Wefe Stargellimg «on fe!6g ju fatten, fo b(le6 mie toef) tlefeffie fo
lange frembe, 610 mltf) ble Statu t fe(6ft baeanf 6tacf)te. Unb
blefeS gefdjap, aio idj lm SD?ag bes ndchfivergangenen 3 af)tsi ble
E u p h o rb ia C yp ariflias unterfucgte. 3 d ) fa&e nemlld), bag, fo
balb eine ©Inme «ufgebtodjen lp , juerp ble ©tigmate aus bet/
fe!6en geruotf ommen, gtabe In bie Jfjdije frezen, unb peg «on<
elnanbet 6telten. Stach einigen Sagen fdmmt bas gatije 'piflitf,
meltbes auf einem eigenen ©tleldien p g t, aus bet ©lume heraus,
«erlieft nacb unb nach ble aufrechte ©tellun g, unb fegrt enb/
Heg ble ©tigmate bet Cïrbe ju. 2fIsbenn er(l fommen ble ©taub/
gefäge eines nacb bem anbetn aus bet ©lume jum Söorfcgeln,
unb ble Xnttieren nehmen nun e6en ble ©teile ein , welche «othet
ble ©tigmate eingenommen hatten. S ta Ich nun fchon lange «or/
|e t entbeeft hatte, ta g blefe ©lume eine ©aftblume i|t, fo fahe
Ich ein , bag biefelbe wegen biefer Sinticgtung nicht nnbers als «on
3nfeften befruchtet werben fdnne, tag fie aber auch wegen eben
betfe(6en «on benfelben befruchtet wetben müffe. Stenn wenn blefel/
ben bie dltete ©lume befuchen, fo muffen pe nothwenbig ben
• ©taub bet Ontheten abfitelfen. Unb eben beswegen, bamit fit
blefeS ungehlnbert tlpm fbnnen, hat bas -pifti U feine «orige ©teile
»etlaffen, unb geh bet Srbe jugefegrt. SBenn pe aber hierauf
ble jüngere SMume 6efuchen, fo muffen fte wlebet nothwenbig mit-
Ihrem bepäu6ten Sdrp et bie ©tigmate berühren, bfefe!6en begdu/
ben, unb auf folehe X tt ble jüngere ©Inme mit bem ©taube bet
dltern befruchten.
S a es alfo jweg X tfcn «on Sichogamie giebt, fo müffen blefet/
6en burch «erfchlebene ©egwdrter «on elnanbet unterfcfjleben wer/
ben. S i e juerjf entbeefte nenne ich ble mdnnllch> weibliche, unb
ble julegt entbeefte ble weiblich < mdnnliche Sichogamie (Dicho-
gamia androgyna, Dichogamia gynandra). S a S ©egenthell
bet Sichogamie hetgt ^omogamie.
SBell ble leiten ©lumen einet btchogamifchen *pganje von
ber erffen 2Crt Ihren ©taub ben ttddjft »orgergeljenben ©lumen
mitthellen, unb Ihr ©tigma unbepdubt bleibt: fo fdnnen fte feine
gruebt anfe|en. Unb well bie erfreu ©lumen eines welblith/mdnn,
flehen Sicfjogamlfien Ihren © taub ben jundegp folgenben ©lumen
mitthellen, unb Ihr ©tigma auch unbefidubt bleibt: fo fbnnen
auch fee feine Srucgt anfe|en. S a g biefes ble S tfagru n g beftdtl/
get, werbe ich In ber gofge burch «erfchlebene ©egfpiele etweifen.
S s Ift 9ewlg, bag »leie ©lumen »on mehrern X rfen »o n 3 n<
fetten befruchtet werben, j. © . bie ©chlrmblumen, bie Supljor.-
blen. S le fe wetben »on aßertep Snfeften befischt, well ilir
© o ft benfelben fobalb in bie Xugen fä llt, als ge geh ben ©lumen
genähert haben, fo bag benfelben auch ble bümmge gllege leicht
gnben fan n. 3nb em nun blefe 3«feften au f blefen ©lumen a u f
eine un6egtmmte X rt umherlaufen, unb 6alb bie älteren, Moiftlbe »ott bet Oberlippe, unb frlecfjt jwifehen belben In ble
bie jüngeren ©lumen einet Um6ette ihres © a fts betäuben: Jgjtmne hinein. S am lt blefe Sglercgen ble ©lumen befruchten
mügen ge nothwenbig balb Xntgeren, balb ©tigmate 6erüf>tJ(jttnen/ fo jg lh r Sdrper überall fjnarfd)t, ■ well fie In blefet ©lume
unb ben ©tau6 bet etgeten auf ble (enteren 6tlngen, unb tjjefem, In jener mit einem anbetn Shell bejfel6en ben © taub
auf eine ganj unbeglmmte X rt. S S lg aber auch gewlg, b|jeg Xiitgeren abmlfcgen unb auf bas © tigma bringen follen,
»leie ©lumen blogvonSiner X rt »on^n feften , unb jw a ra u fd g jg g blefe Sf)terd)en unter ben fjnfeften einen »orjügllchen Slang
feht beglmmte X r t , befeuchtet wetben, ba ble Ü6tigen em* g^aupte n , erhellet nicht nur aus blefet Ihrer ©efcglcfrbeit, fon<
bet ju bumm g n b , um ja wigen , wo bet © a ft »eegeeft lg , uJtietn auch aus bet ©oeforge, wcldje ble Statu r für ble Schaltung
wie ge ju bemfe!6en gelangen fdnnen, ober, wenn ge eS wlm^res Üebens 6eg biefem ©efdjdfte gettagen hat. gllegen, welche
entweber ju grog gnb , um in bie ©lumen hlnelnftlechen ju fLinlge Xrten bet A fclep ias befuchen unb befruchten, bleiben oft
nen , ober ju flein, als bag ge 6egm Jjlneiufrledjen ble X n tM Inilnem gewlgen Sheil blefet ©lumen, als In einem gangelfen,
unb bos ©tigma berühren foßten. © oim itb , wie ich an felnJ gangen, unb mügen entwebet eines jämmerlichen SobeS getben,
O tt bewegen werbe, N ig e lla aruenfis blog vonjben ©lenen I ober menlggenS ein ©ein üben lagen , um Ifjt geben ju behalten,
fruchtet, Iris Xiph ium hingegen 6(og »on fum m e ln , beibe w Jtfefne flie g e n , welche einige Otchlsblumen befeuchten, blel6en
auf eine feht 6eglmmte X rt. g u r ble festere ©lumegnb ble»«n|bem flebtichten © tigm a, wie bie S36gel an ben Selmrutf>en,
nen jn flein unb jufchwach, nnb fdnnen geh nicht in biefighen, unb mügen getben. Sloch nie aber gäbe Idj bemetft, bag
hlneinatbelten. A n tm h in um maius w irb , unb jwac auf «feiner .Rummel, unb nur einigemal, tag einet ©lene ben bem
beglmmte X r t , «on einet grogen Rummel befruchtet, A n ti™ ©efuch einet ©Inme ein Unfall begegnet feg.
num Lin aria eben fo »on einet fleinen Jjummel. S i e g n f l | S a g nun'blefe unb anbre 3 nfeften, inbem ge In ben ©ln/
•Ipummel fann ble (entere ©Inme nicht befruchten, well blefefimen Ihtet Stabrung nachgehen, juglelch, ohne es ju wollen unb
net lg , als bag gefoBte in biefelbe hlnelnftlechen fdnnen. S « jn |»igen , biefelben befruchten, unb babnreh ben ©tunb ju Ihtet
gebraucht ble Rummel © ew a 't, belgt ein god; In ben ©pes unb ihtet Slacbfommen fünftigen Srgaltung (egen mügen, fcheint
welcher ben © a ft enthält, geeft butch bageläe Ihren ©augtdi mit eine »on ben bewnnbernswürblggen SJerangaltungen bet Sla/
nnb »eejehtt ben © a ft. t»f ju fegn.
SBaS nun blejenlgen 3 nfeften betrifft, »on welchen ich
ber Srfajjru ng bewegen fa n n , bag ge bie ©lumen b efru ch ten ,^ * * *
gnb blefeS »orjügHcf) ble ©lenen nnb ble djtummeln. S ie S a ble ©efrudjtung bes ftnchtfnotenS burch Snfeften bet
fchlcftheit blefet Shletchen, ben © a ft ju gnben, wenn et legte Snbjwecf l g , auf weldjen geh ble ganje © ttu ftu t bet melj'
noch fo jeljr »ergeeft l g , hat mich oft in Srgannen gefegt.■ a regen, ja »etmuthlleh aBer eigentlichen unb mit einet S to n e »et<
flein gnb nicht ble ©aftmafchinen bes wllben ©chwntjfümttlil fernen ©aftblumen 6ejieht: fo lg biefe ©tenftur alsbenn »oB/
Unb wie »lei fleinet lg nicht berjenige S h ell berfelben, welchcii gdnblg etfldvt, wenn man gejeigt h at, bag unb wie aße S te lle
eine fleine ©üchfe gegaltet, unb mit einem efaglphen Secfe( ii betfelben jue Streichung biefes SnbjwecfS bas 3 htige 6epttagen.
fe h e n ig , nnb ben © a ft enthält ? S i e © len e, »om rln g fd nM S ie erge Stage, welche beg Itnterfuchung Irgenb einet ©lume
gen ©aftmaalgeleitet, läuft Im Greife herum, dffnet jebesaiücfl B^ntroortet wetben m u g, lg , ob ge eine ©aftblume feg, ober
eben, unb holet ben © a ft heraus. SBet feine Äenntnlg »onlj »lebt. S e n n wenn man eine © a ft61ume für faftleet h ält, fo
©lumen h at, wirb »leßeicfjt, wenn et baS Anrin-hmum ms wirb man fcfpecbtetblngs nicht Im ©tanbe fepn, elnen@cunban/
jum et genmal geht, glauben, bag ble Unterlippe begettenJ iugeben, warum ge biefe unb nicht eine anbete © ttu ftu t erhalten
bet Oberlippe ein elnjigeS ©cücf ausmacht, benn 6elbe fchiii» b*6«- SBet j. © . ble ©cheibenblumen Im V ibu rn um Opulus, ober
blcht an elnanber; unb ans bem gelben glecf auf ber U n ter! inlben jahlteichen Xtten bet Centaurea für faftleet h ält, betwltb
wirb er um fo »lei weniger bä« ©egenthell ju fchllegen Im ©t«i ergtünben, ju weichet Xbgcht bie gefchlechtslofen 35anb6lu/
fegn, ba feinem elnjigen ©otantfee bisher bet Snbjwecf begels men f'n^*
befannt gewefen lg. ^ iat geh a6et eine JQuminel ber © lum H ilB ,,,,,, ^*»sn überjeugt, bag eine ©Inme eine
n ä h e « , fo wirb ge nicht etwa etg ©erfudje angeüen, ob und« ® «W u n te l g , fo lg ble jwegte S ta g e , ob biefelbe oon Snfeften
ge hlnelnfommen fdnne. S a ge feht wohl w elg, w as ber gej 6ef“ 4>t unb befruchtet werbe. SBet biefe, Stage nicht gehdrig ju
Slecf bebeutet, fo fegt ge geg fogleicg auf ble Unterlippe, etttfeil ^antworten fuche, fonbetn glau6t, bag ble ©Inme auf eine me/
cganlfche X rt befeuchtet werbe, unb nach blefet »orgefagten Wiel,
nung ben © au betfelben, unb ble ©etdnbetungen, welche et In
berfelben bemetft, ju etfldten fucht, bet witb In ble grdgten 3 rt/
tgümer gecatgen. © o lp es bem Ü ln n d unb anbetn gtogen©o/
tanlfetn gegangen, © le bemetften, bag mit ben ©efcbledjtstbef/
len »etphiebener ©lumen mdljrenb Ihrer ©lühejelt »erfchlebene
SSerdnberungen »orglngen, @ an j richtig urthellcenpe, bag biefes
nicht etwas jufdlllgeS, fonbetn eine Slnrlchtung btt Statu t feg,
bntch weldje pe einen gewlffen S n b jw ecf, nemllch ble ©e/
ftueptung ber © lumen, erreichen wofle. Stu r batln fehlten p e,
bag pe Ihre Xufmerffamfelt blog auf ble ©lumen richteten, ben
Umganb abet, bag biefelben,»on 3 nfeften befuegt wetben, Wel/
egen pe oft genug bemerfen mugten, für etwas jufdBIges unb fei/
net Xufmetffamfelt wütblgeS gleiten. S u b a n pe nun jene SJetv
änberuugen Immer aus einem unrichtigen ©epchtspunft betrachte/
ten , well pe glaubten, bag ble ©lumen auf eine mecganlfcgeXct
befeuchtet würben: fo mußte auch natütllcgerwelfe bie »on Ihnen
gegebene S tfid tu n g betfei6en Immer »leien Zweifeln unb Slnwen/
bangen auSgefegt fegn, gatte alfo niemals bas ©eptdge einet na/
tutmdglgen Stfidtun g bet SPatutetfcheinungen, welches batln be/
p cgt, bag pe ben £efer, bem es blog um ble Stforfcgung bet
SBahtgeit ju tgun ip , »oBfommen befriediget, w ellet bas Un/
gejwungene unb Ungefucgte betfelben mit SBoglgefaBen bemetft.
@ an j unmdglich aber madjte es ihnen biefe Stfld cu n g satt, auch
nur ben ©etfncg ju machen, folgettbe Stagen ju beantworten:
SBoju bienet bet © a ft blefet ober jener © lume? SBoju ihre
Ä ro n e? SBoju bet 6efonberS gefdr6te Slecf auf betfelben ? SBoju
bfe dpaare unb Xtifdge an irgenb einem %gell betfelben ? 3 nw e(/
•egem gufammengange fteljen aße Sgelle ber © lume, welche 35e/
jlegung gaben pe auf ble Sm cg t, welche aus beefeiben entgegen
foB, unb wie »eteinigt peg a lles, was wir an Igt wdgtenb
Igtet ganjttt ©lügejeit fegen unb 6emetfen, ju Slnem fegdnen
©an jen?
SBet peg alfo ©lumen aus ben @drten unb »om Selbe golett
läg t, unb pe auf feinem ©tubieejlmmet untetfuege, bet wirb fei/
nesweges ben gMan bet 9?atur Im © au berfelben entbeefen. 9Kan
mug »lelmegt bie ©lumen an igtem natürlichen ©tanbott unter/
ptegen, unb befonbetS batauf Xcgtung geben) ob p e » o n 3 nfef/
ten, unb »onmelchen3nfeftenpe6efucht wetben, wie peg biefe »et/
galten, inbem pe in ble ©lumen glneinftiecgen, unb Igreit © aft
»etjegten, ob pe ble Xntgeten unb baS © tigma betügten, ob ge
Irgenb eine SSerdnbetung In Xnfegung irgenb eines ^geilS bet
©lumen getvotbtlngen :c. Ä u r j, man mug bie Statur anf bet
f£gat ju ertappen fuegen. 3<h würbe nie im ©tanbe gewefen
I fegn , ben ggttreffUcgen © a u bet N ig e lla aruenfis unb bas @ez
i i