•95 Scilla.
1. S i e vergrüffertc S lu m e , von vorne gefehen, au f welker
eine Tlmeffe Ihrer Dichtung naebgefjt.
2. S i e ©efcblecbtsthclle.
3. E in ^ronenblatt von bet inneren ©eite.
4. S in Staubgefäß.
9. S e r gruebtfnoten. Sin e fpunftlrtO ©aftbrüfe.
b in n e bat 1'■ I) blefet S lum e fein Nectarium gefnnben.
© le b lt fc b fapt © . 2 14 ., baß Scilla bifolia ben Sien eu ©toff
gum SBadjs liefert; folglich bat et in berfelben (einen ©aftgefu n ;
ben. wunbere mich hierüber nld)t; benn matt |ie()t es ber
(Blume wirtlich nicht a n , bajj ße © a ft enthält. 3d> fetbfi l;abe
(ie lange für faftleer gehalten, 6|S niicb eine Jfmeife enbltcb eines
S effern belehrte. S e n n ba Id; biefelbe auf einer S lum e feile ge.
fcbäftlg fan b , fo fdflof ldj barau s, baff bie S lum e © a ft entijal;
tenmüffe, unb ba id;bie ©teile, wo ße ben ü o p f blneinßecfte,
naher uuterfuebte, fo fanb leb ben © a ft wirflid).
1 . S i e brep ©aftbrüfeu finb an ber S a fts beS grucbtfno;
tens beßnblicb, .unb gieben ftd) ein wenig in bie brep tieferen gute
eben betreiben hinauf. S u r d ; bie garbe unterfebelben fie fiebsem
gruebtfnoten nicht.
2. S ie brep gllamente, welche ben tieferen guteben beS
gruebtfnotens gegenüber lieben, finb an ber ffiafis ein wenig
breiter, als bie übrigen. SRit blefer breiten S a ß s liegen fieblcbt
am gruebtfnoten, unb gwifeben berfelben unb jebet ©aftbrüfe ifi
ber © a ft befinblicb. S ie g t man eins von biefen gilamentenvom
gru<bt(noten gurücf, fo. fiei>t man an feiner S a fis ein © aft.
trbpfeben.
3. S ie fe brep ©afttrbpfeben finb vor bem Siegen febr t»of)I
vermabtt. S e n n 0 haben bie Slumen eine mehr borlgontale,
als aufrechte Steilu n g . S ä h e t fallen, tvattn es regnet, roenlget
Siegentropfen auf biefelben, als wenn ße gang aufrecht ßünben.
2) Siegen jene brep gllamente, wie vorher gefügt worben, hiebt
am gruebtfnoten. SSenn alfo gleieb ein Siegentropfen In ben
SBInfel gefommen Ifi, weleben bet oberfieSbeil berfelben mitbem
gruebtfnoten maebt, fo muff er boeb bafelbfi flehen bleiben, unb
fann niebt In ben ©aftbalter hineinbringen.
4. S i e S lum e Ifi eine Sagesbiume, unb bricht bes SRor;
genS auf. S am it fie ben Sufeften von weitem in bie Sfugen
falle, fo hat fie eine anfehntlebe himmelblaue Ärone. Jpat fieb
ein S n feft auf bie S lum e gefegt, fo Ifi- ihm bas ©afrmaal gur
Sntbccfung beS verfieeften © afts belntlflid). gu bemfelben gehbrt
golgenbes. Srflen s ift ber gruebtfnoten gelblich, flieht alfo ge
gen bie Ärone (larf ab. gweptens gießt fieb bttreb sie üRitte ber
üronenblätter eine Slnie von gefättigterer g arb e , welche fieb an
ber S u fis berfelben, welche weih Ifi, am ßärtßen ausnlmmf.
Afphodelas. Anthericüm. j,
S rltten S finb auch bie gllamente, wie bie Sronenbläfter i|
märts himmelblau, att ber S a fis aber weiß. Stiles bleftsj
ben 3 n fe ften , baß um ben gruebtfnoten herum ber © a ft«
treffen i|i.
Afphodelus.
A f p h 0 d e l u s f i f t u l o f u s . T ab . X I. fo . fr .
fo . S ie vergrbfferte S lu m e , von oben gefehen.
f i . S e r unter|ie Shell bes ^SifttUä unb ber gllamente
weleben bas vorberfie weggefebultten worben.
fg . S a S ‘Ptfiltl unb bie Staubgefäße.
f4 . S e r gruebtfnoten, von oben gefehen.
f f . Serfelb e, von ber ©eite gefehen.
f 6. S in ©taubgefäß von ber äußeren ©eite.
37. Saffelbe von ber Inneren ©eite.
T . S i e ©aftbrüfe Ift ber- gruebtfnoten fefb|t, ober vlelftl
nur bie brep (putifiicten) braunen ©trelfen beffelben.
2. S e r ©aftbalter ßnb bie feebs ©ebuppen, welche bie
(amente tragen, unb Welche S in n b baS N ectarium tiJ
3 hte Innere ©eite Ifi glatt.
3. S u r Sefebßgung bes © a fts vor bem Siegen bin
1 ) eben blefe ©ebuppen, infofern fie mit ben Siänbern hielt
einanber flehen, unb fowohl an ben Siän bern , als auf bet iil
ten ©eite mit aufrecht flebenben p aaren übergogen ßnb, 2)
gllamente, welche oberwärts blefer finb, als unterwärts, j
nun bie S lum e aufrecht fleht, fo werben fie wegen blefer ® t |
bureb ihre eigene ©ebmere von einanber gebogen. ©Ie ne|i
alfo einen großen Staum ein, unb empfangen viele von beit9
gentropfen, welche auf bie S lum e fallen. S ie fe 61elben.a6t!
Ihrem oberen S b 'U fihen, well |ie von bemfelßen flärfer ange|
gen werben, fbttnen alfo nicht bis an bie ©ebuppen M
ßleßen.
4. S i e ^ronenbfätter finb auf ber inneren ©eite weif,
ber SRItte aber mit einem grünen Ins S ra u n e fattenben ®lt
gegiert. S ie fe feebs ©trelfen gießen fieb nach ber SRfttd
S lum e b in , unb geigen alfo ben 3 nfeften, baß In ber «SRillil
© a ft ju fueben fep.
Anthericüm.
A n t h e r i c ü m r a m 0 fu m . ©raSlllle. T ab. X I.!
T ab . X X III. 8. i i . 12 .
Tab. X I. 39. Serßarfvergräffertegruebtfnotenmltfel«
brep ©afctrSpfdjen.
T ab. X X III. 1 1 . s i e S lum e In natürlicher Stellung
©rbffe.
1 1
Anthericüm.
Siefelbe in berjenigen S tellu n g unb ©eftalt, welche fie
|(b ejnem (larfen Siegen h at, von ber © eite, utib
g, von vorne gefehen. 3ta f bem gruebtfnoten fieljt man bie
Sp ©afttrbpfeben.
I 1, 2. S i e ©aftbrüfe Ifi ber gruebtfnoten felbfl, obereigent.
L nur brep ©teilen am oberen Shell befleißen, welche fo viel
gafttrbpfeben abfonbern unb fa g e n . S u reb bie garbe unter;
Selben ßeb blefe ©teilen felnesweges. » u f welche X rt leb mich
Jwon überjeugt habe, baß blefe Srbpfcben nicht etwa Siegen«
Lfm, fonbern © a ft finb, habe ich febon In ber Einleitung
[••■ ’.Ifi _ _ .
I 3. S epm erflen Jfnbllcf fottte man glauben, baß blefe © aft;
wpfchen feineSwegeS gegen ben Siegen gefiebert fep en ,.b a fie
pttjfrep an berSu ft liegen, unb bie S lum e nicht herabhängt,
Libern ein wenig aufrecht fleht. S ie fe r meiner 3;h)eorte nicht
gdnfligen SRelnung bin leb felbfl anfangs eine Seitlang getvefen,
bis mich bie Erfahrung vom ©egenthell übergeugte. 311* mich
^emllct) elnflmals auf bem gelbe ein giemlieb flarfec Siegen über«
|el, Inbem Id; nicht weit von einer ©egenb w a r , wo ble'Pflange
iäußgßebt, unb bamalS blühte: fo fiel mir jene SRelnung ein ,
unb leb war begierig gu feben, was für Serünberungen ber Sie;
|iett In ben Slum en bervorgebraebt haben würbe. 2tlS berfelbe
alfo aufgeljirt hatte, fo begab Ich mich nach jener ©egenb hin.
»ierfanb leb n u n , baß groar einige S lum e n , weldje fef)t furje
fetiele unb eine metfl vbttig aufrechte ©tellung hatten, voll Sie«
jcntoaffers w aten , welches alfo ll;re ©afttrbpfeben verborbeti
|aite, baß aber in ben übrigen, ob (ie gleich mit Siegentropfen
Inebf waren, bennoeb fein Siegentropfen ßeb mit einem © aft.
l|Spfd;en vermlfcbt hatte. SRanebe von benfelben hatten vor bem
Biegen blcjenige ©tellung gehabt, weldie bie In g lg. u . vorge,
Bellte S lum e 'h at, manche aber eine horijontale. 3 e g t aber hat;
Ben ße eine folcbe © tellu n g, als g lg . 12 . angeigt; manche waren
Iber Erbe noch mehr jugefeljtt. S ie Siegentropfen hatten nemllcb
iuccb lhre ©cbwete bie Slum en herabgebogen. 3 <b fanb alfo
Itrar auf bet äußeren ©eite ber Ätone Siegentropfen genug, feine
Igber, ober fel)t wenige auf ber inneren, gerner hatten btejeni«
[len Siegentropfen, welche au f bie gllamente gefallen waten, bie;
y[el6en insgefamt, ober bie mehteflen von benfelben mit einanber
iutb mit bem ©riffel fit Safammenljang gebracht, unb glelchfam
iufammengeflebt. SSSell nun bie gllamente unterwärts (nach ber
lamallgen ©tellung-ber Slum en ) blefer finb, als oberwärts, fo
Würben uud; bie Siegentropfen von blefem lieferen 51;eil flärfer
nttgegogeti. Seswegen unb wegen Ihrer eigenen ©d;were blieben
I * atro hier .flgen, unb fonnten ßcb nicht bem ©runbe ber Slum e
[ »läljetn, fo baß alfo bie ©aftttbpfd;eu auch gegen blefe Siegen
Anthericüm. Conuallaria. >98
tropfen väfllg geßebert waren. SRan ßeht alfo , baß blefe S lu ;
men einen folcben S a u unb eine folcbe ©tellung haben, baß bie
a u f biefelben gefatlnen Siegentropfen, t(;el(6 vermäge Ihrer eigenen
©cbwere, tlfells vetmbge bet X n jieh u n gsfraft, welche ße gegen
einanber fe!6ß unb gegen bie gllamente äußern, In ben melßen
gäßen es ßcb felbß unmäglicb machen, ju ben ©afttrbpfeben ju
gelangen, unb biefelben au verberben. SBeljet n un , wann es 51t
regnen anfgebbrt h a t, wie gewbhnlich, eln SB In b , fo fchüttelt
berfelbe bie Slum en . S i e Siegentropfen faßen alfo nach unb nach
a b , bie gllamente begeben ßd; wlebervon einanber, bie Slum en
pichten ßcb wleber auf , unb es fbmmt adeS wleber in ben 3«-'
ßanb, in welchem es vor bem Siegen war. 2fnßatt alfo, baß
biefe S lu m e , wie id; anfangs felbß geglaubt hatte, ein S ew e K
wlber bie Slldjtigfelt meiner $l;eorle fepn foKte, Iß ße vielmehr
ein , unb jw ar fdjbner, S ew elS für blefelbe.
A n t h e r i c ü m f r u t e f e e n s . Ob ich gleich In ben wenl;
gen S lum e n , welche Ich au unterfud;en ©eiegenheit gehabt habe,
feinen © a ft angetroßen h«6e: fo folgt boeb fowohl aus Ihrer S e t*
manbtfcbaft mit ber vorhergehenben 31r t , als auch aus Ihrer
© tru ftu r, baß ße eine ©aftblume iß. S e n n bie gllamente ßnb
haariebt, bienen alfo gut ©aftbeefe. S ie gange S lum e iß gelb;
bie Stonenblüttet aber haben in ber SRItte einen grünen © treif.
Conuallaria.
C o n u a l l a r i a P o l y g o n a t n m . ÜBeißWura. T a b .
X II. f— 7*
f. S i e vergrbfferte S lum e In natütlicher ©tellung.
6. S ie fe lb e , naebbem bie vorberße Jpdlfte ber Ärone nebß
ben an blefelbe angewachfenen ©taubgefäßen abgefdjnittett
worben.
7 . S ie fe lb e, von unten gefehen.
1 . S i e ©aftbrüfe Iß ber gruebtfnoten felbß.
2. 3mifdjen bemfelben unb bem ©runbe ber .Sronenräijte
iß ber © a ft enthalten. Serfelbe wirb vom gruebtfnoten unb
vom ©runbe ber Ätonenrähre gu ß arf angegogen, als baß et
fottte Ijerabßleßen fbnnen.
3. S e r © a ft fann vom Siegen nicht verborben werben.
S e n n 0 hängt bie S lum e herab, unb hat bie ©eßalt einet
Slbh re, 2) fann auch ein Siegentropfen, welcher In bie Oeffnung
berfelben gefommen iß , nicht tiefer hineinbringen, fowohl wegen
feiner eigenen ©cbwere, als auch, weil bie Staubgefäße ßcb an
ben ©riffel biegen, unb alfo bie Eine Oeffnung In feebs (feinere
gerthellen.
4. S ie S lum e hat ein © aftm aa l; benn bie weiße Grotte Iß
an ber Oeffnung grün.