riden, des Hercules, die Insel Erythia, die
Rückkehr der Argonauten. So erdichtete sich
auch der Dichter der Odyssee aus den Schiffererzählungen
eine Insel, ein festes Land,
eine Küste mit vorliegenden Inseln; gewisse
rohe Grundfäden lassen sich in dem Fabelgewebe
überall leicht erkennen. Dafs man von
Sicilien und Italien etwas gehört haben mufste,
ist mehr als zu deutlich; ohne dafs man sagen
kann, der Dichter habe von diesen Ländern
eine deutliche Kenntnifs gehabt, oder, die
Abentheuer seyen wirklich in diesen Gegenden
erfolget. Was jetzt die Kunst lehrt, dafs
die Fiction sich an das Bekannte und Wahrscheinliche
anschmiegen mufs, war dem
Dichter damals noch natürlicher und leichter,
da er nichts als ein fabelhaftes Bekanntes vor
sich hatte, dem er Wendung und Richtung
geben konnte, wie er wollte.
V on Sicilien war die alte Sage, es sey einmal
von Wilden bewohnt gewesen, bis sich
weiter hin gebildete Ankömmlinge darin
niederliefsen. Die Erzählungen von diesen
Wilden sind mannichfaltig; die Geschichte
hat sie später hin gesammelt, commentirt,
gesichtet und neu verfabelt. Man nahm den
Homer zu Hülfe, man wollte das ganze'Sicilien
so wie es ist, mit einer westlichen und
vorliegenden Insel, darin finden, man bezeichn
t e die eigentliche Stelle, wo die Cyclopen
gewohnt hätten, wo die Sonneninsel lag.
Allein, zu des Dichters Zeit, oder zu der
Zeit, die er annimmt; denn zu Homers Zeit
: mufste das westliche Meer den Joniern schon
besser bekannt seyn; kannte man blos eine
Insel die von Menschenfressern bewohnt sey.
Diesen gab man den Nahmen Cyclopen; der
Himmel weifs, wie diese aus dem Olymp,
aus der dasigen Werkstäte Vulcans, nach dieser
Insel sind versetzt worden.i •. Vielleicht <gDab
der Ätna; zwar soll dieser nicht so früh Feuer
ausgeworfen haben; vielleicht gaben die nahe
liegenden vulcanischen Inseln die Veranlassung
dazu; denn auch das war eine alte Dichtung;
Schiffer hatten von feuerspeyenden Inseln
erzählet, diese wurden die Werkstäte
Vulcans, und auch später hin blieben es die
liparischen Inseln. Wer weifs, worauf sich
die andre kleine Insel gründet, welche vor
der Küste der grofsen, von den Cyclopen bewohnten,
Insel lag. Indessen geht uns alles
das nichts an; an geographische Bestimmungen,
wahre oder falsche, läfst sich gar nicht
denken; für den Dichter und seine Fabel,
giebt es blos eine unbekannte Insel, in einem
unbekannten westlichen Meere, welche von
Wilden und Menschenfressern bewohnt ward.
A ber diese Erzählung ist mit so vielen
dazu erfundenen Umständen ausgeschmückt,
dafs sie eben dadurch Wahrscheinlichkeit,
Interesse, und poetischen W erth erhält. Eine
von W ilden bewohnte Insel läfst sich an und