VI.
AJAX DER DEN ULYSS BESCHÜTZT.
D i e Stellung der beyden Figuren hat
etwas Auffallendes, und mufs eines Zeichners
Aufmerksamkeit erwecken ')• An dem
Gegenstand der Vorstellung kann man sich
nicht irren; Ulyfs ist kenntlich durch seine
Mütze; er ist verwundet; Ajax deckt ihn mit
seinem Schilde. Ulvfs hatte ihm also die Ver-
bindlichkeit, dafs sein Leben durch Ajax erhalten
war; und der Vorwurf war bitter und
verdient, der ihm nachher im Waffengerichte
vom Ajax gemacht ward, da ihm Ulyfs die
Waffen Achills streitig machen wollte 2). Indessen
in der Stelle der Iliade, welche die
Erzählung von dem hülfeleistenden Ajax
g ie b t3), ist von keinem Werfen des Steins
die Rede; welcher in einem ganz ändern
Falle erwähnet wird: nähmlich im Gefechte
mit Hectorn, den er mit einem grofsen Steine
verwundete 4).
D i e s e Sitte der Helden, grofse Steine,
selbst in der Schlacht, zu schleudern, scheint
uns freylich befremdlich; zumahl wenn wir
an jetzige Feldschlachten denken; sie rechtfertiget
sich aber, wenn man bedenkt, dafs.,
wenn der Speer geworfen war, der Held ohne
Waffen da stand; entweder mufste er nun