SBenn ba« 3 nfeft (ich a u f Me B lum e gefegt, u nb , am In bie
SHSgce hineinjufriecgen, |ich umgefehrt b a t, fo erfcgeint bemfei«
6en Die B lum e fo , wie In glg. 37, vorgeftedt worben ik . ©s er«
biicft alBDentt v>erfcgiebene£inien, melcbe tnsgefamt nach berSOlltte
ju laufen, unb iE)m jelgen, baß bet © a ft In bet S tifte beftnblicf)
ift. S ie äußeren Sronenblätter finb mit Oinlen gejiert, welche
jw a r nicht von anberer gatbc, aber butcpflchtiger unb geller finb.
S le fe £inien bemetft man nicgt, wenn man bie B lum e von oben
Gefiept, fonbern bloß, wenn man fie Aber bie Hfugen ergebt, unb
fie von unten beftegt. Unb bie inneren ätronenblätter finb auf
ber © te ile, wo fte ben © a ft enthalten, mit grünen ©trelfen ge<
Jlert. SBarum aber ber weiße ©rlffel an einer © teile, g lg. 38.,
grün Ifl, fege ich um fo viel weniger ein , ba berfelbe fegr bünne,
unb biefe gar6e fegr fdjwacf) |(l. B e p ber folgenben ©attung
hingegen wirb ein ägnlicgee glecf am ©rlffel ftcg leicht erftären
laffen.
SBarum biefe B lum e fein Perianthium h at, fonbern, 6evor
fie ju blühen anfüngt, In einer ©djelbe elngefchioffen ift, welche
fte hernach jerrelßt, ’unb von welcher |te (ich, nachbem fie au«
berfelben jum SGorfcgein gefommen ift, jlemlich weit entfernt, Ift
leicht einjufefjen. S a fie auf einem furzen ©tengel ober ©chaft
f i | t , unb herabhängt, fo mußte fie, wenn fie von ben 3nfeEten
leicht foiite bemertt werben, benfelben von oben gefehen ftarf In
bie Hfugen fallen. S e n n bie 3 nfeften fliegen nicht unterhalb,
fonbern oberhalb berfelben umher. Jjä tfe fie nun ein Perianthium,
j. SS. w iebleSR o fe, fo würbe baffeibe entweber grü n , ober ge-'
färbt fepn. SBäre es g rü n , fo würbe es verurfachen, bah bie
Itrone ben 3 nfeften weniger In bie Hfugen fiele; es würbe folglich
nacpthelilg fepn. SSäre es gefärbt, wie bie S ro n e , fo würbe es
nicht verurfachen, baß bie B lum e fiürferln bienfugen fiele; folg«
(ich würbe e« unnüh fepn. S a Im ©egentheil, w as ben erften
gaU betrifft, bie ungefärbte ©chelbe fegte fchmaf, unb überble«
von bet B lum e jlemlich weit entfernt ift, folglich nicht verurfa«
eben fa n n , bah bie B lum e weniger In bie Hingen falle. SBenn
fie hingegen jw a r auf einem eben |o Eurjen ©tengel füge, aber
aufrecht fiünbe: fo fbnnte fie ihrer S5emerf6arfeit unbefchabet ein
Perianthium haben. S e n n alsbenn würbe nicht bie Sron e vom
Seich , fonbern Der Selch von ber Sron e ben Snfeften verbecft,
nnb bie Sron e fiele mit ihrer inneren ©eite benfe(6en völlig in bie
Hfugen. SBenn fie enbllcbjroar herabhinge, aber auf einem hohen
S a um füge: fo tönnte fie auch ein Perianthium haben, wie bie
Slnbenblume, weil fie bureh baffeibe nicht verhinbert werbenmür.
be, ben um bie Sron e bes S a um s unb unter berfelben umherfiie
jenben 3 <ifeften In bie Hfugenju fallen. SBenn In belben güllen,.
befonbers aber im erften, bas Perianthium von ber Sron e ganj
verbecft Würbe, fo würbe es grün fepn, wie bep bet Aiieid
Hepatica, wenn es aber nicht gan j von ber Scone verDecft lt!
be, fo würbe es auf ber Inneren ©eite gefärbt fepn, wie w|c|
ber Paffiflora coerulea gefehen haben.
f . S i e Bienen befuchen bie B lum e, Inbem fie (ich juetff
eines von ben äußeren Sroncnblättcrn fegen, unb von balg]
Stöhre, weiche bie Inneren Sronenblätter bllben, glneitifrfetg
ba fie benn bie legteren ein wenig auSeinanber brücfen. ©lt I
fliehen fie aber, wenn es bie SBitterung erlaubt, um fo viel
ber, ba fie, als eine von ben erften ©aftblumen bes grübjal
Ihnen bie angenehme Stacbrlcht bringt, bah ber bbe SBInteel
über !|t, Ihnen eine erfreuliche Hfusficht In bie von nun an In
milber Werbenbe 3 ahreSjelt eröffnet, beg Ihnen bie Jpofjul
hervorbrlngt, baß fie nun halb wleberlhrem ElebilngSgefchaft»
ben nachgehen fönnen, unb blefs öjoffnung an (ich felbft [cf
erfüllet. ©ben fo erfreuliche Hfusßchten, obgleich von höül
Hirt, eröffnet fie bem Blumenforfcher, welcher fteg ben SEI
hlnburch mit feinem Herbarium unb mit Büchern hat burcgfli
gern müffen. S a h e r i|t fte ihm, fo oft er fie auch feßon gejj
unb unterfliegt h at, jebeSmal willfommen.
Hlm 17 . 3 »nuar 1790 ragten bie SMumenfnoSpen unb a
ter begnahe einen halben 3oü über bie Oberfläche ber grbe
vor. S e n ©tengel einet Bffun je aber fanb ich fo lan g, alti
ju fegn pflegt, wann er fein völlige« SBachStljum erreicht
bie BlumenEnospe aber fag wie verbrannt ober verfault
S le fe ©rfcpelnung leite Ich au« eben ber Utfache h er, welchetl
nlge bie ©ntflefjung be« SDiutterfornS jufchtelben, nemllchi
einem auf ben ©tengel gefallenen Regentropfen, Welcher, 1
ber ©onne befchlenen, wie ein BrennglaS gewirtet, unb gmai
bem ©tengel ein überaus fchnelleS SßachSthum heroorgebtif
bie Innere © tru ftur ber BlumenEnospe aber jerfiört hätte,
hatte nemllch an ben vorhergehenben Sagen thells geregnet, tji
juweilen bie ©onne gefchlenen; fo wie auch bam als, als iefUi
Beobachtung machte, welche« In ber SOlittagSflunbe gefchij
bie ©onne fegen fehlen, auf ben B flanjen aber noch Siegentrci
fallen. Slu n fonnte bie ©onne wegen Ihres nlebrigen ©tont
nur in ber SOlittagSflunbe biefe SBIrfung hervorgebracht fc f
Unb hiermit ftlmmte bfe ©tcllung ber <Pffanj.e, von welcher I
Siebe ifl, vollfommen überein. S e n n Ihre belbe B lätte r man
mit bem einem Sßanbe, unb nicht mit Ihrer gläche, grabe nt
SOllttag gerichtet, fo bag alfo ein Siegentropfen, welcher jroifctj
benfelben unb ber BlumenEnospe gefeffen hatte, ben © fra g
btt SOtlttagsfonne ausgefe|t gewefen war.
Leucoium.
f L e u c o i u m v e r n u m . SOtärjblume, T ab . X . 42.
| 47«
I 42. S ie B lum e In natürlicher ©tettung unb ©röffe.
I 47. Slefelbe nach einem anholtenben Siegen, S am lt man
fl Innere ©eite bet Sron e unb blc ©efchlecgtstheile fegen fönne,
,tjl vorne ein S h ell ber Sro n e weggefcgnltten worben. SDtan
L t, baf jw a r ber obere, felnesmege« aber ber untere Shell ber
Meten ©eite ber S ro n e , noch viel weniger bie Innere ©eiteber«
L n unb bie ©efchleehtsthefle mit Siegentropfen benegt finb.
4 Si e B lum e Im Surchfchnltt.
I 2. 3ch habe einige S a fjre lang von ber ©aftbrüfe eine
■ e ajorflettung gehabt. 3jcg hielt nemllch ben fehc flelfcgicgten
, E e n , welcher tn g lg . efi. punftltt ifl, für bie © aftbrüfe, fo«
lét wegen feiner S le fe , als auch, well ich in einigen Blumen
J) em SBInfei, welchen berfelbe mit bet Sron e macht, einen fiel«
len Stopfen fanb». 3lu r wunberte mich, baf Ich benfelben nicht
nhllen Blumen antraf, Snbllcfj entbccfte ich bie eigentliche
kftbrWe. B ie fe ifl nemiieg ber ©rlffel feibfl, welcher an bet
Stelle von b bis c g ig . 46 ben © a ft abfonbert unb enthält. Hfn
feer ©teile habeich beg allen Blum en , bie feht alten auSgenom«
fien, ©aft gefunben. @ 0 ungewöhnlich nun biefe Beflimmung
bes ©rlffel« ifl, eben fo ungewöhnlich unb blog hieraus ertlärbar
ifl foroogi feine ©eftalt, ba er fo blcf ifl, als auch bas © aftm aal,
Mit welchem er gejiert Ifl.
1 3. S a ß bet © a ft gegen ben Siegen völlig gefiebert ift, jelget
B 4 7 . S.iefe Hfbficht wirb burch folgenbe Hingalten erreicht.
j | ® l e Blum e hängt herab. 2) S i e Sronenblätter gge» nicht'
beben etnanber, fonbern eöwechfeln brep äußere mitbrep inneren
ab, unb bie erfleren bebeefen jum S h e ll bie (egteren. 3} S i e
Srone gab mehr eine fugelförmlge, als glockenförmige © eflalt,
inbem ihre Oeffuung Heiner ifl, als Ihr mit ber Oeffnung gleich«
laufcitber mittelfler Surchfchnltt. ©in jebeS B la tt Ifl nemllch fehl
fofilav, unb biefe« baher, weil es fowohl an ber B a f i s , als an
y ©pihe fegr geifcglcgt Ifl, unb bie geifchlcgte ©plfce an belben
« b e r n einige galten hftt. 4 ) S e r ©rlffel Ifl weit fürjer als
blfStone.
4. S ie Blum e hat ein hoppelte« © aftm aal, ein äußeres unb
jeltjInneres. Sene« fmb bie grünlldjgelben glecfen, mit welchen
wetgen Sronenblätter nicht weit von ber ©pifie gejiert finb,
, ® . 41. 47. S lefe« Ifl bet gleichfarbige g le c f, mit welchem ba«
Ä e be« bleiern Shell« be« weifen ©rlffel« gejiert Ifl, g lg . 46.
47. ©0 wie bie Bienen burch ba« äufere © aftm aal gelocft wer«
ben, In bie Blume hineinjufriechen, fo führt fie ba« innere ju
bem nahe über bemfeiben befinbtlehen © aft. Hfuch hat bie B lum e
einen jw a r fchmachen, boeg angenehmen ©etuch, Welcher bem
©eruch ber 2Berftb!üthen (S alix caprea) ähnlich Ifl.
f. S i e B lum e wirb von ben Bienen au« eben bet Urfache,
als bie vothergehenbe, häufig befucht, ba fie bepnahe eben fo früh
blühet, als jene, © ie frlecffen In biefelbe gan j hinein, unb hah
ten (ich lange In berfelben a u f, unb verurfachen, baff bie B lum e
in eine Jitternbe Bewegung geräth, Welche« artig anjufeljen ifl.
S a g fowohl biefe, als bie vothergehenbe B lum e von ben
Bienen nicht umfonfl befucht unb benu|et, fonbern jugielcfj be«
fruchtet werbe, lg hfiegg wahrfcheinilch. S e n n ba bie Hfntijeren
von ber Ärone umgeben finb, fo fann ber SBinb biefelben nicht
unmittelbar berühren, folglich ihren ©taub nicht anbers heraus«
werfen, als burch bie ©rfepütterung ber B lum e. Hfber auch In
blefem g aü fanb ber ©taub Ijäcbfl fcgwerlicg, wenn nldjt'gar un«
möglich, auf bas ©tlgma fallen. S e n n bas© tlgm a Ifl bie Ober»
fläche ber ©pige be« © rlffel«, folglich feht flein , unb überble«
bem jjerabfallenben ©taube nicht jugefehrt, fonbern von bemfei«
ben abgewenbet. SBenn .bie Befruchtung auf biefe Hirt gefehefjen
foiite, fo müfjte bas ©tigma (ich In einige anfehnlicpe Sljellethel«
len , unb biefe.müßten (ich obermärts hetumfrümmen. 3nbetn
aber bie B ien en entweber ben © a ft verjeljten, oberben ©tau6
fammien (bas (entere habe Ich In bem Leucoium beutilch be»
m erft): fo berühren unb erfdjüttern fie bie Hfntfjeten, unb vetur«
faepen baburcf), baß ber ©taub .berfelben aus ben Oeffnungen
herausfällt. S in S h ell beffelben haftet an ihrem haaridjten Sör»
per. SOlit bem befläubten Körper berühren fie ba« © tigm a, be«
fiauben baffeibe, unb befruchten a u f folcge Hfrt bie Blum en .
S a ß bie Befruchtung belber B lum en feiten von ©tatten
geht, lehrt bie Srfaljeu n g, inbem man feiten eine mit guten ©a«
menförnern angefüllte ©amenfapfel pnbet. Jplevon läßt (ich fein
©runb angeben, folange.man bep bet mecßanifchen Befruchtung««
art flehen bleibt; e« laßt (ich aber leicht erElüren, wenn man an»
nimmt, baß bie B lum en von ben Bienen befruchtet werben.
S e n n wäljrenb ihrer Blüfjejelt ifl es mehrenthells noch fo Ealt,
baß bie Bienen noch nicht ausfllegen fönnen. 3 nt nächflvergan«
genen 3 aht ') 6lü(jete Galanthus fepon am 14 . geb ruar, unb
Leucoium 8 ober 14 Bage fpäter, unb bie SBitterung würbe erfl
tn ben legten Sagen Ihrer B lüh ejelt fo geilnbe, baß bie Bienen
ausfifegen Eonnten.
Narcißus. .
1 . S i e ©aftbrüfe Ifl ber grueptfnoten feibfl.
2. S e r ©aftgalter Ift bie Ä'ronentöhre.
*) fiietburch vergehe ich jebeSmal baS 3ahr 17P*.
SOI 2