5 5 Borago.
T a b . IV . 3. S i e vergtäfferte ©turne von unten gefchen.
10 . S e e mlttclfre ©heil betfelben, noch (lärfec vcrgräffert.
1. S ie ©aftbrdfe Ift Oec bfaggelbe äfärper, auf welkem Oie
grudjtfnotcn ft Isen.
2. S e c ©aftljaltec Ift Ole fu cje S tifte , welche Oie gllantente
mit Ihrer ßelfdjtcbten S a fts bilDett, vor weW;er man jmep gdnf«
»heile in g lg. 23. fielet.
3. 3uc ©eßhüßung bes © a fts vorOent Stegen bient erßenS
Oie S tellu n g Oec ©turne, ba ße Oec Erbe jugefehrt Ift. S e n n
ble Siegentropfen faden auf Ofe äußere ©eite Oes üi;ld;s unO
Oec itrone. g illt aber jufädigetroeffe ein Siegenteopfen auf Oen
jte g e l, welch«« Oie Staubgefäße bilOen, fo Cann Oecfetbe boef)
nlci;t bucch Oie 3wißhenrätmie jener fttrjen Slähre, welche Oen
S a f t enthält, blnbtitef) Oclngen. S a ju bienen jweptens Oie
tafd)enfärmlgen ©helle, meiere jenen gtvifdjencäumen gegendbet
fiele n , unb au f Oer Inneren S e ite mit Maaten überjogen ßnb,
g lg , 33- 34. 3roIWett ble Anthecen aberfann fetnSlegentropfen
hittburchbrlnge«, Oa biefetben Ofcbt an elnanOer fchlleßett.
4. S i e ©lume bot eilt ©aftm aal. S en tt Oec Äronenfaum
Ift himmelblau., Oie tafdjenfärtnlgcn ©helle aber finO weiß, unb
ansivätto in Oec Stillte blaßhimmelblau, unO Oie gilamente ßnb
and; weiß, hoben abec ein butifelololettes Enbe. Slefebefonbece
gerbe ift in g lg. 24. unb 37. unb T ab. IV . g lg . 10. Ourdj ©mitte
angebeutet. S lefeS S a ftm aa t geigt Oen ©lenen , bat; in Oec
SDiltte bec ©lume Oec S a f t veebotgen ift. S e n n ble ganje ©lume
etfcbelnt ihnen von unten gefeben als eine reguläre himmelblaue
g ig u c , In beten SEItte fte eine ceguläre weiße glguc etbllcfen,
welche gegen jene ß arf abßlcht; unb In bec SSRttte blefec weißen
glgu c feben fte einen bunfelvloletten S te e n , weichet gegen ble>
felbe eben fo ß arf abititbt.
j . 2fts ich, noch vielen voebec vergeben« angefttflten Unter«
futbungen, Im leptvergangenen 3 « b c enbiftb einmal Oie eigentliche
©efrucbtungsact biefet ©Inme entbeefte: fo wuebe td) jugleld)
von foigenben bep bec ©lumenfoefebung febc wichtigen SBahrhel«
te n , welche Ich febott lange vorher eingefeben hotte, tvleber aufs
neue febc lebhaft dberjengt.
1 . SSian mnß Oie ©turnen In Ihrem verfthiebenen Alter unter«
fuebett. S o wie Ä 6 ( r e u t e t unb S ö i e b li u s , wie ich in Oec
Einleitung gejagt habe, nicht hinter ble eigentliche Einrichtung
unb ©efruebtttug bet S a o p h u la ria fotnmen tonnten, mell fte tat«
mec ältere ©lumen ttnterfucbten, ober vielmehr, well ße Ihre
Aufmetffamfelt bloß a u f Oie alteren ©lumen richteten, nnO Oen
jtvepten 3uftan0 Oec ©lumen mit Ihrem erßenSußanbegehftlg ju
vergleichen unterliegen: ebenfo fennte auch ich ba« In bec Borago
verborgene ©ehelmnlß anfangs nicht embetfen, weli, fo oft ich
Borago. , Jk Borago.
blefelbe unterfnehte, Ich blerju jebesmal jufädlgetwelfe einejdne pn helfen, unb an Analogie wdrbe gac nicht iu benfen fepn.
©lume genommen hotte. jg „ 6 vermag abec bet menfchllche ©erßanb ohne Analogie?
2. S o lange man nicht baS ju r öefrudjtung einet ©W B Um nun auf ble ©eftuchtung bec B orago ju fommen, fo
beßltnntte 3 nfeft a u f betfelben angetroffen h at, Iß es febc j S ^ B id lf es ßch mit becfelben folgenOccmaßen.
wenn nicht gar unmäglld), ble eigentliche Einrichtung uttb f l ©obalb Me ©lume aufgebrochen Iß , fo fangen ble Antfjeren
fruehtutigsatt becfelben ju entbeefen. 3 ch hatte vorher ©li« ,p &er ©plpe a n , ßch }u äffnen, unb fahren Oamlt ttaef) unb
fdße unb noch ein anberes eben fo flelneS 3 nfeft In bec SltMjäd) fort, bis ße eublich bet ganjen Sänge nach offen ßeijen.
angctcoffcn, unb hattegeglaubt, baß von biefen 3 nfeften blifWght S ta u b Iß bem ©taube bes ©elldjenS vodfommen gleich. E c
befruchtet werbe. SBell abec blefelben felneswegcs jur ©cftl)|}‘ neralleh einem dbetaus feinen Stteu fanbe ähnlich, unb von
tung becfelben beßlmmt ßnb, fo tonnte td) auch nicht aufs tjlßec garbe. E c untevfdjeibet ftcfc alfo fehc fomoi)! von bem
ungtjmutigene unb beftleblgenbe A rt bartljun, wie Me ©efn)jjßjdjtigen ©taube becjenlgen © lumen, welche vom SBItibe fce«
tung bucch blefelben gefdiehe. A ls Ich aber Im Icptvergatistiiftjieljtet werben, als auch von bem an ben Anthecen feßßpenben
3 ahce ble ©lenen, welche ble Sla ta c eigentlich juc Sefcucfi! ©taube bec melßen © aftblumen. © 0 weit ßch alfo ble Antheren
bec ©lume beßlmmt h a t, auf becfelben angetroffen hattcirMffnet haben, haben ße feinen ©taub mehr, well betffelbe me«
fehle mich blefe Erfahrung in ben S ta n b , vodfommen elnjuMgen blefer feiner Elgeitfchaft foglelch aus belben gädjettt heraus«
wie ble ©eftuchtung betfelben von Ihnen vodbradjt wirb. fSDt. Sjaben ße ßch alfo gänjllch geäffnet, fo ßnb ße von © taube
3. SBenn wir ble ©eftuchtungsact trgenb einer S lu w tl^ jn j leer. 3 n bec 30- glg. 1(1 eine A nd ere abgebllbet, welche
beeft haben, fo fann uns Me« oft In ben S ta n b feßen, ble jlajgefangen h at, ßch ju äffnen. 35on bec S p lß e bis an ble 81«
frucfjtungsart einer anbern, wenn blefelbe auch In Aitfehunjltile a b hat ße feinen S ta u b mehr, unb Iß bräunlich; von blefec
©teuftne von jener noch fo fehc vecfchleben Iß , ju eiittuitlsinle bis an baS unteeße Enbe iß ße weiß, mell bec wetße S ta u b
SBeldje jwep ©lumen ßnb elnanbet wohl weniger ähnlich,Itutchfchlmmett. 3 » giß« 23. ßehtmatt jwep Anthecen abgebllbet,
bas Beließen unb ble B o ra g o ? 81ur einen einigen Umßattbl roe(d)e ßch gänjllch geäffnet haben, unb fein Staubfäcttchetimehr
ben fie mit einanbcc gemetn, nemtlch Me S te d u n g , ba beiätlenthalten.
Erbe jugefehet ßnb; nnb eben beswegen fonnte ble S ß a tu rla ^ B S ie Anthecen bllben einen S e g e l, beffen S p iß e bec Erbe
ben ein unb eben baffelbe Sunßßdcf anbtlngen. 3?achbral jugefehet Iß. S e c S ta u b fädt alfo vermäge feiner Schwere In
baffelbe nun Im vorhetgtgangeneu grdhjafjt bep bem ©ellJben unteeßen ©heH biejeä S e g e ls, aus welchem ec nicht von
entbeeft hatte, fo warb es mit nicht ferner, baffelbe auch biilfelbß herausfallen fa n n , well ble Anthecen blcht jufantmen«
B o ra g o , obgleich In ©ecblnbung mit anbeten Umßänbett, ;glfcblleßen.
metfen. SSenn gleich blegattje Einrichtung einer jeben © h • Untecfucht man nun eine jdngere ©lume, fo foüte tnanbepm
wie Ich glaube, ein Original Iß , fo Iß es hoch nicht jeber eißen Anbllcf glauben, baß ble ©efcudjtuttg hier auf eine mechanl«
blefec Einrichtung. Jja t ble Sßatuc bep Entmerfung bes 3*1 fde Actgefdjehe, nemllch alfo , baß bec S ta u b bas S tigm a un<
Irgenb einet ©lume einen gldcflichen Etnfad gehabt, wcmil mittelbar beedhrt. S ettu wenn matt ble 37. g ig . umfehet, fo
mich blefes Ausbrucfs bebietten baef: fo ßnbet ße an beinfefl ßeht matt, baß baS bep a beßttbliche Enbe bes ©clffels mitten In
ein ju großes SBohlgefaden, als baß ße benfelben nicht atichl ^m ©taube ßeeft, welcher ßch boct gefammlet h»t. SOIan wirb
anbeten ©lumen, nur unter gattj anbecn Untßänben, mie&ttl aber blffe 3)leinung fahren laßen, fobalb man bntch ble Sonpe
bringen feilte. Unb bamft Eännen wie ganj wohl jufcleben (■ baS Enbe bes ©rlffels beßeht, well man nicht ble gecIngßeEpuc
S e n n wen« ble S latn t In jebem ©hell bec Elnclchtnngeiltet■ von einem S tigm a ßnbet, b. golgllch iß bep bec jdngecen
©lume etwas neues unb bep feiner anbern votfommenbes «■ ©lume an btefe mechanlßhe ©eftuchtungsact nicht ju benfen,
beacht hätte: fo mdrbe Me ©lumcnmlffeiißhaft vledeleht e in ® »eil blefelbe jw ar S ta u b , abec fein S tigm a hat. 3 n bec alteren
blutn für höhere SBefen, feinesweges abev für uns dßeitH ©lume hat ßd) bec ©clffel verlängert, unb bas Enbe beffelben,
fep«. S e im alsbenn wdtben wie bep Untecfuchnng einet jifl ibelthes nun ein wirtliches S tigm a Iß , raget aus bem Anthecen«
©Inme von vorne jtt unterfuepen uttb ja lernen an fatigenm a feget heraus, glg. 2 1. unb 37. c. 5Bcnn wir nun auch bengad
unb von ade Demjenigen, w a s uns neun uttb neunjfg © ! a onreljmen, baß ble ältere ©lume noch S ta u b im Antherenfegel
gelehrt hätten, Wdtsbe uns nli^ts bep Untecfuchung ber h“ 111' «Mhalte, ba ße boch bep bem oftmaligen ©efuch, welchen ßebis«
1 her von ben ©lenen erhalten h at, benfelben ßhon lättgß verloren
Borago. Lvcopfis. cjg
haben mnß; fo begreifen wir bed) nicht, wie blefec ©taub auf
bas S tigm a fodte fallen fännett, ba baffelbe fet;r fielet, unb nicht
aufwärts gerichtet, fonbern ber Erbe jugefehet iß. golgllch fann
auch bie ältere ©lume auf feine ntedjanlßhe A rt befruchtet wer«
ben , well ße jw a r ein S tigm a , aber feinen S ta u b h at, ober
wmlgßens berjelbe, wenn er jufädlgetwelfe noch vorfjanben fepn
fodte, nicht auf bas S tigm a faden fann.
S e r S a f t muß ben ©lenen feßr angenehm |epn. SBenn ße
benfelben einmal gefoßet haben, fo halten ße ßch bloß j« biefet
© lume, uttb veri'cbmähen anbere in ber Slälje beßnbllche ©In«
tnen. © 0 faub leb elnßmals auf einigen bldfjenben gäßanjen el«
ttige ©lenen in voller Arbeit. SBell nun neben benfelben eine
bldhenbe ©taube ber Staute ßattb, unb Ich noch niemals auf ber
3iaute eilt 3 «feft angetroffen hatte: fo wartete ich lange, ob ßch
eino©iene auf blefelbe fe|en wdrbe. S i e fchlenen aber bie Staute
nicht einmal ju fefjett, fonbern blieben bep Ihrer B orago.
3?un fa n n eine ©lene bes S a f t s nicht anberS thedjjaftlg
werben, als fo , Paß ße ßch auf ben ^ eg e f, welchen bie Staub«
gefäße bllben, fept, auf bemfelben ringsherum läu ft, uttb unter«
beffen ihren ©augerdffil jwlfchcn ble ßelfehlchte © aß s ber glla«
menteijinburch ßeeft. ^ierburch aber verurfacht ße, baß Me An«
theren ßch efn wenig von elnanbet begeben. 3fu f foldje A rt be.
fämmt ber Ä e g d , welchen ße bllben, eine Oeffnung, unb ber
S ta u b fädt aus bemfelben h eraus, unb au f ben unteren ©heil
beS Körpers ber © jen e, mit welchem ße ble S p ip e bes Segels
wegen Ihrer Sted u n g nothwenbig berühren muß. S e belabet ße
ßch mit bem S ta u b e einer jüngeren ©Inme. ©on biefet ßlegt
ße auf eine ältere hin. S a bas S tigm a becfelben aus bem An«
therenfegel herauf raget, fo berührt ße mit bem unteren ©hell lh<
res Äärpers baffelbe, ßreijt ben an bemfelben haftenben S ta n b
auf baffelbe a b , uttb befruchtet auf foldje A rt bie ältere ©lume
mit bem S ta u b e ber jüngeren.
Lycvpfis.
L y eop fis aouenfis.
1. S i e Saftbcd fe Iß ber unterße ©heil ber grudjtfnotett,
welcher ßd) von bemoberßett burc!) Me garbe unterfchelbet, Inbem
er blaffer grün Iß , als blefer. SBann Me ©amenfärner ihre näh
llge ©räffe erreicht haben, fo fann man bie vormalige Saftbcdfe
noch beutfid) an benfelben erfennen.
2. S e r ©afthaltev Iß ber unterße glatte ©hell ber Äro«
nenrähte.
3. S i e Saftbeofe ßnb ble fü nf S th äp p djen , welche Me
Oeffnung bec Äronentähre vetfd)lteßen, unb auswenblg h«arlcht
ßnb.
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