baju, baß du großeS3nfeft tue Stunde um ben©sftha(tet bequem
machen fan n. ©enn es läuft auf ben © ttah len , als auf ben
©peteben eines Stabes, herum, unb (lecft unterbeffen feinen
©augerüffel jtolfcben ble © tra g e n ber äußeren ©aftbecfe bin«
bureb, unb hierauf jwlfdjen ble Innere ©aftbecfe unb ble ©aft«
bröfe hlnburcb In ben ©afthalter.
© er © au blefer ©lume, foroeit Ich benfelben bisher befebrle/
ben unb erklärt bube, ifl flhön unb bewundernswürdig. Uitocr«
fennbar Ifl ble gütige unb tuelfe ©orforge bes ©d)öpfers, irgend
einem 3 n fe ft jum ©effen einen anfehnlichen ©otratlj oon © aft
In blefer ©turne iu bereiten, benfelben oor bem Stegen tu oerwah«
re n , unb In feiner Stelnbeit ju erhalten, enbllcb b a s^ n fe ft in
ben ©tanb tu leben, fowohl bas ©aftbehältnlß leicht ju finben,
als auch ben ganjen 23ocrat() beS © a fts ju oerjehren.
© 0 tote blefe ganje SJeratiffaltung offenbar fld) junädjfl auf
bas S n feft bejiebt, fo fragt es (ich bocb noch, ob fie (ich auf baf«
felbe elnjlg unb allein bejleht, ober ob fte baju bient, bah bas
3 nfeft, Inbetn es ble ©lume belucht, jugletd; biefelbe befruchte,
a u f welche 2lrt gefchleht alfo bie ©efruchtung blefer S ium e ?
©tele Stage hat f S te b if u s beantwortet, unb jw ar In fei«
ner abhanblung »on ber Steigung ber ©ftanjen fleh ju begatten,
welche wir ln ben Actis Academiae T h e o d o ro -P alatin ae
(T . III. © . n d . folgg.) finben. S t fagt ( & . 1 2 4 . ) : „ S ie
„Paffiflora hat fünf ©taubfäben unb brei; ©ifiille, bie ©taubfä«
„ben finb tücfwärts gebogen, unb ber ©taubbeutelfleht mit bem
„©oben ber ©lume parallel. 3 e n e ©eite bes ©taubbeutels, fo
„ben ©fumenftaub enthält, ifl gegen baS 3nwenblge ber ©lume
„gefehrt. S ie über ihnen flehenbe ©Iftltte würben alfo feiner
„©efruchtung fähig ferm, wenn fie ihre erfie S tellung behielten, j
„© e n n , wenn ble ©lume (ich entfaltet, flehenfte aufrecht unb
„blehte bep einanber (ungefähr wie ln glg. 6 . ) . a b e r balbgehen
„fie auselnanber, unb (leigen ju ben ©taub6euteln herunter, :
„bah ber »orbere Shell bes ©IftlUs, auf bem bas grohe © tlgm a j
„auffiht, fiel) ju jener ©eite bes ©taubbeutels hlnnelgt, wo ber
„©Iumen(lau6 fitst (gig. 1 . ) , S o r t beloben fie (ich mit ©lumen« |
„flau b , unb wenn b ie ©efruchtung geenbigt ifl, welches feiten [
„übet einige ©tunben w ähret, erheben (ich ble ©iftlde wleber,
„(leigen grabe In bie IjSfie, nehmen ihren alten ©Iah ein, unb I
„»erweitern ©lefe SSanberung habe ich bep ber Paffiflora vefper-
„ tilio , P. fu b ero fa, P. minima unb P. coerulea beobachtet,
„unb gemih wirb man biefelbe bep allen ©attungen bie|es @e#
„fchlechts (öden a rte n blefer @attung) bemerfen.“ © . i f0 . lagt
e r, bag fchon fltn n e blefes SBanbern ber ©Iflille bemerft habe.
SBenn b e ©efruchtung aufb te »on h in n e u n b S H e b lfu s
angenommene, unb »on bem lebtern befchriebene mechanl|dje 2frt I
gefchieht: fo behaupte Ich, bah bie fchbne ©affionsblutne, #»11 g n feft ble ©lume alsbenn befucht, fo muh es eben fo
Kenner bewttnbern, unb Sllihtfenner anflaunen, ein elq
SOlachwerf ber Slatu r Ifl. © tu n alsbenn fleht jene fchbneSi
fotiioeablg mit feinem Slücfen, welchen es In einer jüngeren
J mc mit © taub belaben h a t, ble ©tlgmate berühren, unb
Haltung, weldje (ich, wie Ich oben bewiefeti habe, juuächft B | 6m jefläuben. Unb auf folche 3frt wirb bte ältere ©lume
baS 3 n feft bejleht, In gar feinem gufammenhange mit in
einem Snbjroecf, Welcher (ich auf ble ©lume felbfl bejleht.
benn finb bloh ble @efchled)tstheile ber ©lume wegen ba,
übrige weit gröffere Shell berfelben aber Ifl nicht ber ©lume,
bern bes 3 u |e fts wegen ba. alsbenn Ifl ble ©lume nicht]
einjlgeS fd)öneS ©nnjeS, fonbern fie befleht aus jwep @an|
welche in anfehung ihrer ©cfllmmang nicht bie minbefle %
llchfeit mit einanber haben, unb auf ble wunberlld)fle 2frt;
einanber »erbunben, unb ju Sinem unnatürlichen ©chelngaJ
Bereinigt worben ftnb. alsbenn Ifl bie ©lume um nichts befj
als bie Centauren, b le S p h ln p , her © egafus, unb an b red
geäurten ber Slnblibungsfrafti aiSbenn mürbe bie S latun
beffer getbait haben, wenn fie btefe belben fremdartigen
»on einanber abgefonbett gelaffen h ätte, fo bah ble©flanjera
©lumen ohne S eid), S ro n e , ©aftbehältnth, ©aftbecfe
© aftm aal (glg. 1.), thells ©lumen ohne ©efchlechtstheüe
»orbrächte. S e n n In blefem gnü würbe man boch wenig!
wifTen, woran man eigentlich mit biefen ©lumen Wäre,
erfleren würben ju t Jjeroorbrtngung ber grüchte befllmmt ft|
unb würben grabe auf bie a r t befruchtet werben, als S
unb ä ß e O if u s fich »orgeflellt haben; bie lederen aber will!
ju r Ernährung eines S nfefts bienen. S teO rb n u n g , m odln
■m fltiem ^ „ je ( t »ermlttelfl bes ©taubes einet jüngeren be«
lK»tet.
® i e Slatu r hat alfo bep ber Jjersorbrlngung blefer ©lume
Il4t gefdilummert, fie h»f nicht jwep fremdartige @anje ju ©<
iplberflmilgen' ©chelnganjen jufammetigefnetet, fonbern fie
Scijeln fdjönes ©an jes h«t»orgebracht, in welchem nichts fehlt,
imi niefitd überflüffig ifl, in welchem alles in bem genaueren 31“
(«itmieuhange fleht, alles fleh auf Ihren elnjlgen großen ©lbjwecf,
©efruchtung bes gruchtfuotenS, bejleht, fu r j, ein © an jeS,
nichts ihr Chr« macht-
© a ble ©lume ein ©aftm aal hat, fo Ifl fie eineSagesblume,
«uh für ein Sageslnfeft befllmmt. Cben besroegen fcbließt fie ftch
«ej giacbts. © le blühet |Wep S o g e , wie Id) »on einem©ättner
gehärc habe, unb Ifl alfo am erflen S age männlichen, unb am
weiblichen ©efcblecbtö.
■ S8on welchem 3 n feft fte befucht unb befruchtet w irb , weiß
Ich nicht, weil es mir bisher an ©eiegenhelt gefehlt h a t, hierüber
Stobochtungen anjuflellen. Cinlge fogen, bah ble ©flanje In
u|fetmSllmagrüchte het»orbrlngt; anbreläugnen es. 3 d)felb|i
p e noch nie eine grucht auf berfelben angetroffen. SBenn fie
nlrtlich bep uns unfruchtbar ifl, fo fann bles nicht anberS als fo
ftSläct werben, bah blejenlgen, welche fte juerfl aus © rafilien,
biefe ©lumen würbe untergebracht haben, würbe feigen Gyiil.ih'rem ©aterlanbe, noch Cutopa gebracht haben, bas 3 n |e ft,
dria (vece !j f r u ft r a n e a.
§ p t ifl eines »on belben nothwenblg, entweber ble Sie
hat bep ber $er»orbrlngung ber ©lume gefdflummert, «
S i n n e unb S E ß e b lfu s haben bep ber Crflärmig ber ©efn
tung berfelben geträumt, © g s erfie Ifl nicht möglich ; bas li
ifl nldit nur möglich, fonbern auch gemlfj.
®ie ©lume ifl nemlld) ein ©Ichogamlft »on ber männli
Welblld;en Krt. 3 '> ber erflen Hälfte ihrer ©lühejelt hat fie
»ilches bort ble ©lume befruchtet, unb bep uns nicht angetrof«
ftn tolrb, mtt herüber ju bringen, unb h itr elnhelmlfd) ju ma<
Chon, »ergeffen hoben, ©on ber Paffiflora quadrangularis fagt
S a c g u in , bah ble ln SBien aus ©amen erjleltenVfianjenjw ar
alle 3»hr ©lumen, aber niemals grüchte hersorbrltigen. Stuf
btr Paffiflora foetida ober, welche ein ©ommergemächs Ifl, | “l>'
14 im bocanlfchen ©orten ju ©erlin grüchte atigetroffen.
©ie llntheren finb auf folche H tt an bie gilamente ange,
In glg. 6 . abgebllbete ©eltalt. SBenn ein grobes 3 nfefi (To all toodjfen, bah fie fid) hernmbrehen laffen. 3 n glg- 2- hatC lne
beim befucht, fo muh es nothwenblg, tnbem es auf bem g t l
© trahlenfranj nach -ätiieicung bes © aftmaals nm ben ©afi(i
ter ringsherum läu ft, unb ben © o ft aus bemfelben herauslpl
mit feinem Slücfen ben © taub »on ben K ntheren, welche, ein
deswegen benfelben auf ihrer unteren ©eite haben, obflrelf*
S u rth ble ©tlgmate wirb es hieran nicht »erhlnbert, weldjedl
deswegen höher flehen. 3 n ber lebten Hälfte ber ©lühejelt fl
ben fld) ble ©rlffei herabgefenft, fo bah nun ble ©tlgmate <
wenig niebrlger flehen, als ble nunmehr flaublofen Krith*#
»Sn benfelben eine anbere © teüung, als ble übrigen, well Id) fle
fftoas hetumgebrehet hatte. Sflefer Umflanb trägt »ermuthlid)
,JHt ©efärbetung ber ©efruchtung etwas bep. I SBenn 3emanb frag t, woher benn Id), ber Ith both niemals
du 3nfett auf ber ©lume ongetroffen höbe, es fo genau weih,
ftih biefelbe, unb wie fle »on einem 3 n fe ft befruchtet w irb: fo
litroorte id): Itu s bemfenlgen, was Ich bep ber N igella aruenfis
flltbecft habe. 3B<r olfo nod) sweifelc, ben »erwdfe ich auf bas,
jinige, was unten »on blefer ©lume wirb gefugt werben.
SJon ber Paffiflora fuberofa fagt S t n n e , fle habe feine
Sr'one. © ies fann Ith fd)werlld) glauben. S e n n warum foHte
fle adeln eines fo roefentltdfen S hells, burch welchen fle fleh ben
ju Ihrer ©efrndjtung befllmmtcn 3nfeften »on weitem bemerfbat
macht, beraubt fepn? SSIelmcht, fo wie bep ben übrigen Urten
bet Selch in Sfnfehung feiner Inneren ©eite ein 5 heü ber S tone
ifl, fo ifl er bep blefer In Knfeljung eben berfelben ble ganje S rone,
ba er auswendig g rü n , Inwendig ober weih Ifl.
ParnaJJIa.
P a r n a f f i a p a l u f l r i s . Seberblume. T ab. IX. gd, 37.
48. fo. T ab. XI. 1 2 . 13. 17- 19.
T ab . IX. fo . © n e etwas »ergräfferte © lume, welche »ler
S a ge alt Ifl, »on oben gefehen. S i e ©taubgefähe f , 1 unb 2
haben fleh, nachbem fle Ihrer ©efllmtnung ein ©enüge gethan,
»om ©Ifltfl entfernt, nnb flehen horljontal, ba fle »orher aufrecht
flanben. 3 hre Untheren ftnb »erttoefnet unb ohne ©taub. S a S
©toubgefäh 3 befinbet fid) ln bem guflanbe, ba es feiner ©eflim«
mnng ein ©enüge thun fann. © a s gtiament hat fleh »erlängert,
unb ble Jlnthere hat fld) über bas ©ifllli hingelegt, unb Ihre
oberfle ©eite Ifl mit ©taub bebeeft. ©em ©tanbgefäfl 4 enbllch
fleht biefer' gnflanb noch be»or. ©ein gllament Ifl nod) fu r j,
unb feine Jfnthere hat fld) nod) nicht geöffnet. S i e jwifthen bem
1. nnb f . ©tnubgefäjs beflnbliche ©aftmafchlne ifl meggefd)nltten
worben, damit man bas ganje berfelben gegenüber flehenbe Sro«
nenblatt fehen fänne.
48. Sben blefe © lum e, noch flärfer »ergrälfert, In natürll«
eher © ted u n g , »on ber ©eite gefehen. S e r Selch, ble S rone
unb brep ©aftmafthinen flnb weggcfdmltten. SXan flehet ade
S taubgefäße, a u ß e n , welches hinter bem ipiflid fleht. S la n
flehet ferner deutlicher, als In bet porfjergehenben gtgur, baß ble
über bem “PilUd liegende Xnthere bes ©taubgefößes 3 bloß auf
Ihrer oberften ©eite fleh geöffnet h a t, unb mit © taub bebeeft ifl,
baß bas gllament bes 4. Staubgefäßes noch lehr f u rj, unb feine
Knthere noch fef)t groß ifl, unb fld) noch nicht geöffnet h a t, enbt
Heb baß oben am 351(11« noch nld>t'b!e gettngfle © p u r pon einem
©ttgma pochanben Ifl.
36. © a s mit einem © tlgma perfehene ©Ifliü einer älteren
© lum e, beten Staubgefäße fleh fämmtltch p om ‘P lflid entfernt
haben, pon ber ©ette gefehen.
37. ©affelbe pon oben gefehen.
T ab. XI. IJ. S ie bep troef ner SBItterung geöffnete ©amen»
fapfel, oon ber © eite, unb
19 . von oben gefehen.
S a