9h in fiel auf einmal ber Söorljan v bet m ir 6is»ljer ble © teuf'
tut biefer SMume verbeeft (jatte. 3 $ wach überzeugt/.baß ble
SMutne von 3 « f ß^en befruchtet werben müfie, unb jw a r fo ,
baß btefel6en/ Inbem fie ln baö ^)orn ^inetnfriechen wollen,
baö Älüppdjen jurflrfftoßen, ein ©taubfßlbc&en aus bem
heraus stehen, unb, fobalb baffelbe bas lieb richte ©ttgma be;
rü hrt, es wieber verlieren, unb an bemfelben figen (affen, wo/
burch ber §rudjtfnoten befruchtet wirb.
3 <h habe mir jw a r viel $Rüf)e gegeben, ble Statu r auf
ber 5 hat zu ertappen, unb es mit anjufeben, wie ein 3 nfcft
ble SMume befruchtet; es hat mir a b e r nicht glüefen wollen.
SMafenfüjje frochen nach ihrer ©ewohnhelt aöenthalben umher,
feiner aber jog jemals ein ©taubfölbchen heraus. 3 » einer
Sblume aber fah ich auf bem ©ttgma eine tobte fliege unb
neben ihr ein ©taubfölbdjen fleben. 2)(efe hatte alfo baffelbe
aus bem §ach herausgejogen, unb auf bas ©tigma gefchleppt,
unb w ar felbfl barüber fleben geblieben, ©owoh l aus biefer
E rfahrun g, als auch aus bemjenigen, w as ich an ber Serapias
latifo lia unb O p hrys ouata bemerft habe, fchlleße ich, baß
btefe SMume von fliegen befruchtet wirb, dien en ober Jpum#
mein habe Id) noch nie au f begleichen Blumen angetroffen.
Jö a s # b rft follte eigentlich bte ©aftbrüfe unb ber ©aft*
halter zugleich fepn; ich habe aber niemals, ob ich gleich lehr
viele SMumen burchlucht habe, © a ft in bemfelben angetroffen.
5Diefen follte man nun allerbtngs erwarten, vorzüglich, ba auch
im Uebrtgen bte SMume fo gebauet iß, wie es eine ©aftblume
fepn muß. 5>enn baß in ba*-§orn fo leicht fein Regentropfen
hineinfommen fßnne, ba ble öejfnung beffelben burch bte brep
mittelßen SMätter bes ^>e(ms ober ber Oberlippe ber ä ro n e ge#
fchüht w irb , fteljt man in § ig . 38. 39* 2(ud> hat bte Sölume
ein ©aftm aal. fDenn bte 3vcone iß purpurfarben; bie beiben
©eltenblatter bes ^ elm s ab er, unb vorzüglich bie Unterlippe
ßnb mit bunfelpucpurfarbenen hinten unb ftlecfen geziert, welche
auf ber leiteten ßch in bie Oeffnung bes ijwrno hineinziehen.
S i e brep mittelßen SMätter bes ^ elm s aber ßnb nicht fo ge
ite rt, weil ße nicht fo in bie Äugen fallen, a ls jene
S ig . 38. 3*/. S a ß aber baS ^ o rn feinen © a ft enthalten
fßnne, folgt ßhon b arau s, baß es inwenbig mit furzen Jpaa
ren bitht überzogen iß. S e n n ein ©afthalter muß fahl unb
glatt fepn.
Sßarum hat nun bie Sftatur btefe SMume, ber ße vßßig
baS 2fnfehen unb bie Einrichtung einer ©aftblume gegeben
h a t, bennoch nicht mit © a ft verfehen? SSBarum iß biefe
SMurne eine © c h e in f a f t b lu n f e ? S ie fe §rage fßmmt mir
j( | t nicht fo leicht zu beantworten v o r, als ehemals. 3ch
Staubte tmntldj, baß eS bep biefer ©lume bloß baranf
ben fe g, baß eine Stiege, burcf) beti ©djeln getäufebt,
blefelbe blneinbtgebm, u n b , naebbem jte ein ©tau
berausgejogen batte, unb nun weiter d b d je , mit l'amt
ben an bem ©tigma heben bleiben follte. S a nun auf
3frt bie ©efrudjtung autb ohne © a ft «folgen müßte, fo
bte 3la tu r, roeldje nichts übetflüfllges tb ut, aueb (einen
In ber ©lume berootgebruebt. Slacb biefer ©orßellung
nun jroar ber ©ebbpfet baS heben biefer Stiegen ber ©efu
tung biefer © lam m a u f; leb g(au6te aber, baß et biefeil
eben bem Stecht tljue, mit roeiebem er »erfeblebene S b lw
fleifctjfreflenben S te te n aufopfert. Sladjbem icb abet enn
batte, baß ble 9latu r jroar gerolde (leine gilegen bt
Xnfejjen ber gemeinen' Oßerlujep an reijt, in 6lefei6e
jubrlecben, unb, wenn ße bineinge(tocben finb, ße fo iJ
elngefperrt unb gefangen h ält, bl« fte ble ©iume btft
tet hoben, aisbann aber fte rooblbebalten roleber [je:.,
läßt: fo »erinutbete leb, baß fte bep ber Orchis fftb ein
roenig unbarmljerjlg gegen bie gllegen bejelge, als bei I
Oßerlujep. 3 <b begab mitb baber naeb einer SBlefe, roo li
©lumr bäuftg (tanb, unb beinerde, baß In »feien ©lumen
ober belbe ©taub(6lbcben am ©tigma (lebten, roelebe nicht i
bers als burch gllegen au f badelbe gebradjt fetjtt fonnten, i)
aber nur in E in et ober jmepen eine gltege am ©tigma (lei
fftacb meiner ehemaligen ©orßelfung abet mußte ber Itji
S a li nicht ber feitenfle, fonbern Im ©egentbell ber am 5fltt|i
»or(omtnenbe fepn. E s t|i mir alfo unbegrelflidj, roaruiti
SMume (einen © a ft bat, ba es mir febr jiverfmäßig ju fl
fcbelnt, baß fte © a ft bereite, bamlt ble gllegen , roenn fte bl
felben in einer ©lume gefunben haben, babureb beroogen iw]
ben, mehrere SSIumen ju befugen unb ju befruchten.
angefebt batten, ble jwepte (jatte 1 6 ©(urnen unb 7
In, ble brltte 4 1 Sinm en unb 10 ^ ap feln , ble »lette 30
unb d S a p feln , bie fünfte 13 ©lumen unb 3 Sapfeln.
titt; Orchis conopfea (jtngcgen, roeide leb aucb bafelbjl
»erblelt es fitb Sonj anbcrS. 551e roenlgflen ©lumen blüv
nodj; ble mebrefien roarett »erblübet, unb batten febon
©amen(apfeln angefefit. 55lefe roaten nun fafl aHe »ott
©efebaffenbeit, unb ber mlfjgerattjenen waren feljr roenlge.
■ Orchis b i f o l i a . ®obltlec()ettbeS Snab en dan t. T ab.
tg. SfBelt lcb anfangs benjenlgen S b e il, »on welchem Ich
ad, elngefeljen höbe, baß er bas ©tigma ifl, wie ich bep ber
ds latifolia gefagt habe, für ble ©aftbrüfe hielt: fo fehlen
[tiefe Slume bem Antirrh in um Lin aria barln äljnltcp iufepn, L g a ft nicht »om ^ o rn felb(i bereitet roücbe, fonbetn »on
an Oec Oeffnung bedelben beprtblicben ©aftbtüfe In badelbe
|nfISde- S o ich n u n , menn leb ble ©lume gegen bos ©on>
p t hielt, bep b eine bunde ßlnie fo b , fo gloubte td j, boß
hier boS @nbe bes F o rtis c b S-uft entbolte, bet © oft ober
Z^en b unb ber Sron e befiablicb fep. S o ß leb mich Ijletln
| hätte leb febon'baraus fcbHeßen (bnnen, boß teb jrolfcben
Itber Srone itlcbt noch eine belle ober bunde Slnle bemerde.
j(ßng olfo »on b an bas J&orn jufammenjubrüelen, unb fuhr
ununterbrochen fort bis an ble t o n e . 9}un fabe leb In
fclume hinein, fanb aber »ot ber Oeffnung beS -£>ornS (einen
ft, 3eb falje alfo e in , baß jrolfcben b nttb ber t o n e ü u ft,
icaber ber © aft fep, roelcben ich auch, als leb baS ^ o rn
fdjuitt, hier roitdlcb fanb.
1 2, ® l e © aftbtüfe unb juglelcb ber ©afthalter 1(1 bet bin»
Shell btS Jjo rn S .
I . © aß ju blefem © a ft utimbglicb ein SÄegenttopfen (ommen
Int, lebet ber Jlugenfdjeln.
1 t. S ie t o n e t(t weiß; ble fcbntale nnb lange Unterlippe
|lß ein roenig g rü n , woraus man fcbHeßen follt«, baß ble
ne eine Sagesblume i(i. Sftun riecht de aber bep S a g e nicht
«Ich, bes 3facbtsabec»ottcefflleb; woraus ju folgen fcfjelnt,
|ie eine Sdacbtblume 1(1. Um mich bletüber burch ble Srfalj»
Selebren ju (affen, habe ich »ler in meinem ©arten beßnb»
‘hßanjeti ble ganje ©lügejelt blnburcb beobachtet. S i e er»
phluilien 6tacben jroar beS 3(benbS a u f; an ben übrigen aber
rite Ich eine große Unbedimmtbelt In ÜUtfebung ber Seit bes
cetbens. ® | e ©eobadjtung routbe babnr^ erftbroett unb
J H gemacht, baß bie ©lumen nicht In (ucjerSelt, role } .© .
Jotheia biennis, fonbern fefjr lattgfam aufbradjen, unb ba-
fltle ©tunbett jubraebten.
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O r c h i s .M o r i o . S iteli. S lg . X . - ( a u f »er UnterllJ
l|l bas ©aftm aal beutllcb ju fe b en j, unb O. m*iii'farii
Sig. v i i.
S ie fe Jfrten fin b, rote ble »orbergebenbe, ©cbelnfaflll f1“1
.■ 04 I"
Bewei
■ i 8
men. 3 b r ^ o rn Ifl fu rj unb roeit, enthält aber (einen
SDilt ber übrigen ®n ricbtun g berfelben bat es gleiche SS
nlß. 3 n »erfebiebenen SBIumen habe leb ble ©taubi
febr beutllcb auf bem ©tigma (leben gefeben.
® a ß in ben@ebeinfaftb(umen bie Sefrucbtung 6fterS
fcblage, beroelßt Orchis militaris. 3 dj fanb am Um
3 u n p auf einer äBlefe fünf ^ flatije n , berrn © lu m m ....
fdjon »or einigen SBoeben abgeblübet haben mußten, Inbem
©ameu(apfeln fdjon febr groß roaren. S i e erfie »on benfe»
batte 07 SBIumen gehabt, »on roelcben nur btep eine © a*
I H r
. f. 3 n einer ©tarne fanb Ich, als Ich de gegen baS ©otttien»
(lebt hielt, bep a einen blinden S ie d . 3(ls Icbbas^orn auffcbnitt,
fabe leb, baß es ein ©lafenfuß roar. 3 n einer anbern fanb ich
Im blnterflen S b eil beS ^lorns eine tobte gllege. ® le fe (leine
3n |ed en (inb groß genug um ble ©lume ju befruchten; es (ann
aber auch »on einem mit einer langen Bunge »erfebenen 91acfjt<
fcbmettctllng gefebeben.
O r c h i s e o n o p f e a . S ie fe 5(rt bot mit ber »otberge»
benben eine ähnliche Einrichtung, © le fcbelnt eine Dlocbtblume
ju fepn, ba ihre purpurfarbene Ätone (ein © aftm aal fjat. © le
bat einen © emeb, ber abet nicht fo angenehm 1(1, «1s hep ber
»othrrgehenben. S i e Sügeldjen ber@taub(6lbcben liegen In ble»
fer unb ber »orbergebenben 3frt bloß, wie in bet Serapias latifo
lia , unb werben nicht »on einem to p peben »etbeed.
Ophrys.
O p h r y s o u a t a . 3® eU&latt. 5 lteff. S lg . U- X X V IK .
X X V III. S i e »ergrbderte ©lume In natürlicher © telluu g,
»on »orne gefeben. 2fu f ber Unterlippe ftebt man ben grbßteu
Shell ber © aftbrüfe, welcher pundiet Ifl. SUebt weit über ber»
felben fieljt man ben »orberflen unbebecden Shell ber jufammen»
geroaebfenen ©taub(6lb<ben, welcher weiß geblieben ift, bamlt
man lljn bede» erlenne. Unmittelbar unter bemfelben Ifl bas mit
einet (lebcltbten geueßtigfeit übetjogene ©ttgma pundltt
Srotftben bemfelben unb ber ©aftbrüfe 1(1 ein fcbmalet troetnec
Srolfcbenrautu.
II. Siefelbe wirb »on einer ©djlupfroespe (Ic h n e um o n }
befueßt.
1, 2 . S ie Unterlippe Ifl In ber SJiltte ber halben Sänge nach
etwas fleifchlcht, unb hot bofe!b(l eine fchroache gurche, welche
ben © o ft jugletch obfonbert unb enthält. S e n © o ft (onn mon
mit bloßen Xugen febr beutllcb feljen.
3.. S o « ©eroblbe, welches ble fü nf obecjlen to n e n b lä tter
bilben, fdjühet nicht nur bie ©toublblbcbeit, fonbern auch ble
©aftbrüfe »or ber S lä d r.
4 . S ie fünfobetflen to n e n b lä tter finb grün ; ble berabban«
genbe Unterlippe aber Ifl gelblidjgrün. S e r ©eruch fehlt.
SDlit ben ©taublälbdjen »etbält es ßch hier ungefähr fo ,
als bep ber Serapias latifolia. © le ßnb jufammengewaebfen,
unb liegen bem blnterßen grbdetn Tbcil noch »erbeeft, In Jtnfe»
bang bes »orberflen 5 btH« «bet frep. S o ch hoben fle (ein t o
gelcflen, ober b le© p l|e bes »orberflen S h e lls 1(1 ( le b r ie b t .
*) B er Äuoferfieiher bot btefe« überleben, nnb onflott ber gjunfte
©triebe gemocht. 3n gig. IL ober bot er eS pundirt.
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