S i t SMurnt wirb von Slafenfügen häufig b efu gt, beten 1$
in einem QEpemplar mopl fedts fanb; inbeflen glaube Icp ritcfjt,
bag |ie von blefen, fonbern von gcäfferen 3 n |’elten befruchtet
wirb.
SfBamt bie S lum e verblühet ifl, fo finbert bet S t ie l feine
©eflalt nicht, bis ble grudjt vbfllg reif geworben (fl. SfBann
tiefe« gefchehen Ifl, fo firectt et ftch grabe, nnb ble grucpt lieht
aufrecht. S e g fcpöncm warmen SSSettet, befonberO In ben 50?lt<
tagsjiunben, plapt blefelbe a u f, unb tpeilt (ich In brcp naepem
förmige Inwenbig glatte horijontal flepenbe SSalvelu, beten jebe
eine 3fnja^I glatter S am e n enthält. 3 * mehr btefe SBalveln von
bet Sonnenplpe auSgetrodnet werben, eine befio ftärlere A ra ft
belommen fie, fleh ju fcpilegen, befio (tarier brüden fte folglich
ble S am e n . S i e fprengen alfo mit jtemliepet A raft unb mit eie
nem (leinen S ch a ll ein S am en lo rn nach bem anbern h eraus,
unb binnen einer halben Stu n b e Ifl ble Aapfei leer. S a h fowohl
ble SSalveln Inwenbig, als auch ble Samenfbrn er glatt fepnmüf,
fen , ficht ein feber leicht ein. (Eben fo leicht begreift man,
warum (ich bet grueptfltel julefst grabe fireeft. S e n n ble barauö
entfiehenbe hortjontale S tellu n g bet 33alveln Ifl grabe biejenlge,
in welcher biefetben ble Sam en lbrn et am meitflen fortfchlettbetn
(innen. Stieb e hingegen ber S t ie l oberroärts gelrümmt, fo pat,
ten ble S a lv e in jroar auch eine fa|i porijontale S te llu n g ; well
fte aber alsbenn ihre Oeffnung ber Srbe juleprten, fo wäre biefeS
bte jwedmtbrigfte S te llu n g , bie fte nur immer haben (innten.
S e n n in biefem gab würben ble S am en firn er mit einet gewiffen
A raft In einer fafi perpenblfulären S ireltio n auf ble (Erbe gewot,
fen , unb folglich nid>t weiter von ber f'ance entfernt werben,
als wenn fte perauofielen, unb jene A ra ft würbe alfo gan j ver,
geben# fepn. 3 !1 bem elften mirfücp eplfiitenben g alt aber
Werben fie In ble Jjbpe gefcpleubett, unb fallen hierauf wiebet
herab, fo bah fie burep ihre Sewegung eilten Sog en befchreiben;
fie werben folglich von bet fSftutterpflanje weit entfernt.
V i ü 1 n m i r a b i l i s . S tefe litt habe icp noch nicht ju fehen,
viel weniger ju beobachten (Gelegenheit gehabt, welches Icp, we>
gen iptet ganj 6efonbeten (Einrichtung, fepr wünfepte. ©|tl|
tetfchelbet fiep nemllcp von allen ipten Sffiltarten baburep, j,
Ipre am Sten gel befinbllcpe Slumett (eine Arone haben, q
S am e n tragen, hingegen bte an ber äßurjei beftnblicpen SBliiu,
eine Arone haben, aber (einen S am e n pervorbrlngen. £|,
(inb alfo männlichen, jene vetmutpllcp weiblichen ©efcplnft
S le fe Slum en betätigen alfo auf eine auffoKenbe Ä rt baejetiL
w as icp oben bep bet Valeriana dioeca gejagt habe. Sennl
ble mäunlicpen S lum en eine Atone haben, ble weiblichen il
nicht, fo begeben fiep bie 3nfe(ten natürlicher weife juetfii
jene, well biefetben ihnen (lärfer in ble Äugen fallen, unb 6«
auf blefe, unb befruchten auf folcpe Ä rt ble leiteten mit bem a
ben erjieren mitgebracptcn S ta u b e .
Impatiens.
Im p a t i e n s B a l f a m i n a . Satfamlne.
M S a s ^ io rn , in welches fiep bet bütenfbrmlge Alt|
enblgt, Ifl nlcpt nur bet S a ftp a lte t, fonbern fein g n b elfin
ble Saftb rü fe. S e n n baffelbe ifl fcpwiellcpt, unb auSwcnli
noch tnepr abet Inwenbig gelb.
4. S a s S a ftm a a l Ifl bet gelbe g le d , mit Welchem bie ln»
S e ite bes bütenfbrmlgen Abrpets in ber üRltte gegiert Ifl. Sfe
man in bie S lum e pinelnfiept, fo fällt einem berfelbe foglelcf
bie Äugen. Siefeo S a ftm a a l ifl nun,jroar an ber fcplctlichfl
S te lle angebracht; Inbeffen i|l boep bas fonbetbat, bah es fj
nlcpt bis an bie Oeffnung bes F o rtis erflted t, wie man weg
ber gewöhnlichen ®mrld)tung anoeter Saftblumen erwarten fo!
fonbern nur ein (leiget ifoltrtet g led ifl.
f. S i e S lum e wirb von Slafenfügen, besgleicpenvonM
mein be|ud;t. S a g fte von ben (eiteren befeuchtet werbe, bot
fwelfle Icp um fo viel weniger, ba aud) bep Ih r, wenn icp mil
fepr irre, bie männlich« weibliche Sicpogamie S t a t t finbet. 3
patte nur SJelegenpelt einige blüpenbe ’P flanjen flüd)tlg ju bettof
ten, unb fan b , bag bie untetflen älteren Slumen ble Staut,
füge vetloren patten.
n
unb I
3 ttM tie fte klaffe. Gynandria.
J l v i t t e r b l u m e n , b e t e n S t a u b g e f ä g e a u f bem IfH ftifliip e n .
Orchis.
1 ichis lntifolia (folio maculato). Tab. XXI. 31.
9 1
J ,38. S ie vctgrSfferte S lum e In natürlicher S te llu n g , von
[me gefepen, Sieben blefer gigur a ein Staublblbcpen.
3,9, ®lefe lb e , von bet S e ite gefepen.
31. ©lefetbe, nadfbem ble Unterlippe nebfl ber porberflen
Ufte bes l^orns weggefeputtten worben.
3Ö. S te n t ju r (Erläuterung ber 3 1. unb 38. gigur. a b unb
Ipnb ble g äd je r, In welchen bie belben Staublblbcpen vetbor,
unb pot bem Siegen wopl verwaprt liegen. S tn folcpeS
[taub(6lbd)en befrept aus bem Ablbcpen felbfl, einem Äügelcpen,
einem gab en , welcher betbe mit einanber verbitibet, g lg.
L gaep a b pot fein Staublblbdjen noch, unb bas Aü<
llcpen b ragt aus bemfelben petvor. S a g blcfeS hier, nfditaber
| glg, 3 1. unb 38. gefepen w irb , Ibmmt baper, bag pler baS
Reine Aläppcpen f umgefcplagen worben Ifl, welches In jenen g h
L m In feiner natürlichen S tellu n g fiep befiubet, unb bie belben
Küge(d>en petbeett. S a s anbere gad) g pat fein Staublblbcpen
Idioten. Saffelbe (lebt an bem mit einet (lebtlepten geucptlg(eit
nerlogenen S tigm a b li c i teepter unb e Ifl fein Aü<
lelcpen.
37. S ie S lu m e , pon bet S e ite gefepen, naepbem ble pot,
[erfte Hälfte berfelben weggefepuitten wotben. a b Ifl bas nod)
povpnnbeiie gad), unb b baS Äügelcpen. S a S ganje Aläppcpen
| roeggefcpnUten. SBaS jwlfepen b unb c punStirt Ifl, Ifl bie
Bälfte bes S tigm a , d lll baS 3 nuere beS gtucptlnotenS, weh
H)es mit ben jungen Samentbrnetn angefüllt ifl. 9Kan fiept,
tag baffelbe mit bem S tigm a In Strblnbung fiept, unb bag bep
e bte Oeffnung ifl, bureb welche baS befrueptenbe SBefen bes
fetanbeß In ba$ Ouarium
I (Gegenwärtige Ä rt pat mir juerfl (Gelegenheit gegeben, ble
l i ’VutlicU S tru ftu r ber Ordjlsblumen ju entbeefen, welche man
M e t fo wenig gelaunt p at, bag mau aud) nlcpt einmal gewugt
Rat, was baS Stigm a" Ifl. £ 1 1111 e pat tiemllch bas (leine Aläppc
tpen f glg. 36. für baS S tigm a gepalten *). SBaS Ä S l r e u t e r
für bas S tigm a gepälten pabe, witb in ber golge gefagt werben.
S e n Spell b h c i patte icp fonfl für ble S aftb rü fe gepalten,
well er mit einer gewiffen geucptlgfelt überjogen ifl. Schon ber
eigjige Umflanb, bag blefe geucptlgfelt (lebrlcptlfl, hätte mich auf
anbere ©ebanfen bringen (ollen. 3 nbcnf,:d) nun blefen Sp ell
elnflmals genau betrad)te, fo fepe Icp, bag ein Staublblbcpen ln
©eflalt eines Ibtnicpten SBefenS an bemfelben Hebt. 3 tp butep,
fuepe bie belben gäcper, unb finbe, bag baS eine pon ben Staub e
tblbcpen fehlt, welches alfo eben basjenlge w a r, weiches auf ber
llebrlcpten S te lle fag. Slacpbcm ich etn ähnliches in mehreren
Slum en gefuuben pabe, fo mache Icp ben S c h lu g , bag blefe
liebrichte S te lle bas mapre S tigm a fep. Äber wie lommen benn
ble Staublblbcpen auf blefes S tigm a ? ftage icp mich felbfl.
S e n n bag fie pon felbfl aus Ipren gächern foHten pecausfatten
Ibn n en, ober bag ber SSInb (tefoBte perausmepen Ibnnen, baran
Ifl nlcpt ju beulen. 3 <P nehme alfo einen btlnnen © rasp alm ,
ober was es fonfl w a r , berühre bamlt bas unterfle ffnbe ber bete
ben gätp er, unb fepe voBer SSecwunberung, bag Icp bamlt ein
deines Aläppcpen jurüdfloge, unb ein Staublblbcpen perauspole.
(fjn folcpeS Ablbcpen liegt jw a r In feinem gaep wopl perfcplofFen;
es Ifl aber nirgenbSangewacpfen, fonbern ganj ifolirt. (ElneÄne
tpere Ifl es jroac; einen Staubbeutel aber lann man es nlcpt nennen,
ba es nlcpt eine JJa u t um fiep p at, fonbern aus lau terStau be be<
fiept. ® S pängt an einem gab en , unb blefer gaben wieber an
einem Äügelcpen, welches nlcpt Im gaep eingefeploffen liegt, fotu
betn (icp augerpalb beffclben befinbet, aber bennoep nlcpt ln ble
Äugen fä ü t, well es pon bem Aläppcpen petbedt wirb. S o w ie
Icp alfo mit bem ©raspalm bieS Aläppcpen jntüdgefiogen patte,
fo wae baS Äügelcpen pon jenem berührt worben, imb war an
bemfelben Heben geblieben; folglich mugte, als Ich mit bem © ra s,
halm eine Hellte Seweguug machte, baS Staublblbcpen aus bem
gaep petauSlommen.
*) 3<b wügte »enigflcitS nicht, waS er fonfl foBte bureb fein
S tigm a ocrjtanben haben. S cp ber Serapias aber lann icp fein
Stigm a gar nicht Buben.