Parnaflia. 167 Parnaflia. Parnaflia. Parnaflia. 170
• 13. unb 17, JDie Bep.nafTer S itte ru n ß uerfcfyloflene ® a /
menfapfcl.
Ob idj mir gleich wie! 9)}ü{je gegeben (ja6e, ben 33au biefer
SMume, unb bfe eigentliche 2 itt, wie fic befruchtet w irb , ju er;
forfchen: fo ift bennoch belbeö bisher für mich ein ©efjelmnfß ge;
blieben, ©an s »ergebend aber i|t meine 23emüfjun<j auch nicht
gemefen/ Inbem Id) wenigjten« entbeeft habe, unbbewetfen fann,
baß bie SMutne »on einem 3 » fe ft befruchtet wirb.
JDie größte © d)wlerigfelt »erurfacfyen bie fünf ©aftmafchinen,
welche, mit ben ©tau&gefäßen abmechfelnb, baö ^M|till umge
ben, unb beren © tcu ftu r ganj originell unb in ihrer 2(rt einjig
ift. S e r © a ft i(t auf ber inneren ©eite berfelben beftnbllch*
STlnchbem ftd) bie SMurae geöffnet h a t, fo haben anfänglich
alle ©tauögefäße bie ©tcllung unb ©ejtalt beö 4. S ie Jilamente
ftnb f u rj, bie 2lntl)eren groß, weiß, unb noch gefchloflen. Jpler;
auf fangt ein ©taubgefaß a n , bao Filament 5« verlängern, bis
enblich bie 21nthere ftch über-bas 'Pljtlll hinlegt, ftch öffnet, unb
einen gelblichen © tau b jeigt. Jpier t|t nun ber Umjtanb mert;
würblg, baß bie 2fntC>ere &(op auf ber oberften ©eite ftch öffnet,
unb mit © tau b »erleben ift. © djon hieraus folgt, baß bte 25e;
fruchtung nicht auf eine medjanifche 2Crt gefchehen fbnne. S e n n
gefegt, bas Q3ifttll hatte nun febon ein © tigm a, welches eS boch
nicht h a t: fo müßte bie über bemfelben beftnblidje 2Cnt(>ere nicht
auf ber oberen, fonbern auf ber unteren © eite ben © tau b haben,
weil biefe bem © tigma jugefehrt, jene aber »on bemfelben abge*
wenbet ift. SUachbem bas erfte ©taubgefäß in biefer ©tcllung
ungefähr einen S tg lang geblieben ift, fo wenbet es ftch 00m
9>iftiöab, unb nähert ftch &er - t o n e , unb erhalt alfo, anftatt
ber bisherigen aufrechten, eine ^ori^ontate ©teOung. ©eine
2(nthere ift alsbenn w eif, unanfehnlich unb ohne © taub. Um
terbeffen fängt baS jwepte ©taubgefäß a n , eben b a s , unb in
eben ber Orbnung §u th u n , was unb in welcher es bas erfte ge;
tjjan hatte. Unb eben fo nach unb nach bie übrigen. Stach fünf,
fechs ober fteben Etagen ftnbet man alfo alle ©taubgefäße in Dort*
Sontaler ©teUung, unb ihre 2lntheren »erwelft unb ohne © taub.
S iefe O rbnung, in welcher bie ©taubgefäße einanber ablöfen,'
ift bem Söerfaffer ber S iffertation: Sponfalia plantarum , nicht
unbefannt gewefen. S a ß aber bie blübenbe 2lntf)ere bloß auf ber
oberften ©eite ben © taub h a t, hat er entweber nicht öernerft,
ober für etwas unbebeutenbes gehalten.
Stoch weniger aber ift weber ihm , noch irgenb einem anbern
ber noch wichtigere Umftanb befannt gewefen, baß bas ©tigma.
währenb ber ganjen S eit, in welcher bte 2fntf)eren eine nach ber
anbern blühen, noch nicht blühet, fonbern gefchloffen ift, unb
nur erft alsbenn, wann alle ©taubgefäße fleh mit ihren fiaublofen |
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Ä nd eren pom entferne hoben, |g d ln »ler Shelle inliLsfl'ef (Tnb, n o d etwas gehen, als Me blüljenbe. S ie
ten unb ju blühen anfingt. S a alfo bie Ä n d e re n , fo langt^Ken alfo bo« 3n fe(t »ethlnbern, ben © taub ber (eiteren
blühen, ihren © tau b bem © tigma n id t mitthelieu EJnnen,|Ha6iu(trelfen. ;Sben bie« mürben bie »erblü&eten Ä nderen
n o d (ein © tigm a »orhonben lg , nub roieberum b a s -© tljH , menn ge lt>re ©teile behielten. Sotgttcb rnüffen llgte
mann es blühet, »on ben Ä nderen (einen © taub erhalten fiMnente fiel entmeber roleber »ertürgen, ober »om q^tflllf ent«
ba fte felbjt (einen © taub mehr (jaben: fo mufl biefe ©nrld)i|Kn. S ep bem H elleborus n ig er ()at bie S tatur bas Sr«
bemjenlgen, meldet »on ber © efru d tu n g butt! 3 nfe(ten geroälgt, bep ber Parnaffia taS £ e|tere..
roetg, ungereimt »otfommen. S r ntujj glauben, bag Die * S ie Änderen folgen Im ©lühen eine auf bie anbere. ■
fru d tu n g gang unb gar unterbleibt. Unb ber.nod geigt I b a H blühet ungefähr <£lnen S ag , folglich alle Insgefammt me«'
(Erfahrung grabe bas @egent|ell, Inbem aus allen ©tarnen j| Lgn« fünf Sage. Sßle lange bas © tigma bldfjet, |ab e id
fein entfielen, melde mit einer SOienge guter© am enfbtnetu p t ausmltteln (bnnen. 3ß a |rfd e ln lld blfl|et es eben fo
fällt finb. SDian mag alfo, man mag moiten ober n |d t , irlLge, als bie SMume n o d bie Äronenbldtter l)at. S e n n fo;
Stifeften feine S u ftu d t nehmen. Unb fobalb man bleS getl)anj L bas ©ligma ju b ld|en aufbbret, fo Ift bie Ärone utinüj,'
fo mlrb man jene S ln rld tu n g , melde man »or&er für ungtrt L fällt ab. ©le bleibt aber n a d bem Söerbld^en ber ’Stn«
Melt, fehc f d ld lld unb smecfmdljlg ftnben. © n gercifftii beten nod »erfdiebene 5 age lang ft|en. 3(n btei; SMumen,
n o d unbe(anntes gtbfferes 3 nfe(t 6 eftudtet bie S lum e, i belebe Id Ins SBaffer geftedt hatte, blieb fte n o d fteben Sage
iroar fo, ba§ es ben © taub oon ber bldhenben Ä ndere einet f L fden, unb fiel alsbenn ab. ©>en fo lange blähet alfo
geten SBIume auf bas © tigma einer älteren bringt. (Se li ktmndHd) a u d bas © tigma. S a g bas SMähen foreohl bet
nemlld In ber jängeren SBIume n ld t }um © a ft gelangeh, oltu|ereu, als bes © tigm a eine fo lange gelt m ähtet, l|t tib«
mit einem gemiffen Shell feines S b tp e rs, »ermuthlld bemli lg. S e n n bas 3 nfeft, melde« gut SBejtudtung ber ©lume
terlelbe, bie oberfte ©eite ber |Änt(;ete ju betähren, unb l|s pmiut l|t, (bmmt m d t, fobalb bie Ä nderen ober baS©tlg«
© taub abju|ireifen. gllegt e« nun »on biefer auf eine ält H ju blähen anfangen, mle gerufen angeflogen, um biefe«
SMume, fo (ann e« eben fo roenig ben © a ft berfeden »erjehtf jfibäft ju äbetnehmen; fonbern ein blofjer S tfo h Whtt e«
ohne m it eben blefem Shell feines KärpetS bie oberfte ObetfS feble »lume. S ie Ungemlghelt n u n , melde biefer 3ufdll
be« © tigm a, als ba« elgentllde © tigm a, ju berähren, unbb« Uroeublg mit fid fä h rt, (onnte b u td n ld t« anber«, als bie
feI6en ben mltge6radten © tau6 mltjuthellen, mell bas © tljtp e ®auet. ber ©lähejeit ber Ä nderen unb bes © tigm a er«
eben bte ©teile einnimmt, melde In ber jängeren SBIume bieJ fht roerben. S iäb eten ade Ä nd eren ju g le ld , folglld nur
d e re elnnlmmt. Einen Sag lang, unb bläfjete ba« © tigm a eben fo lange; fo
S ta d biefer 33or|iedung »on ber © efrn d tu n g mlrb maul >ä(ben »leie ©lumett »on bem 3 n fe(t (einen © efu d erhalten,
© au unb bie gange © n rid tu n g biefer © lum e, foroeit jener t M(<d unbeftudtet bleiben, © o gmecbmdjjlg nun biefe ©n«
biefe »on Änbern unb »on mir entbeeft rootben Ifi, fehr mohl» Bf“ns Ift, menn man meine SQorfledung »on ber © e fru d '
gebadt nnb fehr gmecfmdglg ftnben. wg anniromt, eben fo ungmerfmdglg unb mlbet|tnnlg roätbe
i . S ie ©taubgefäge befinben |td in bret> »etfdiebenen J peitm, menn bte © lum e, mle man bisher geglaubt h a t, auf
(idnben, nemlld »or bem ©lähen bet Ä n d e re n , rodhrenb b(fd pm e d a n lfd e Ä rt befruchtet roerben fodte. S e n n menn bte
ben unb n a d bemfelben. S in Umftanb, meldet In ber golj P% m i ben © taub auf bet unterjien ©eite hätten, unb ba«
n o d bfter »otfommen mlrb, unb m eld et, menn Id n ld t I® N o t» fugleid mit ben Ä nderen blähete; fo roärbe fdon
jebesmal ein Äenngeiden ber S ld o g am le ift. S iefe © n rld « : W Ändere Im © tanbe fegn, bie © efru d tu n g ju »odenben,
mar unumgängllä) n bdlg. S ie blähenbe Änthere nrnfj ebenl hbies mätbe ungereimt fegn, bajj Me »iet äbrlgen jtd n a d
©tede haben, melde h etn ad ba« blähenbe ©tigma h«t. dber bas fdon befruchtete ^ l(tld hinlegen, um es
gllament rniifj fid alfo b ld t an bas ©iftld anlehnen, unb ebenl. tont neuem gu befrudten.
lan g , ober »lelmehr ein (lein roenig länger |egn, als b a p i B ? . S a g bie blähenbe Ä n d ere fid über bie © p l|e be«
S le gilamente ber n o d n ld t blähenben Änderen (bnnen gti« fWd» hinlegt, unb blog auf ber oberften ©eite © taub h a t,
eben blefelbe ©tedung haben, fte mäjfen aber melt (ärger fege. Wbag erft ln ber golge, mann (eine Ä ndere mehr bafelbjl
S e n n menn fte eben fo lang mären, als jenes, foroärben bletii< Manbtn ift, bas © tigm a |td !« bjfnen unb gu blähen an«
n ld t blähenben Ä nderen eben fo h o d , oberglelmehr, mell P1 rät« unb bie ©tede ber Ä ndeton elnntmmt, unb auf ber
$
oberjten © eite, afs melde ba« elgentllde © tigm a ift, ben
© taub gu empfangen fähig Ift, ift gleldfads n b thij' S e n n
biefe ©tede ift grabe btejenlge, melde bas 3 n fe(t, Inbem es
ben © a ft »ergehet, mit Irgenb einem Shell feines ÄSrper« ein«
nimmt, mit roeldem es folglich Im erften g ad ben © taub »on
bet Ä ndere abftrelfen, unb Im leiten benfelben roleber auf
ba« © tigma abfe|en mug. ©efänbe fid ber © taub auf ber
unterlieg ©eite ber Änthere, fo (bnnte er »om S nfeft n ld t
abgefireift merben. Unb blähete ba« © tigm a jugleld mit bet
über ihm befinbliden Änthere, fo (bnnte ber auf ber oberjten
© eite Per Änthere beftnblide © tau b roeber »on felbji auf baf«
felbe faden, n o d »on bem 3 n fe(t auf baffefbe g eb rad t metben,
mell bie Änthere felb|i belbes »erhlnbern roätbe.
3 d glaube n ld t, bag mir jemanb ben Slnrourf tttaden
mlrb, bie © efru d tu n g laffe jtd bod) n o d als mbglld geben«
(en , ohne bag man grabe n b d lg höbe, ein SnfeEt barnlt gu
behedlgen, fo n em lid , bag ber Sßlnb ben © tau b ber blühen«
ben Änthere ber jüngeren ©lume auf bas © tigm a ber älteren
führe. S e n n i ) l(i bep benjenlgen ©tarnen, ober »lelmehr
© lü d e n , melde »om SSSInbe befrudtet merben foden, eine
groge S tenge ©taubes nbtfjig; ba aber bep btefer ©tarne int«
mer nur (fine Änthere blühet, fo Ifi a u d nur roenig © taub
»ortjanben. 2) S a Me ©lume eine groittetblume 1(1« fo mür«
b e, menn fte b u td ben ® in b befrudtet merben fodte, es melt
groectmaglger fepn, bag fie mit Ihrem eigenen © tau b e, als bag
ge mit bem © taube einer anbern »on tt>r entfernten ©lume
befrudtet mürbe. S e n n je melter bie Ä n d ere »om © tigm a
entfernt lg , bego fdmerer lg es a u d , bag ber SBinb ben
© taub jener auf biefe« führe. S ie ü tatu r mürbe g d »tfo
b u rd bte gemadte S ln rtd tu n g bie S rreid u n g Ihrer Ä b g d t
erfdm ett, menn n ld t gar unmbglld gem adt hohen.
S o bie blüljenbe Ä ndere bem © tlgm o, menn buffelbe
fdon »orhonben m äre, fo neffe o(S mbglidg ig , unb bennod
bie © efru d tu n g n ld t auf eine medanlfde Ä rt g efd leh '1 fo
folgt h ierau s, bag man überhaupt bas nahe ©epfammenfepn
bes © tigm a unb ber Ä nderen (elneSroegeS als einen ©eroels
anfehen müge, bag bie © efru d tu n g auf eine m edanlfde Ä rt
gefdehe. ©0 gnb In ber Diadelphia decandria unb In ber
D idynam ia gymnofperm ia bfe Äntheren bem ©tigma jepr
nahe, unb oftmals fo nahe als m b g lld ; Id roeebe aber an
feinem O tt beroelfen, bag In beiben Orbnungen bie ©efrud«
tung b u td SnfeEten gefdieht. Unb fo mle In blefem gaU bie
© efru d tu n g n ld t auf bie Ärt gefdieht« ols man bem Äife«
heu n a d »ermuthen Tollte, fo gefdieht blefelbe roahrldeinlid
eben fo wenig auf eine folde Ä tt In bem gaU, menn boS
3 ;