an und für sich ist die Darstellung von Schilf
und Mannschaft sehr unvollständig.
Es ist nicht zu läugnen, dafs unser Heft
gewissermafsen zu spät erscheint; einzelne
Tischbein’sche Kupfer waren bereits den
Künstlern zu Gesicht gekommen. Die Fabel
vom Polyphem selbst ist auch nun durch die
Aufgabe der Weimarischen Kunstfreunde für
das Jahr 1803., durch Versuche verschiedener
Art, aller Reitze der Neuheit beraubet worden.
Die feinen Kunsturtheile über die verschiedenen
Versuche, die die Nachricht von der Weimarischen
Kunstausstellung enthält, lassen
nichts übrig, was selbst über die Antike als Antike
in Beziehung auf unsere Vorstellungen zu
sagen wäre. Dabey haben aber die Tischbein’-
schen Zeichnungen Homerischer Gegenstände
auf alten Kunstwerken ihres Zwecks nicht
verfehlt; sie haben vielleicht beygetragen,
den Geschmack vom Kleinlichniedlichen abzuziehen,
und Künstler auf die Zeichnung
grofser, schöner, Formen, auf das Ideale in der
Kunst, und auf die Heldenfabel zurück zu
leiten. Die Kunst fängt an, ihre wahre Bestimmung
zu ahnen, wenn sie ihrer Verwandtschaft
mit der epischen Poesie und dem hohen
Drama eingedenk seyn will.
0 D e n Sarcophag fand aufsen bey Volterra .der Dechant und Professor des Canonischen Rechts
Anton G e o r g i, und stellte ein Kupfer und Abhandlung davon ans Licht: Dissertazione accademicä
sopra un mommento Etrusco ritrovato negli antichi. suburbani di Volterra a.1746. Firenze 1753.4. Unsre I
Zeichnung ist auf der Stelle gemacht.
. . * ) G i o b g i meinte die Minerva in dieser Figur zu finden, als Schutzgöttin des Ulyfe. 3) Eben wie an dem Schiffe Ulysses, das vor den Sirenen vorbeyfährt, II.-Heft VI.Bl., und an
zivey ändern Sarcophagen gleicher Vorstellung, Mus. Etrusc. tab. 147.
D I E V I G N E T T E N .
1. Die Anfangsvignette ist eine Aussicht
einer vom Sturm bewegten See, an der Insel
Ventotene, wie sie nach der Erinnerung
in der Phantasie des Künstlers sich dargestellt
hat.
2. Der Streif oder Strich in der Mitte ist
eine Aussicht von der kleinen Insel, Monte
Cristo, nicht weit von jener, im Toskanischen
Meere zwischen Corsika und dem
festen Lande.
3. Im Buchstaben G ist der Kopf des Ulyfs
nach einem geschnittenen Steine; er hat das
Merkwürdige, dafs die Fischermütze mit
einem Olivenzweig bekränzt ist.