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ULYSS SITZEND AM UFER DES
MEERS.
S e h n s u c h t nach der Heimath! eine der
schmerzlichsten Empfindungen der Seele, in
welche sich alle andre Gefühle verlieren, mit
der sich alles Wollen, Wünschen und Streben
vereiniget. Auch diese vom Ulyfs so sehr
gefühlte und genährte Sehnsucht nimmt uns
lür ihn ein. Sie begleitete ihn auf seinen
langen Reisen überall, verleidete ihm jeden
Aufenthalt; aufs höchste stieg sie auf der
öden Calypso-Insel. Alle Gunstbezeigungen
und Liebkosungen der schönen Nymphe
konnten seine Schmerzen nicht bezwingen;
immer lag ihm sein Ithaca im Sinn; sterben
wollte er, wenn er vorher auch nur den
Rauch von seiner geliebten Insel noch sollte
aufsteigen sehen. Er safs am Ufer, sah in die
weite See mit thränenden Augen.
Weinend safs er am Ufer des Meers. Dort
safs er gewöhnlich,
Und zerquälte sein Herz mit Weinen und
Seufzen und Jammern,
Und umschaute mit Thränen die grofse
Wüste des Meeres. (Voss, übers.)
So brachte er sein Leben in diesem einsamen
Aufenthalte zu; und so traf ihn Mercur