atfj Oenorhera.
bte cpffanjen aber einige ffiocßen lang geblüßet hatten, fallt» lcß
tu affen ffiiumen © aft.
5. Ob man gleich glauben feilte, tat) bet ©afttropfen gegen
ben Siegen nießt geffeßert feg, fo beraetfte Idj bod) «m 50. 3 ulg
1789 ffiormlttag« bad ©egentßeil. ©d tegnefe anßaltenb unb
(iatf. S en n o d j fanb lcß ln bet ©effnung bet Seleßrbßre feinen
Siegentropfen. groifeßen ben Staubgefäßen unb ben Seonenblaf»
te tn , unb jmlfcßen bem © tlgma unb ben Sronenbläitern faßen
Siegentropfen genug, ©obalb Id) a6er ble ffiffnnjen erfehütterte,
fo fielen biefelben fogleid) aud ben ffiiumen ßeraud. S ie Sroncn»
blSttet ßaben alfo roenlg Jfnjießungdfraft, ald roenn fie mit Oel
überjogen waren, wiebieSronenblätter beS Rdnunculus. golg»
ließ fbnnen bie auf bie ffiiumen gefallenen Siegeniropfen, roenn
e« aufgefjSct bat ju tegnen, nießt lange haften, fonbetn roerbeit
vom SBlnbe balb rofebet ßeraudgetvorfen.
4. 3 u ben mancßerlep JCbffeßten, roelcße bie S latu r b eg att»
vorbringung blefet ‘P ffan je vor Jfugen gehabt haben m ag, geßb»
reu auch ble jroep folgenben. (Srffend feilten ble ©amenfbrner
au« ben Sapfeln nicht ßerauefaden, fonbetn butch ben SBlnb,
unb Jtvar butth einen |iarfen SBlnb ßeraudgeroorfen, unb roeit
unb breit audgeffreuet roetben, mell ffe nicht mit einem glü gel,
obet einet Jjaarfro n e vetfeßen finb, baß ffe auch ein fdjroaeher
SBinb roeit fortfüßren fbnnte. Brocpfens follen bie ffiiumen von
einem Slacßtlnfeft befruchtet roetben. 2lud blefen beiben Jfbffdj
ten läßt (ich S ie le « , wa« ble © ttu ftu t bet ffiffanje unb bet ffilu»
men betrifft, ecflären. S e t ©tengel unb feine groelge mußten
aufrecht liehen, unb eine anfehnliche Jpähe ettelchen, roetl bie
©amenfbrner vom SBInbe beffo roeiter fortgerootfen werben fön»
nen, je roeiter bie ©amenfapfein von bet Oberfläche bet (£rte entfernt
ffnb. 3Cucß mußten ffe flatf unb ffeif fepn, roeil ein feßroa»
eher ©tengel auch von einem fdjwacßen SBInbe erfeßüttert unb hin
unb her beroegt roetben fann. getner mußten ble ©amenfapfein
an ben ©tengel unb ble grasige unmittelbar bcfefflgt fepn, unb
eben fo , wie blefe, eine aufrechte ©tedung haben. S e n n roenn
fie auf ©fielen faßen, fo würben fie biefelben, roenn biefe gleich
aufrecht flanben, bureh Ihr ©erolcßt leicht umbiegen, unbauch
von einem fdjroachen SBinbe leicht hin unb her beroegt roetben.
3 e weniger fie aber aufrecht ftünben, beflo leichter rodrben auch
bie ©amenlbrner ßeraudfaden, unb burch einen feßroaeßen SBlnb
ßeraudgeroorfen werben, beflo näßer roütben fie alfo um bieffiiut
terpffanje herum au f ben ©rbboben fallen. S a ß e« fein 3ufall
fep, baß ble Sapfeln aufrecht fleßen, »ffeßt man an ©tengein,
welche ber SBinb auf ble ®rb e niebergetvorfen hat. S e n n ble
Sapfeln feßmiegen fieß nicht blcßt an biefelben, wie an ble aufrecht»
fleßenben, fonbetn maeßen mit benfetben einen grbffern ober fleh
Oenothcra. |
nern SB ln fel, roeil fie fieß Indgefamt bemühen, eine aufJ
©tedung ju erhalten. Slu n foilte bet aufrecßtffehenbe, um
bem ©tengel ober Broeige einen feßr fplßen SBlnfel mach
grucßtfnoten eine Slacßtblume tragen, welche von einem3
infeft befruchtet werben foilte. S le fe mußte alfo eine ©aftti
fepn. gerner mußte ble Srone berfelben von anfeßnllcßerd
fepn, roeil |ie fouff In ber Sun felß elt ber Sladjt bem S u d
nlger In ble Jtugen fallen würbe. @le fonnte alfo ntdjt«
ttlbar auf bem gtueßtfnoten ffßen, fonbetn ber Seid) mura
lange Sibhte haben, beren oberfted ©nbe, roeil ber grudjtli
mit bem ©tengel obet'3welge einen, obgleich feßr fpißen, S5
maeßt, von bemfelben roeiter abfleßt, ald ißre ffiaffd, llJ
mit ble Sron e noch grbffer fepn fbnnte, fo mußte fie nldjt
aufrecht, fonbetn ein wenig ßorijontal ffeßen. äßegen
©tedung ift bie S lum e ein wenig Irtegulbr. S e n n ble
mente frümmen fieß nießt au f eine reguläre 2frt gegen ben
fe i, ald Ißre gemelnfdjaftllche 2Tjre, fonbetn gegen bie J
©eite ber S ro n e , unb ble beiben obetffen ließen am melftn
elnanbet a b , roaßrfcßeinllch, bamlt bad Bjnfeft beffo be(
jum © aft gelangen fbnne. S i e Sron e mußte ferner ßellj
fepn; beim bunfelgefärbt würbe ffe bem 3mfeft nießt in biej
faden, © ie ift alfo blaßgelb. ©ln ©aftm ai enbllcß fom
ffilume nießt haßen, well baffelbe in ber Sun felßelt ber
entroeber, roenn ed von (jeder gatbe w äre, gegen ble fferi
Srone nießt abffeeßen, ober, wenn ed von bunfler garte
nießt bemerft werben würbe.
f . S R e b ifu d roid an ber Oenothera biejenige (frfcß
bemerft haben, roelcße er b a d ® anbern bed 'Pifnlld ju ben0
gefäßen nennt. SBann e« mit blefer ffiemerfung feine Stieß
ßat, fo rolrb ble ffiiume au f eine meeßanifeße 2(rtbefruchtet,
er fieß aber hier eben fo , ald bep ber P affiflora, geirrt ßattl
baß hier an feine meeßanifeße ffiefrueßtungdart ju benfen fco,
baraud, baß auch bep blefer S lum e biemännlleß.roelblldjeä
gamle © tatt pubet. © ie brießt be« 2tbenb« um 6 ober;
a u f, unb blüßet jroep Släcßte. ©obalb ffe aufgebroeßen IH
ble dfntßeten feßon voder © ta u b ; bie vier Sßelle aber, au<
eben bad ©tlgma beffeßt, liegen noch hießt an elnanbet,
nun ble Innere ©eite berfelben bad eigentliche ©tlgma l|>,
noch fein ©tigma vorßanben. S le fe ©effait beßäit b a p 5
ganje erffe Siacßt ßlnburcß, unb noch am fo lg e n b e n .® ®
•hierauf fängt ed an (ich naeß unb naeß von elnanber ju bed
fo baß ed In ber. jroepten Siacßt vbdlg offen ffeßt. S i e Äll
aber finb aldbenn weif unb unanfeßnlicß. S i e mecßntiffch
frueßtung fann alfo adenfadd In ber jmepten Siacßt, itx*
ilntßeren aldbenn noch ©taub haben, felnedroeged ab»'
Oenothera.
»,it vor fieß geßen, weil noeß fein ©tlgma vorßanben ift. @d
|t ffeß aber nießt gebenfen, baß ble..Statur ble ©lume ble erffe
ißt ßlnburcß vergebend foilte bläßen (affen, golgllcß gefeßießt
®efrudjtung burch et» Sladjtln feft, roeld)c« ben ©taub ber
ßenben ifntßeren ber jüngeren ffiiumen a u f bad blüßeribe
jlgma ber älteren bringt.
pagedlnfeften habe leß noch nlemald auf ben ffiiumen ange»»
|n, audgenommen Jfmelfen, roelcße Id) bepm ©afttropfen
ib.. Slefe aßet fbnnen biefelben nid)t befruchten. 2tn einem
Sge, ba ed bunfie« SSSetter w a r, unb anßaltenb regnete, be»
tfte leß ffiormlttag« um 1 1 Ußr in meinem © arte n , baß ein
lld) großer Sämmerungdfcßmetterling ble ffiiumen blefer ifrt
Rer Oenothera muricata befueßte. ® r ffeefte feinen grabe
Icften ©augerüffel, welcher ungefähr fo lang roar, ald fein
||tr Sbrper, In ben ©aftßalter, blieb babep ln ber Suft fdjroe,
| unb bewegte feine glügel überau« feßned. ifu f folcße 2frt
io|j er ben © a f t , oßne von ben' mit Siegentropfen beneßten
ßtnen naß ju werben. 3 cß bemüßete mlcß Ißn ju fangen, um
feßen, ob er an feinem S b rp e r, befonberd an beuglügein ifn»
ieiifcaub hätte; er entging aber meinen Siacßffedungen. (ie
||fun blefe«, ober ein anbered S n feft ju r ffiefrueßtung ber
Urnen befflmmt fepn, 'fo muß baffelbe jiemllcß gemein fepn,
p ffiefrueßtung feiten feßlfcßlägt.
iHoeß im Ja n u a r fanb icß im ©runbe ber ©amenfapfein © a»
Miner. S i e SBInbe alfo , roelcße vom October, ba biefelben
ynootben waren , bld jum 3 a n u a r geroeßet hatten, waren
tlpeftig genug geroefen, blefe ©amenfbrner heraudjuroerfen, ■
[Ifdj ivaren ble übrigen, .welche nießt meßr in ben Sapfelnvor»
Iben roaren, bureß ble ßeftlgfien SäSinbe, roeldje hießet geroeßet
|Un, ßeraudgeworfen, unb alfo feßr roeit unb breit verffreuet
■ n . ifud b erS e ffa lt ber ©amenfbrner, unb aud ber 2frt
K e i f e , roie ffe auf ben Srbboben verffreuet werben, läßtffcß
hpolgenbed erflären. 3 » manchen ©egenben ffeßt bie ffiffanje
'Bpßten Ucberffuß, befonberd In neuen ©d)onuttgen, tu0 ffe
Rem SJleß ffd)er iff, unb von ben fleinen Säum en nießt er<
ftpltb. ^)(er ßat ed bad ifnfeßen, ald wenn ffe nießt roiib
JW » fonbetn von SOienfcßen gebauet roürbe. 3 n anbern @e»
■ben aber, roelcße ben erfferen In ifnfeßung ber ffiefcßaffenßelt
|rrtobeud vbdlg gleich finb, fipbet man ffe gar nießt. ©ei»
■ mint baßer, well ble ©amenfbrner vom SBInbe jtvar in ei»
jtoßen Slaum um ble ffiffanje herum verffreuet werben, fei»
Ncgee aber aud biefer ©egenbln eine anbere, befonberd roenn
gbureßetn große« SSSaffer von elnanber getrennt ffnb, geführt
B u fbnnen. S ie ßleffge ©egenb liefert hievon ein einleucß,
Ree ©epfpiel, aßet ble O e d fe lb lfc ß e ffljarte von ber @e»
Oenothera. a n
genb bep ffierllnunb S b rtb am ju r Jpanb ßat, jleße In ©ebanfen
eine grabe filnle von bem bfflleßen Snbe bed ©eed bep galfenßa»
gen bureß ben ©tern bld an ble © pree: fo jeigt Ißm blefe Slnie
bie Sage unb Sänge einer Sette von ©anbßügein. S le fe Sette
wirb ätvar bureß bie JJa o e !, unb au f beiben ©eiten berfelben et»
road unterbrochen; ed Iff aber roaßrfdjelnlicß, baß ffe eßemaid
äufammengeßangen, unb ble Jja v e ! ffcß einen Sffieg bureß blefelbe
gemacht, ble Su ltu r aber auf beiben ©eiten bed gluffc« bad Ue»
brige getßan habe. 3fu f ber roeftlidjen ^»älfte blefer ^»Sgelfette
nun ffeßt bie 3iad)tferje feßr häufig, befonberd ln ben ©d)onun»
gen , roelcße bafelbff vor einigen 3ußren angelegt worben ffnb.
2fuf ber bfflicßen Hälfte hingegen finbetman ffe nießt, audgenom»
men, baß Ich Im vergangenen 3<>ßr in ber £elb e hinter bem
©fern an }tvep ©teden In einer ©cßonung einige S fla n jen ange»
troffen ßabe. S ie ©amenfbrner aber, aud welchen biefe ©flau»
gen entfianben ffnb, fbnnen uumbgllcß burd) ben 2Binb von ber
roefflicßen ^»älfte ßleßer geführt roorben fe.pn, fonbern müffen auf
eine anbere 2trt ßleßer gefommen fepn. 3lu f beiben ^äiften
hingegen bepnbet ffcß bad gebergrad fS tip a pennata) feßr häufig,
unb jtv a r, roelcße« merfrodrblg iff, bloß auf ber SDilttagdfeite,
feiuedweged aber auf ber Sffitternacßtdfelte ber dpiigel. 3cßroäß!e
blefe Pffcitije um fo viel liebet, ba ffe In ben ßieffgen ©egenben
feiten iff. © le b itfe ß (ffiermlfcßte 3fbßanblungen 3. S ß .
12 6.) füßrt unter-ben wenigen ©egenben ber S Ä a tf, wo er bie»
fed ©rad gefunben ß at, bie bfflid)e J^älfte jener ^ügelfette an.
S a ß e t tntdj bet fellge S S a u n , roenn et mit feinen ©d)ü!ern in
ber ßieffgen ©egenb botanlfirte, blefe« ©rad in ber ©egenb bed
©fern« eifrig aufjufueßen, unb feine ©djüler recht aufmerffam
auf baffelbe ju maeßen pflegte. Unb bie beiben © teden , roelcße
JJ r . D. SB i 11 b e n 0 w in feiner ffierllntfcßen glora ald bie einji»
gen ©tanbbrter biefe« ©rafed anfüßrt, finb blefe beiben Hälften
jener ^ügelfette. SBoßet fbmmt ed alfo , baß bad gebergrad auf
beiben Jpälften, ble Slacßtferje aber nur auf ber einen anjutreffen
iff? S le fe grage Iff lelcßt ju beantworten, ©efeßt, ber 3uf«d
ßabe ju irgenb einer Seit au f ber roefflicßen Hälfte ein ©amen»
forn be« gebergrafed, unb ju einer anbern ein ©amenforn ber
*) Ueberßauptßabe ich in ueuaugelegteu Schonungen jutveiien eine
einjelne ißffanje angetroffen, von weicher ich nicht begreifen
fonnte, wie ffe baßiu gefommen roar. Saßin gehört Anthyllis
Vulneraria, roeld)e ich in einer Schonung bep iSharlottenburg
fanb, unb Aguilegia vulgaris, roelcße ich in ber Stabtbeiüe
fanb. SSon jener iff mir nur ein cinjiger Stanbort befannt,
nemlich bep gaifenßagen; biefe iff in ßieffger ©egenb gar nicht
;u ftnben. 3u benen Steten, von welchen ich bidßer nur ein eitt»
iige« ©templar gefunben habe, gehört auch Auena pratenfis,
Melampyrmn aruenfe, Trifolium hybridum, Orobanche maior.