers.)
W as man, der Muthmafsung zu statten
zu kommen, anführt, ist, dafs Autolycus
wirklich ein Gegenstand der Kunst gewesen
sey; denn zu Sinope war eine berühmte Statue
von Autolycus, die Sthenis aus Olynth
in Thracien verfertiget hatte, und Lucull
nach Eroberung der Stadt nach Rom wegführte.
Gesetzt aber, dafs diefs alles nicht
völlig erweifslich sey, so ist doch eine solche
Ansicht auf diesem Werke vorgestellt, wie
sie im Homer beschrieben wird *)•
D ie Zeichnung ist nach einem Gefäfse
von gebrannter Erde gemacht, wie man sie
in den Gegenden von Neapel in den alten
Gräbern findet, die aufsen vor den Städten
waren, welche ehemals von Griechen bewohnt
wurden. Das Gefäfs besitzt jetzt der Graf
von L am b e r g in Wien.
>) S t r a b o XII, S. 822 A. Allein dieser Autolycus war ein ganz andrer, ein einheimischer
Heros, der zu Sinope verehrt ward. Diefs erhellet aus Plutarch im Lucull
(Kap. 23.) S. 506.507. Appian. Mithridat Krieg 83.