fcf>efb, unb fcgwelgten im R e fia r, Inbeffen jene ginnéaner mit
ben Regentropfen, weldje »ot ber ©aftbecfe Waren ft^en ge;
blieben, Het) labten.
B a g nun ble Befruchtung einjlg unb adeln bttrcf) ble 3 n;
fetten, welche bie Blum en befuchen, fclnesweges aber auf eine
medjanifdje Xct gefcfielje, baran 150t ficb fchlechterbingS nicht
jweifeln. Xn ble Befruchtung burch ben Sßinb |(t hier gar
nicht ju benfen. SDîan flette (ich jwep -Pilanjen »on »erfdjle;
benem ©efthlecgt » o r, welche ,{ef>n, jwanjtg ober noch mehr
giifj »on einanber entfernt finb. 2ßas mügte ba für eine Stenge
© taubes »on ber männlichen Bffanje bereitet werben, bamlt
bie Blumen ber weiblichen 'Pffanje befruchtet mürben, ba ber
SBInb ben © tau b jener mehreuthells anberS wohin führet, als
grabe auf biefe. B te männlichen Blumen haben aber nur
wenig © tau b . B e n ft man fich im ©egenthell ein R a d jtln ;
fett, welches halb auf bie männliche, halb auf bie weibliche
Qbflanje fliegt, f» hat es mit ber Befruchtung feine 0 ebnete
rlgfeit, fonbern fie mug fchlechterbings »or fich gehen, B enn
w ann es in ble männlichen B lumen hlnelnfrled>t, fo finbet eS
in ber Oeffnung ber R8()re fünf Xntheren, unb weiter unten
fünf anbere. S5on biefen fireife es ben © taub ab. 9Jiit bie;
fern © taube beloben »erlägt es bie männlichen B lum en , unb
fliegt ju ben weiblichen hin. Jjter finbet es nun »or unb In
ber R ö h rt bie fünf © tlgm ate, beten Innere ©eite mit in bie
•Ç6he gerichteten Botften befe|t 1(1. @s arbeitet fich jwifchen
benfelben In ble Röhre h in ein ,g reift ben mitgebrachten © taub
an ble B o rfîen , unb befruchtet auf foiche Xrt ble weiblichen
Blumen mit beut ©taube ber männlichen.
glätte alfo ble R a tu r ble ©tlgmate fo gebilbef, als £ I n n é
fie befchrelbt, fo würbe fie einen gehler gemacht haben. SSBäre
nemlich nur ber oberfte Spell beS SörperS Tab. VI. 24. boS
© figm a , fo würbe es (eicht gefthepen, fcag ein 3 n |e ft in ble
weibliche B lume hinelnftbche, ohne ble ©tlgmate ju beftüuben.
® a aber auch ber unterfte In ber Röhre befinbliche Shell jura
© tigm a gehört, fo ift es nicht möglich, bog ein mit © taub
belabenes 3 nfeft In ble Röhre hlneinfrlechen fodte, ohne ben
© tau b an ble ©tlgmate anjuftrelchen.
Obgleich ble B lum en , als Rachtbfumen, für Jpummeln
nicht beftlmmt finb, fo machen (ich biefelben bennoch ihren
© o ft ju 3îu |e . BleS thun fie aber auf eine foiche X rt, wor;
au s erhebet, bag bie B lumen nicht für fte beflimmt (inb.
® enn (ie frlechen nicht in ben natürlichen gingang hinein,
fonbern beigen in ben © runb bes Seichs ein hoch, Itecfen
burch baffelbe ihren ©augerüffel, unb polen auf foiche X rt ben
© o ft heraus.
B e r Selch beibet Blumeu ift ber Sänge nach mit »J
h y e h n i s C h a l c e d o n i c a . T ab. XV, 1. fOtit ber
Eftbtüfe, bem ©afthalter nnb ben beiben XnfSpen ber Sro<
hlätter »erhalt es (ich hier eben fo, als bep ber wetblldjen
Itiie ber »orhergebenben Xrten. B le Blume ift »ermuthllch
fj eine Racptblume, ba fie fein © aftm aal hat. B ie S ro n e Ift
Stlachfatben. g s hat mir 3emanb »erfichern woden, bag
Tglmuen Im S u n fe ln her R ächt wie glüpenbe Sohlen leuch'
I SleS l|i mit nicht unwahrfcheinllch, ba es feijr jweef;
■lg fepn würbe, wenn biefelben, ba (ie feinen ©eruch pa;
T »ermittelft blefeS © lanjes (ich ben 3 nfeften bemetfbat
J t c n . 3nbeffen wollte ber gefehlte botanifchc © ä rtn e r,
»t Sraufe In B e rlin , ben ich wegen biefes Umffanbes 6e»
Itljabe, ba»on nichts wlffen.
l L y c h t i i s f lo s c u c u l i . ©ucfgucfsblume. T ab. XV.
||. f - 9*-
(2. S ie etwas »ergtöfferte B lum e , »on oben gefehen.
[3. Biefelbe in natürlicher ©tedung.
[4. B et mittelfle Spell ber glg. 2 ., noch (tärfer »er;'
fett.
R er»e» »erfehen, unb Ift fo w eit, bag jwifchen bemfelbenl
ben Inneren Speilen ber Blumen noch ein anfehnllchet gl
übrig bleibt, »iedeicht, bamit ble 3nfeften befto bequemer
© a ft gelangen fönnen. B e r Selch ber weiblichen Blume
Ift weiter, als ber Selch ber männlichen B lum e,
beswegen mit jwanjig 31 er»en »erfehen, ba blefer nur
hat. B ie Urfache blefer »erfchlebenen Slnrlcptung
elnjitfehen. B e r Selch ber weiblichen Blume enthält
g ru th tfn o ten , welcher, iiachbem er befruchtet worben i|ij
mcr gtöffer, unb enbllch Jur Sapfel wirb, (Je mugte ft
fo weit fepn, bamit er nicht »on bem auffchwedenben Ji
fttoten jerrlffen würbe, weil er In blefem g ad bemfel6eu
mehr ju r Bebecfung bienen fönnte.
B le ©amenfapfei fleht aufrecht, p la p t, wann fie td
an ber ©pipe a u f, unb bekömmt eine O effnung, welcft
enger 1(1, als Ihre B a fis. S e e s adeS bient ba ju , bat!
© amen nicht a n b ers, als burch einen (larfen SfBlnb, fei
geworfen werbe, unb fich alfo weit »erftreue. § u blefem
werben auch bie ©tengel, groetge unb ©tiele, welche jurl
hejeit welch unb biegfam finb, bamit bie Blumen »in
auf ihnen haftenben Regentropfen leicht herabgebogen 1»
fön n en , nach »odenbeter Blüpejeit härter unb flelfer.
fchen ber Sopiel unb bem ©tiel fieht man noch bie vorm
©aftbrüfe, Tab. XVI. 1. a b. gben biefe ©eftalt jjatJ
Sapfein ber ©ilenen. SDtlch wunbert, bag biefet Spell,
eher webet jur S ap fel, noch jum © tiel gehört, unb bl
l(t, als jene, unb blefer, als blefer, ttod) feinen Botanita
bte rechte © p u r gebracht pat. S o l l l c h wenigjtens hell
fo wenig, ais h e n n é , Weber bep ber L y c h n is, noch bei
Silene unb bem Cucubalus ble ©aftbrüfe gefunben.
Lychnis dioeca cor oll a purpurea.
B ie h“(be ©aftbrüfe.
9*. S ie ©aftbrüfe, »on o6en gefehen, nadjöem ber gruept;
|en herausgefchnltten worben, © ie (ft g la tt, blaggrün, ba;
ein wenig gelblich.
b n Xnfepung ber © aftb rü fe, bes © afth altcts unb bet
fern Xnfäpe an ben Srortenblättetn (timmt biefe X rt mit
itothergehenben überein. S ur Xbpaltung bes Regens »om
Ift bient hier noch, bag ble Sronenblätter in »ler fehmale
Tiefe getheilt finb, folglich ungeachtet Ihres grogen Umfangs
| | nur wenig Regentropfen erhalten, unb b ag , ba ble Oejf;
M bes Seichs jtemlich weit l(t, biefelbe burch ble gitnmente
■ btfonbets burch bte © tlgm ate, welche biefelbe gleichfam
Jünf Heinere Oeffitnngen tpelten, ben Regentropfen hlnläitg«
f »etfchlofTen wirb. B e n n In bem SBInfel, welchen bie
Igmate mit einanber machen, mug ein Regentropfen flehen
[Illen, ©te tft, wenn ich nicht Irre, auch eine R adjtblum e,
Bfianje hat l l t n n é jür eine B a rletät ber »orhergepenDcM
halten. ©Ie Ift aber eine befonbere unb »on jener g»u||
fchiebene X tt. B e n n 1) blühet fie ungefähr ginen hjlel
früher, als jene. 3 m 3 ahr 1790 fing, fie In meinem @<I
wo both ade Sffanjen fpäter blühen, als Im grepen, M|
SRap an ju blühen. 3 ene fing auf bem gelbe erjt b. 30.I
an ju blühen, ba biefe feine Blumen mehr, unb b. 4. i
febon reifen ©amen hatte. 2 ) 3 ene l(t In ber pleggen
genb adenthalben, biefe aber nlrgehbs anjutreffen. gj £ep
fag t, bag biéfe bep Jf>ade auf paffen äßlefen (teht; fette
man nie auf einer SBtefe, fonbern auf wüften ©teden &
treffen.
hat bähet fein © aftmaal. B o n Bienen wirb fie jeboch
■hi.
Ceraflium.
I Ceraftium aquaticum. Tob. XV. f. Bie»etgröfferte
paie. Tab. XXV. 2. 7.
7- Ble ©amenfapfei biefet X tt.
B le ©amenfapfei beS Ceraftium vulgatum . Belbe In
Itäilichev ©tedung.
1. B ie fünf ©aftbrüfen ffpen unten am gruthtfnoten jWi;
fchen ben Sronenblättern.
2. Biefelben finb jugtelch ble ©afthalter. B e r © a ft hat
bie ©eflalt unb bas Xnfepett eines gldnjenben Sügeldiens.
3. SSann bie B lume angefangen hat ju blühen, fo ftreefen
fich ble gilam ente, welche ben Sronenblättern gegenüber fte;
h en, horijontal; bie anberen aber, welche über ben ©aftbrüfen
befinblich gn b , flehen aufrecht. Biefe halten alfo bie Regen;
tro p fen , welche am gruthtfnoten ju ben ©aftbrüfen herab;
fiiegen woden, auf. Rach einiget gelt ftreefen fich biefelben
über ble ©aftbrüfen h>>'; nnb flehen auch harijontal; unter;
beffen aber »erlängern fich bie ©rlffel, breiten fich Pon etnan;
ber unb halten bie Regentropfen »on ben ©afttröpfchen ab.
f. Sch fanb bie B lum en , befonbers bie älteren, »oder
Blafenfüge. B a g fie »on S nfeften befruchtet werben, folgt
barauS, bag bep ihnen eben fo, als bep ber S pergula nodofa,
bte männlich;weibliche Blchogamie S t a t t finbet.
©olange bte B lume blüht, fie()t ge aufrecht; fobalb fte
»erblühet I|L neigt fie geh herab, unb bie reife ©amenfapfei
bleibt In blefer © ted u n g B ie Urfache blefeS lebten ÜmganbeS
gnbe ich in ber Befcbaffenljett ber ©tengel ber BP anje. B e n n
biefelben gnb nicht geif, wie etwa bep ber Silene n u ta n s, bag
ge »om Slßlnbe fömtten hin unb h « bewegt werben, fonbern
ge gnb welch, golglicfj würbe ber gttbjwecf ber aufrechten
© te d u n g , wenn ge bep biefen ©amenfapfelu S t a t t fänbe,
nicht erreldjt werben fönnen, unb bie ©amenförner fönnen
nicht »om SBinbe herausgeworfen werben, fonbern müden geh
felbg burch bas 3tuSfaden ausfäen. B ie ©amenfapfeln beS
Ceraftium v u lg atum hingegen gehen aufrecht, weil bie © ten ;
gel ber Qbganje geif gnb.
C e r a f t i u m a r u e n f e . Biefe 3ftt hat auch Ihre fünf
©aftbrüfen. B a ge aber nld;t fo gach lg , als bie »orhetge;
henbe, fonbern eine trichterförmige © egalt hat, fo !g ber © a ft
noch mehr gegen ben Regen gegefjert. B e n n in bem engeren
©cunbe bet Srotte gehen bte gilamente unb ble ©rlffel, unb
halten ble Regentropfen auf. B a ble ‘Pffanje an -Biegen unb
anbern frepen Oertern g e h t, fo wetben bie B lumen »on fei«
nen anbern Bga»}«« bebeeft, unb fad en , befonbers jur SKIt;
tagSjeit bep fchönem S ßetter, ben S t i f t e n Won »on weitem
in ble Xugen. SBell ble B lume jiemllch grog, unb nicht ffadj
i g , fonbern elne trichterförmige © egalt h a t, fo »erurfadjt ber
jwepte Umganb, bag in berfelben ein © aftm aal nötgfg ig ,
unb ber erge, bag baffeihe füglich angebracht werben fann»
Saffe(6e begeht 0 In ben gewäfferten © treifen , mit welchen
jeoes Sronenblatt ber Sänge nach »erfehen lg , unb welche »on
R I