»43 Saxifraga.
44. Eben biefelbe, von bet ©eite gefepen, tiacf>E>em iiie
Seid)aii6fef)nltte unb bie Sronenblätter weggefcpnltten worben.
4 f. Stefelbe, nadjbcm bie ©taubgefäße weggefcpnitten worz
ben. S i e eine Hälfte bes “P ifn lls von bet inneren ©eite tfi c
be?i glg'. 19.
3 1. S i e ältere ©lume, »011 oben gefepen. S i e fämtllcpverz
hlüpeten ©tau6gefäße haben fiep »om ‘JMftia entfernt.
49. S ie fe lb e, von ber ©eite gefepen, nacpbem bie .SefepanS/
fcpnltte unb bie Sroncnblätter weggefcpnltten worben.
34. Siefeibe, naebbem bie ©taubgefäße weggefcpnltten wot/
ben. ©ep g ig . 2 1. i|i in a bas ©tignia von ber Inneren, unb In
b von ber äußeren ©eite vorgefleiit.
2 ltelf. glg. X iX . S i e ©Inme ivirb von einer großen gllege
befucpt unb befruchtet.
1 . S i e ©aftbrüfe ifc ber obeifte Speii beS grncptfnoteuS,
tveicber bunfelgrün i(t, ba bie ©rlffel gelber finb.
2. S i e ©aftbräfe ifl jugieicp ber ©aftpalter.
3. Obgleich bie SMume aufrecht (lebt, fo Eann bocb fein Ste/
gentropfen ben S a f t verbeeben. S e n n bleilängiicpten .fronen/
blätter werben, befonbers in ben jüngeren ©tarnen, vom .(leid)
jufammengepaiten, unb fbnnen |icb nicht aus einanber breiten.
© !e hüben alfo gielcbfam eine Stbpre, In beren ©runbe (ich ber
© a ft beffnbet. S i e ©taubgefäße unb bie ©riffel iaffen einen
in blefe Stbpre blnelngefalienen Siegeneropfen nicht bis jum © aft
bringen.
S i e ‘ ©trn ftur biefer unb ber näcbitvorbergebenben 2frt i|l
alfo fepr verfdjleben. S in n e bat jroep ©attungen beS S o u r /
n e f 0 r t in Sin e vereinigt, g u ber einen von jenen gebbrt S axifrag
a craflifolia, unb ju ber anberen S axifrag a granuiata. g s
fragt (ich alfo , ob er nicht beffer getban hätte, tvenn er jene@at/
tungen nicht vereinigt hätte.
© le b it fc h hat in biefer SMume © a ft gefunben, © . I )(J .
SBann bie SMume aufgebrochen ifr, fo (Tnb bie gilamente ins/
gefamt noch fu r j, unb bie 2(ruberen gefchloffen. ©aib barauf
aber veriängern (ich jwep gilamente, UHb nehmen eine fcplefe
©teüung a n , fo baß Ihre 2Cntberen, meiche fid; unterbeffcn gebff/
net baten, grabe über bem QJtflta fiepen. SJaepbem fie eine gelt/
lang In biefer ©teüung geblieben jinb, fo entfernen |ie (ich miebet
vom p ifliU , unb legen fich an bie fro n e an. Unterteilen |tnb
jmep ober brep anbere ©taubgefäße an Ihre ©teüe gefommen,
2fu f folche 2trt Ibfen (ich bie ©taubgefäße einanber ab , welches
ungefähr brep S age bauert. 2fm triften ober vierten Sage haben
(ich affe ©taubgefäße an bie fr o n e angelegt. SBäprenb biefer
geit liegen bie beiben noch febr furjen ©rljfel mit ihren Enbeit
b!<bt an einanber, unb blefe (Enten felbft, aus welchen hernach
Saxifraga. ,
bie ©figmate werben, haben a u f ber Inneren ©eite bloß
©palte. ©o6a(b aber bie ©taubgefäße verblühet finb, f(
längern (ich bie © rljfe l, unb begeben (ich mit Ihren Enben
einanber, unb jene ©palte wirb immer weiter, fo baß enMIi
(Enben ganj ffach werben. 2fuf ber äußeren ©eite jinb bleftl
fo g la tt, als bie ©rlffel überhaupt jin b ; a u f ber Inneren &
aber jinb fie mit furjen etwas aufrecht (iehenben paaren I
überjogen, unb tnfofern bie eigentlichen ©tigmate. SBenn
eine gltege eine jüngere ©lume befucht, fo (inb ih r, Inbn
| hlneinfrtecpt, jwep ober brep Ifntperen Im SBege, unb fiel
ben ©taub berfelben mit bem &opf abfirelfen; unb weq
hierauf eine ältere SMume befucht, fo umfaffen bie beiben
mate ihren ^ o p f, unb bürften gleichfam ben an bemfei6en 8
ben ©taub ab.
SBie tiefe ©tarne von einer etwas großen unb fepr ha«™
gilege (M u fca vomitoria) befruchtet worben i(t, pabe icp 1
lieh mit angefehen. 3cp hatte nemllch einige blühenbe © I
a u f einem gcnfler im SBaffer flehen. 2fu f ben ©tarnen ttij
einige von blefen gliegen a n , welche juweilen in bie SBoIjil
mer pinefnftlegen, well es Ihnen aber in benfelben nicht gefj
an ben genftern umherfliegen, unb burch lhr©ehnurren fep|
fchwerlich faüen. SBann eine von benfelben In eine
SMume pinetngefroepen w a r , unb fiep eine SBelle In
aufgehalten patte, um ben ©aftvorratp ju verjepren: fo fiJ
mtt einem mit gelbem ©taube bepuberten £ o p f mietet pen
SBann fie hierauf fiep In eine ältere SMume begab, fo beeil]
fie mit bem betäubten ätopf bie beiben ©tigmate unb beßll
blefelben. S le fe ©tigmate waren In ben von Ipr befuepten 1
men gelb, in ben übrigen aber weiß. @ 0 lieb es Ipr aber J
ben von ber Statu r ju tprer Siapruug be|iimmten © aft in|
©iumen ju finben, fo fehlen Ipr felnesweges bamtt gebienl
fepn, baß fie jur Vergeltung biefelben befruchten mußte, i»
fie flrelfte juweilen ben ©taub mit ben SSorberbelnen vom l>
a b , vermutplich, well fie vor bemfelben nlcpt fepen tonnte,
wußte benfelben auch hernach von ben Vorberbetnen fepr fün|il
abjuflrelfett, inbem fie biefelben fepr fcpneü um einanber brcfi
welches bepnape fo ausfap, als wenn fiep ein SRenfcp bie # 1
wäfept.
Sielep ten ©tarnen fepen feine ©amenfapfeln an, be|Mli
a lfo , was Icp ln ber Einleitung von ben männlich / welbM
Sld>ogaml|ten behauptet habe, baß aus ben lepten SMumenW
grüepte entflepen binnen.
S a x i f r a g a t r i d a c t y l i t e s . S le fe 2frt pat mit
vorhergepenben eine gleiche Einrichtung. 3 « ber SR ittagsN
H)
Saxifraga.
Ifcpäitem SBetter fannman betiglänjen ben Saft beutlicp fepen.
(len ben Siegen Ifl berfelbe v iü lg gefiepert.
g i e b l f u s füprt in feiner oben angejelgten Sfbpanblung
ifo. eine ©teüe aus beS S l n n e Schriften a n , melcpebtefe
me betrifft, unb ju merfwürbfg ifl, als baß Icp fie mit ©titl«
Ligen übergepen fin nte. S in n e fagt nemllch in feiner Flora
l i c a Ed. 4. p, 98. alfo: „S u b florefeentia germen ftylo
fcmatibusque deftitutum (qtiod f i t , ftigmate deftitutum,
Kirn typographicum ejfe reor; germen -enim fine concurfii
Lrarir nunquam foeenndatur. M edicus.) apice perforatum
|, Stamina tum alternatim antheram foramini imponunt,
jplodunt pollinem (in plantis hermapkroditis poHcn non
Wploditfir, fed blande e cellulis Jfiis exfudat. Medicus.), re-
idunt ad corollam reliquis pari modo fu cced en tibu s;' ftu-
|nda lege naturae in generatiöne plantarum.“
12I(S Icp Im grüpjapr 1790 bie S axifraga granuiata betraep/
L fo bemerfte icp, baß einige ©taubgefäße mit flaubvoüen
Ifercn fiep über baS ©Ifllü pingeleptit patten, baß aber baS
U felneStlgmate patte. SDamirnunbamalSbiefDIcpogamie
oep nlcpt befannt w a r , fo wußte ich gar nlcpt, was icp von
ner Etfepelnung benfen foüte. g u meiner ©epanbe muß Icp ber
Knen, baß id), beim icp erinnere mich beffen noch fepr wop l,
I ben unglücflicpen ©ebanfen elnfommen (leß, bie S latn t
Jß e rn ju woüen, weil mir biefe Einrichtung fcplecpterblngS
Idiolbrlg ju fepn fehlen. ® a f ü r würbe Icp benn auch nach
Jtblcnfi baburep beflraft, baß mir bas ©epeimnlß ber ®lcpo /
fcoie noep verborgen blieb, weidjes icp fepon bamais noipwen/
■ pätte entbeefen müffen, weil icp wußte, baß bie ©turne eine
Jftblume Ifl, wenn Ich beS unläugbaren ©tunbfapeS eingebenf
liefen wäre: S i e S latu r tput nichts, w as ben Sabel eines
■ erblichen mit Siecht vetblencn foüte, unb wo uns alfo eine
Iclcptung berfelben unjwecfmäßlg, ober wopi gar jmecfwlbrlg
■ fepn fepeint, ba liegt bie ©cpuib nlcpt an ber SÜatur, fonbern
IttMO.
SBas Icp nun an biefer 2frt bemerfte, eben bas bemerfte
Itt n 6 alt ber S a x ifrfg a tridactylites. S a er nun nlcpt wußte,
Mi fie eine ©aft6luroe Ifl.CweicpeS ich baraus fepiieße, baß er
N e in ber ©efcprel6ung ber ©attu n g, noch bep irgenb einer
»om Nectario etwas melbet): fo war eS für ipn um fo viel
|i»mr, wenn nlcpt gar unmbgllcp, hier bie Sicpogamie ju ent/
p n . SBie paif er fiep nun a6er aus biefer ©epmfctlgfelt?
itbtibete (id) entmeber ein, ober erbieptete, baß bie ©plpe beS
[ucptEnotens burepboptt fep. S e n n gefepen fann et bleS nicht
p e n , well es gar nlcpt votpanben Ifl. Slacpbem er nun bie
&l«me auf foiepe 2frt mit einem ©tigma verfepen h at, fo ftnbet
Saxifraga. »4®
et pier ein crflaunenswütblges ©efep ber S la tu r, an welches bie/
felbe nlcpt einmal gebacht pat. Unb bleS macht er ais eine pbcplt
mldjtige Entbecfung befannt. ^ le rp a tfic p P in n e felnesweges
afs einen ppilofopplfepen Slatutforfcpergejelgt. 2fnfcattju fagen:
S a S begreife Icp nlcpt, erblcptet er etwas, w as gat nlcpt ootpan/
ben ifl, ober 6i(bet es fiep wenlgflens ein.
SBenn S in n e fagt, ber grueptfnoten habe feine ©tigmate,
fo fann i S l e b i f u S bleS nicht begreifen, unb päit esbaper für
einen Sru cffepier. 2tber wie ifl eS ntbgüdj, baß ber ©epriftz
feper einen folcpen geplcr begangen pabe? SBie Ifl es mbgftcp,
baß er hinter baS SBort ftylo noep bas SBcrt ftigmatibusque ge/
fept pabe, welches im SRanufcrlpt nlcpt vorpanben w a r? SOlan
würbe annepmen mü ffen / baß er bie SBeglaffimg bes SBortS
ftigmatibusque für einen gepier gepalten, unb fiep 2fmtS halber
notpgebrungen gefepen pabe, benfelben ju verbeffetn. S a ta u S
aber würbe folgen, baß er Sateinifcp verflanben pabe, baß er bo/
tanifepe Äenntnlffe befeffen habe, baß er enbiiep ein gat feitfamer
©lenfcp gewefen feg, inbem et es für feine Sfücp t gepalten pa6e,
feine ©cprlftffeüet ju vetbeffetn. S le fe brep Slgenfcpaften aber
wirb man fcpmerlicp beg Irgenb einem ©cprlftfeper begfammen
autreffen. S in n e pat fiep nur etwas unrichtig auSgebrficft; et
woüte aber fagen, ber grueptfnoten pabe feine ©tigmate von ge/
wbpnlicper © ejlalt, fonbetn fein ©tigma feg ein Soep, welches
aber feine ElnblibungSftaft, nlcpt bie S latu r, in benfelben hinein/
geboprt pat. © 0 wie aifo EI n n e bie Statur, fo pat SOI e b I f u S
ben S in n e ganj nnteept verflanben. SBaS aber bie jwegte 2fn/
merfung beS S R e b f f n S betrifft, fo baepie e r, als er blefelbe
nieberfcptleb,tileptbaran, baß erfeibflvorper ©.149. gefagtpatle,
baß bie ©taubgefäße ber Kalmia ben ©taub mit einem ©etäufcp
plnwegfprlhen.
i1 S a x i f r a g a C o t y l e d o n . ©änfejunge. 3 n 2fnfepung
ber ©aftbrüfe unb bes ©aftpafterS ifl blefe 2frt ber Saxifrag a
granuiata äpniiep. @ie pat a6et ein © afim aa t, welcpes jener
feplt. S e n n bie weißen Sronenblätter jinb an ber © affs mit
purpurfarbenen S n n fte n geifert.
E e S f e p a t, wie S R e b t fu S © . i f 8 : meibet, beo6acptct,
baß auch In biefer ©turne bie ©taubgefäße fiep weepfeisweife über
bie ©tigmate plnbengen. E r pat fiep aber pier eben fo , ais bepm
A llium , geirrt. S e n n fo fange bie ©taubgefäße fiep einanber
ablbfen, (legen bie beiben ©tigmate noep blept an einanber, unb
fbnnen folglich feinen © taub erholten. E tft naepbem aüe ©taub/
gefäße verblühet finb, «nb fiep an bie Grolle angelepnt haben,
fangen bie ©rlffel an fiep von einanber ju 6egeben. S le fe s pabe
Icp Im ©otantfepen ©arten ju ©etlln fepr wopl bemerft. E in
Umftanb aber fam mir noep roetfwürblg »or. Slemllcp In ben
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