IV.
HELENA WIRD ZUM PARIS AN DAS
SCHIFF GERRACHT.
D i e s e Zeichnung ist nach einem Sarco-
phag aus weisem Alabaster gemacht, der sich
in der Galerie zu Florenz unter den Sarco-
phagen findet,. welche V a l e t t a aus Volterra
dahin gebracht hat; eine Zeichnung oder
Kupfer davon wird, so viel man weifs, hier
das erste Mal gegeben.
D en Gedanken des alten Künstlers zu fassen,
mufs man durchaus nicht von den bekannten
Erzählungen von der Entführung
der Helena durch Paris ausgehen; sondern
die Idee ganz aus dem Werke selbst auffassen
und aufnehmen. Das Trojanische Schiff
macht den Hintergrund aus; Paris sitzt vor
dem Schiffe, zu ihm wird Helena geführt;
Rewunderung und Erstaunen drückt sich in
Gesicht und Stellung bey beyden aus; glauben
sollte man, sie sähen sich beyde das erste
Mal; zwey Trojaner führen sie herbey, der
eine hat ihren Schleyer aufgehoben, als wollte
er dem Paris die bezaubernde Schönheit
in ihrem vollen Glanze zeigen; neben ihr
steht ein Knabe, der sie näher zu bringen
sucht; dafs diefs Amor sey, lehrt ein anderes
auf der ändern Seite bey gestelltes allegori