ba« Nectarium Me eigentlichen © aftbrüfen ber V io la ganl richtig
angegeben. ©« oerfchaffte mit fein geringe« ©ergnügen, ba ich
fan b , baß ec hier eben fo , als bep bem A n tirrh in um Lin acia,
mit mir eben biefetbe ©ntbeetung gemacht hatte. Sßas ba« 23.nl'
chen betrifft, fo fann Ich feine nnb meine SSehanptung burch einen
Umffanb, beffen ©ewelsfrafc ihm unbefannt gewefen (fl, nem>
lieh bntch ble Sache, bemelfen.
S i e ©aflbrüfenffnb affo bie ©pißen beebeiben in ba« Jjo rn
be« untet|ien Äronenblatt« (ich ecficecfenben gortfä^c bet unter»
fien Staubgefäße. S le fe ©pißen haben eine bunfelgcäne Sache,
ba bie gortfäße feibfi biaßgtdn finb, eben fa , tote bep bec Gentiana
Pneumonanthe bec grncßtfnoten blaßgtün, bie ©aftbrüfe
abec bunfelgrün l(i. 3 n gig. i . 7. bep b unb 1 1 . Ifi blefe gatbe
bntch fü n fte angebentet,
2. S e c ©afthaitec iff ba« (tnbe be« Jjiorn« bec Ärone. 21in
fängllch fonnte Ich mich nicht batln ftnben, baß Ich in bec V io la
canina jttmt hlec, abec nicht an ben ©aftbrüfen, © a ft fanb.
©■ blich abec faße ich ein, baß biefe« gang natürlich jngeht. S e n n
ba« ©nbe be« epern« hat ble ©eftalt eine« ©eroölbcs, welche« fl cf)
um ble auf ben ©aftbeßfen ffßcnben ©afctcipfchen bernmsleht.
6 « lieht folglich blefeiben pon mehreren ©eiten, unb alfo ft aller,
a n , als ble ©aftbeßfen, unb ble ©afttcbpfchen müffen, blefem
fldcfecen guge folgen, unb fleh »on ben ©aftbeßfen in ba« ®n be
be« ■ Sporn« begeben. Unb hier muß bec © a ft au« eben becfelben
Urfache hangen bleiben, unb fann nicht hinab unb au« ber©lume
hinausfließen, welche« ec vermbge feiner Schw ere in tßun ficebt.
S ie « ifi ein feffr elnleuchtenbe« ©epfpiel pon ber2tn}ießungsfraft,
inelche, wie ich In bec ©luleitung gefagt habe, ble ©aftblumen
auf ben © a ft ßußern.
3. S a ß nun biefet © a ft gegen alle SBerberbnng burch ben
Siegen pbillg gefiebert Ifi, lehrt bec Ptugenfcßeln. SBenn auch
ein Stegentcopfen bec Oefnung be« Jjo rn « fich nßhecn foüte, fo '
fann et boeß. nicht in baffeibe hlnauffielgen. S am lt abec nicht
einmal feibfi jene« gefeßeben fbnn e, fo haben bie betben mittelfcen
Äronenblätter grabe b a , n>o e« am jmecfraäßigffen Iff, .p aa re ,
welche man in gtg. 4. fteßt. 3 » glg- 7- finb ble .paare be« einen
pon blefen Äronenbiättern bep a noch beutilcßec ju feßen. SBann
alfo einige Siegentropfen auf ble obeefien .Sronenbiätter gefallen
fin b, unb, naeßbem fiean benfelben ßerabgeffoffen finb, fteß in
©neu Stopfen peceinigt haben, fo muß biefet, fobalb ec blefe
^ a a t e erceicßt h at, fießen bleiben. ® « Ifi folglich fchlecßtecblng«
unmöglich, baß gu bem © a ft ein Stegentcopfen femal« gelangen
fönne. 4. S i e ©turne feil #on ben ©ienen befrachtet werben. S a »
mit nun biefe 3 nfeften (Je Pen weitem leicht bemeefen fönnen, I
fo ßat fie eine anfeßnileße S c o n e , welche ble Pon ißc bemt. L y feßen fa n n , g ig . 7. pecglicßen mit g lg . n . S ie finb
gacbe ßat, nemlicß ble Ploielte. Unb bamltblefer Unbjipecf c, L jnfammengewatßfen, berühren fieß a6ec elnanbec, unb
gewiffec erceicßt werbe, ßat fie auch einen feßc angenehme^ L n ein «tnglger Körper ju fepn. S i e gllamente finb ilem.
cucß. S lefec ©ecucß feßit bec V io la trico lo r unb canina c
ließ. S ie Urfache ßlepon ifi meiner SHelrmng nach nlcßt \t
geln, unb machen fuß folglich feßon buccß bie ©röffe unbji
ißcec Ston e bemetfbac genug; unfec ©eiießen hingegen Hl:
pon ben ©lättern bec ‘Pßan je raeßrenthell« peebeeft. Sem
au« entfießenben Siacßtßeil In Ufnfeßung bec ©emecfbatfelt)
buccß ben @ecncß hinlänglich abgeßolfen. Jpat fteß nnm
© ien e, buccß ble garbe ber .frone unb ben Secucß gelocft,
bie S lu n ie begeben, fo geigt Ißt ba« ©aftm aai bie Oeffttang
•9 o rn s, als ben rechten SSSeg lum © a ft. S i e violette Srem
nemltcß In bec SOlltte weißlich; unb ßbec blefe weißliche 0
laufen auf bem unteeften gehörnten ©latt bunfeloioiette 31
weieße gegen ble weißllcße gacbe flacf abfieeßen, unb fteß in
Oeffnung be« J^ocn« hinelnileßen. S a « ganie ©aftmaai J
fteß In g lg. 4 ., bie Hälfte beffelben in glg, 7 . 3 n bec leßti
glguc fteßt m an , baß aueß ba« mltteifle Sronenblott auf birt
untetfien benaeßbacten « jälfie einige bunfelololette Pftern
3 n g lg. 13 . fteßt man ben ^aupttßeli be« ©aftmaai« auf I
untetfien Sconenblatt. S le fe unb ble 8. glgu c geigen, wie
biefe 2fbern in ble Oeffnung be« Jjo rn s ein wenig hinein«
ffeifeßleßt; ble beiben untecflcn ober bem © tlel ber©lume iu»
Lten hoben e,nen e6cn f° flelfehitßten g o ttfaß , welcher fieß
iu ftnben. S e n n blefe beiben fißen an aufrecht fleßenben©p L jp o m hinein erffreeft, nnb beffen <£nbe, wie gefagt, ben
La abfonbcct. S in jebe« gliament abec ßat auf feiner inneren
bem ‘pifiiff jngefeßeten ©eite eine au« jroep ©euteln befle»
einem unmittelbar au« ber äBurjel entfießenben © tle l, unb» Lpnitßete, glg. 1. 17 . 3 u beibeu glguten fieß tm an, baß
igllamente unterwärts einen (punftltten) Jtnfaß haben. S ie »
jjnfaß beließt aus einer bünnen, teoefnen unb gelben ^)aut,
|ße einen geringen ©rab pon ©lafficltät ßat. S le fe Jfnfäße
liegen nlcßt n u r, wie ble gilamente, n e b e n elnanbec um
griffe! ßerum, fottbern jum Sßetl aueß ü b e r einanber, baß
Lifo noch mehr, als bie gtiamente, ein ein iger Körper gufepn
llnen. 3 n g lg ..9. unb f. fießt man, baß pon bem Änfaß be«
Len gliament« unb pon ben Plnfaßen bet beiben untetfien ble
|5|e bet beiben mlttelfien ium Sßetl gebeeft werben, unb baß
änfaß be« einen pon ben untetfien giiameuten ium Shell auf
, i[n[o(j be« anbetn liegt. ©« haben alfo bie Staub gefäße,
ifi 3nfäße mitgececßnet, ble ©effait be« obetflen fonlfcßen
eine« Stießter«, au« beffen untetfiet Oeffnung bec ©riffef
Lttagt, weichet juglelcß btefe Oeffnung pöülg ausfüUt unb
ßoefl, gig. 7- 8. 9. S e n Sßeil blefe« Seichter«, welcher pon
giiamenten gebiibet w irb , wlü icß ben obetflen, unb benje»
© n e ©lene müßte alfo fo bnmm al« eine gliege fepn, weoij L , welcher pon ben 3fnjaßen gebilbet w irb , ben untetfien
nteßt, fobalb fie fieß anf eine ©lume gefeßt ß at, ben ©aft] |u beffelben nennen.
ftnben wüßte.
f. fum m eln fowoßi, a(« ©lenen befueßett bfe ©lume,
ießtecn feßen fteß iw a r jueefi an f ba« untecfle .fronenblatt,
ben aber nlcßt, welche« man pecnrntßen foüte, au f bemfefc
fonbem laufen pon ba au f ble obetflen Ätemenblättec, unb B
eben an f benfelben ln ble ©lume hinein, Sltelbi. glg'. XI.
biefet S tellu n g fönnen ffe Pecmnthdcß ißten ©augeeüffel bif
mec tn ben ©aftßaftec ßinetnfiecfen, al« wenn fte a u f bem nni
fien fconenbiatt blieben. 2tucß baSjenlge S n fe ft, beffen*
unb maeßt e« eben fo , als ble ©ienen.
3lu f weieße 2£rt wirb nun unfee ©eildjen ßefeueßtet?
ein nnanßöslleß feßeinenbe« Slätßfel gewefen ifi,. gehörig beaal
Worten jn fönnen, muß Icß. ben ffefec etwa« näßec mit bem S«
biefet ©lume befannt machen.
S ie fünf Staubgefäße umgeben ba« ©Iffltf, nnb oedfS11
baffeibe, fo baß man weitet nlcßt« af« ba« umgebogene ©nbe
»ec © ta u b , ben ble 3fntßecen, natßbem fte (ich geöffnet
Lin, enthalten, ifi pon gan j befonbecec 2frt. S e n n ba bec
ltubanbcec ©aftblumen etwa« feft ftßt, unb fo befeßaffen ifi,
etßeß mit einem etwa« feuchten S ie b t vergleichen läßt,, ba»
et nemlich nicht Pom SBtnbe weggewehet werbe, ober, wenn
ffiinb ble ©lumen fchütteit , jeefilebe: fo ifi Im ©egentheii
|©t»ub be« S3ei(chen« poüfommen teoefen, nnb h »ft« Wn«<>
L an ben ©eutein, In welchen er 1(1 subereltet worben, fo»
i fleh blefeiben geöffnet habeu. golglich ifi er hierin bem
bep ber Pulmonaria officinalis gebucht habe, befucht ble Blmj lanbe folcher ©lumen ähnlich, welche oom SSSInbe befrachtet
lira, obgleich btefe ©efruebtungsart hier nicht S t a t t finbet
noeß t(t er uicht fo fein , al« berfdbe, unb gleicht mehr einem
Um biefe grage, welcheoerfchlebene^ahro hlubnrch f ü r L | » als einem eigentlichen ©tau6e. S i e giguren 1 . unb 17 .
, baß bie beiben ©eutel eine« (eben gilament« jmar ober»
|te unb an ben ©eiten, feinestoege« aber unterwärts, wo ber
|aß anfängt, etnenheroorffehenbenStanbhaben. S aStro cfn e
alfo wirb burch nicht« gehlnbetf, an«, bem obetffeu
[1 te«,Stießter.« in, ben untetfien iu- fallern S a ß aber blefe«
1 gefeßeßen müffe, fießt man ein , wenn man tßeil« an ble fo eben
betriebene ©efcbaffenbeitblefe« © taube«, tßeil« aber baran benft,
baß bie ©lume an bem umgebogenen ©nbe eine« langen ©ttets
ffßt, folglich oom SBlnbe oft genug gefeßütteit werben muß»
g lg. 7 . S a nun ble Oeffnung be« untetfien Shell« t>e«
ter« oom ©rlffel perflopft w irb , fo fann ba«i In blefen Shell
ßinabgefalfne ©taubmeßl nicht buccß blefe Oeffnung hinausfallen.
SOlan mag ble SBtrfungen be« SBinbe« auf ble ©lume nach»
machen, fo gut man fann, man mag in ble ©lume ßlneinblafen,
man mag fie ftßütteln, fo feßr man w ill, oßne ieboeß Im leßtem
gatl berfelben ©ewalt anjutßun, fo baß etwa jener Sritßter ge»
brüeft würbe: fo fömmt bennoeß fein Sörncßen be« ©taubmeßl«
ium SBorfeßeln. S a nun ble ©plße be« au« bem Stlcßter ßcr»
porragenben gebogenen Snbe« be« ©rlffel« ba« ©tlgma tfl: f»
muß bemjenlgen, welcher bloß pon ber itiecßanifchen©efcucßtung
ber ©lumen etwa« weiß, ble ©nrleßtung blefer ©lume gani un<
gereimt poefommen. S e n n alle übrige Sßelte be« ©Ifiiii« wer»
ben beffäubt, welche« nlcßt ben gertngften ©inffuß auf Me ©e»
ftutßfttng ß at, unb grabe ba« ©tlgma Ifi allein pon ber ©effäu»
bung ausgefcßloffen, welche« botß notßwenbig, wenn ble S e<
frueßtung erfolgen foil, beffäubt werben wuß.
SBenn wir alfo bloß bep ber mecßanlfchon ©efcueßtungSatt
fießen bleiben wollten, fo würben w ir glauben müffen, entwe*
ber, baß bie ©efeueßtung niemals erfolge, welche« boeß wlber.bie
Srfaßrung ffreltet, ober, baß ble © lume, ungeachtet ffe alle iuc
natürlichen ©efrueßtung erforbetlitße Sßelie ß at, bloß beswe»
gen, mell biefe Sßeile fo wutiberiieß unb iwccfwibrlg angebracht
unb georbnet finb, oon © ott auf eine übernatürliche 21rt unb
buccß ein SBunberroerf befruchtet werbe. Unb ba« heißt eben fo
plei a l« , wir müffen glauben, baß fieß ©ott wegen be« geßletr«,
ben ec Im © au blefer ©lume begangen habe, bnreßba« bep jebem
. .3 nMplbuum ju wleberholenbe äSunberwerf feibfi beffrafe. SBof»
len wir nun Weber etwas, wa« epiffitt, täugnen, noeß behaupten,
baß etwa«, wa« unmöglteß iff, epiffltt: fo bleibt nn« weiter nlcßt«
übrig, al« baß wir an« ju ben ^«ifeften weitbetu Unb ba ble
© ien en , welche, wie wir feßon gehört haben, blefe ©lume be»
fueßen, un« feßon fo oft gute Sie n ffe . geleiffet haben: fo Iff ju
ßoffen, baß ffe un« auch in blefer Siotß nltßt oerlaffen werben.
S a « ©nbe be« ©rlffel«, g lg, 1 1 . 14-, tff gebogen, u n b jw ar
fo , baß e« mit bem ©ciffei einen etwa« [pißen SBinlel maeßt;
feine ©aff« aber iff etwa« gefrümrat, unb weit bünner, als er
überhaupt Iff. S a ß e r läßt er ffeß feßr leicht in Me ^)öhe biegen,
fo baß er Mejenlge ©tellung erh ält, weiche In g lg . 14. bureß
©unfte angebentet iff. ©obalb matt tßn aber wiebec to« läß t,
fo (äfft ec in feine gewöhnliche ©telfnng wiebet jurüct. ©efeßt
© b 3