könnte leicht auch diese Stelle darunter gehören.
Doch das gehört zum Kunstwerke nicht.
Es ist ein Sarcophag, zu Volterra gefunden.1);
folglich eines von den wenigen alten Werken,
die man den Etruskern beylegen kann;
und doch ist die Idee griechisch, und den altgriechischen
Werken Unteritaliens und Sici-
liens ähnlich; so dafs man so viel anzunehmen
berechtiget ist, wenigstens in einem gewissen
Zeitalter haben die Etruskischen Künstler
griechische Ideen angenommen, oder griechische
Künstler haben unter ihnen gearbeitet.
W as sich an dem Werke besonders anmerken
läfst, ist folgendes: so wenig sich an
Verhältnisse von Raum und Perspectiv dabey
denken läfst, so ist doch die ganze Handlung
deutlich und bestimmt. Der Cyclop auf dem
Ufer holt mit dem Steine zum Wurfe aus;
neben ihm sind zw ey Widder. A u f die Fabel
von einem Auge^ist nicht gedacht; es ist ein
gewöhnlich Gesichte eines rohen Wilden; will
man das linke Auge, das im Schatten stehet,
als ausgebrennt ansehen: so ist das wohl ganz
natürlich gedacht; und da, bey zw ey Augen,
das andere noch sehend war: so fiel dabey der
Zweifel weg, wie er den Wurf nach Ulyfs
habe richten können; dagegen entstehet aber
die andere Unwahrscheinlichkeit, dafs Ulyfs
aus der Höhle entkommen konnte, wenn der
Cyclope nicht völlig geblendet war. Ihm zur
Seite stehet, ein bekleideter geflügelter Genius,
auch am Haupte mit Flügeln, welcher
gegen den Cyclopen das Schwert zuckt: Eine
Idee, die eigentlich Etruskisch oder doch Italisch
ist, und auf den Gedanken leitet, dafs
der Wurf durch das Geschick, sonst eine Nemesis
oder Dea Fata, vereitelt werden soll2).
D as Schiff oder Fahrzeug ist nach der
alten Art, wie wir es bereits Heft II. Bl. VI.
gesehen haben; der Hintertheil mit dem
Aplustre ist gegen das Ufer gerichtet, die Segel
sehen mehr einem Vorhang ähnlich. Ulyfs
steht am Hintertheil, gegen den Cyclopen
gerichtet; im Schiffraum sitzen noch drey an
den Rudern, hinter ihnen stehen zw ey, die
ihre Schilder empor halten, einer auch ein
Schwert gezuckt hat; der Ruder sind auf der
Seite fünf; so wäre das Fahrzeug eine Dece-
res; an dem obem Rande des Boots sind
fünf Schilder befestiget, und noch an Vorder
und Hintertheil, an jedem Eines 3). Am
Vordertheile ist das Zeichen des Schiffes (Pa-
rasemon) ein Widderkopf, und unten die
dreyzackichten Rostra. Auffallend ist es, dafs
bey de Stücke auf allen drey Fahrzeugen,
welche in diesen Heften Vorkommen, (I, iv.
II, vi und jetzt VI, vi.) nicht nur an des Ulysses,
sondern auch an des Paris Schiffe, angebracht
sind; so dafs diese Gestalt eines Schiffes
von den alten Künstlern, gleichsam als symbolische
Andeutung eines Schiffes überhaupt,
angenommen gewesen zu seyn scheint: denn