VI.
ULYSSES IM SCHIFF; DER CYCLOPE
WIRFT EINEN STEIN NACH IHM.
U lyss hatte sich mit seinen Gefährten
vom Untergange in der Cyclopenhöhle gerettet;
er hatte sich bereits ins Schiff geworfen,
und das Schiff war vom Ufer abgestofsen; der
geblendete Cyclope verfolget ihn, und wirft
ein ■ Felsenstück nach dem Schiffe. Die natürliche
Frage war, wie konnte der geblendete
Cyclope das Schiff und die Stelle wissen?
Witzig hatte die Fabel für die Möglichkeit
gesorgt. Der kluge Ulyfs spottet des Geblendeten,
und leitet ihn also durch seine Stimme
nach der Stelle, so, dafs er einen Wurf dahin
richtete, Welcher dem Schiffe sehr gefährlich
hätte werden können. So weit möchte die
Erzählung sich billigen lassen. Aber bey dem
Dichter wird das Wagestück wiederhohlt;
Ulyfs verspottet den Cyclopen laut noch ein- »
mahl, der erbitterte Polyphem wirft ein noch
gröfseres Feisenstück, und das Schiff geräth in
die gröfste Gefahr, durch den Wirbel im
Wasser wieder an das Land getrieben zu werden.
Man mufs gestehen, weder dem Ulyfs
noch dem Dichter ist dieser Zusatz sehr vor-
theilhaft; und, da ein wenig Aufmerksamkeit
im Homer darauf leitet, dafs mehrere Stellen
blofs wiederhohlende Erweiterungen sind, so