bep 6er Valeriana dioeca gefagt gäbe, unb bet) bet B ry o n ia
alba fagen werbe. S e im hier finb beiberlep ©lumen nicht ton
elnanbec entfecnt, rote bep jenen, fonbern flehen nahe bepfarn.
men. S e r ganje S n a u f erfchelnt ben 3nfeften ton roeitera als
Eine © lume, .unb batnit er ton benfelben beflo leichter bemerft
roerben Ibnne, flttb ble roelblichen ©turnen fo grog. S ta te s fleh
nun auf benfelben gefegt, fo flnbet es eher ble männlichen ©lu/
nten, als bie Srouenrägren-bec rocibllchen.
S i e tn bet ©egeibe befinbllchen ©lutnen nennt S in n e in
ber ©efegretbung blsfer unb bet übrigen Gattungen blefer Orb/
nung gwltterblumen, in ber ber klaffe vorgefegten Einleitung
aber männliche ©lumen. @!e haben allerblngS baS Xnfegen von
gwitterblumen; benn ber lange k ärg er a b g ig . 17 . fchelnt ber
grucfjtfnoten, nnb ber oberfle Shell bes grtffcifSrmlgen SärperS
c e bas ©tlgma tu fepn, roie S in n e belbe Sljeile nennt, hflleln
0 Pflegt bas S tigm a In blefer klaffe jroeptgellig ju fepit, welche
©eflalt es In ben roelblichen ©lumen auch rofrfltch h at, g lg. 17 .
34 -; hierüber Ifl es u ngeteilt, unb bag es fein rolrfltches ©tlgma
fep, jeigt ber E rfolg. S e n n 2) aus bem Särper a b wirb fein
©amenforn. h ie ra u s fo lgt, bag berfelbe auch fein grucgtfno/
ten fep. ©teilt man fleh ble ©lumen als Switterbfumen v o r, fo
bleibt es unerfläcllch, warum bicfelben nicht fruchtbar flnb, um
erflärlich, bag fle, ba fle anfangs vollfommnet flnb, als bie
weiblichen ©lumen, fleh am Enbe weit unvo&fommner {eigen,
unetflärlich, bag blefe Swltterblumen von ihrem ©taube feinen
@ebrauch machen, fonbern Ihn ben weiblichen ©lumen liber!ah
fcn. h ierau s folgt alfo, bag fle blog männlichen ©efeglechts
flnb. Xlfo Ifl ber SSrper a b ber ©lumenhalter, unb beswegen
fo la n g , bamlt bie ©lum en , ju ber fchon angeführten Jtbflcht,.
häher flehen, als bie weiblichen. Unb bet grlffelfärmlge Sbrper,
beffen oberfler Shell c e aus ber Xntgerenrägre hervorragt, Ifl
fein rolrflicher © riffe l, unb ber S h ell d e fein © tlgm a ; fonbern
blefer S ärp er bient blog b a ju , ben in ber Xntgcrenrägre beflnbll/
chen ©taub abjuftrerfen, an bie Suft ju bringen, unb ben 3 n«
feiten, bamlt fle benfelben abflretfen, barjubleten. E rlflb e sw e/
gen oberroäets, fo weit er aus ber Xntgere herausbringt, mit
furjen p aaren btcht befegt, welche auf bemfelben fehlet flehen, fo
bag fle einen fpigen SBlnfel nach oben ju mit bemfelben machen,
S*g- 11 • Snbem alfo blefet äiäroer fleh aus ber rährenfärmlgen
Xntfjere herausbrängt, fo bürflet et ben ©taub berfelben rein ab,
unb bringt ihn an ble frepe Suft.
2fuf welche X rt aber brängt fleh blefer Sbrp er aus ber 2tm
th ereherau s? 3<h glaube, bag auch biefes von ben 3»feften
verurfacht w irb , bag fle nemllch, tnbem fle In ble ©lume hinein/
friechen, juglelcg ble Ihnen Im Sßege flehenbe Xtitgere In bie
©lume hlnelnfchleben, ba benn ber gtlflelfbrmlge Sbrpern
wenblg aus ber Xntgere gerausfommen mug, weil er etwasbj
unb flelfer ifl, als ble gllamente. S le fe Einrichtung mürbe
jWecfmäglg unb wogl ausgebacht fepn. S e r ©taub befünbe
alsbenn In ber engen Xntgerenrähre, In welcher er vor aller
be.rbung burch ben Siegen gefiebert w äre, fo lange, bis ei
fchänem SBetter, ba ec ohne ©chaben an ble Suft fommenh
von einem 3 nfeft aus ber R äg re herausgetrieben, vom
fbrmlgen Körper abgeflcelft, unb auf bas © tlgma ber w eil
©lumen gebracht würbe, unb es würbe alfo blefe ©lume-iit bi
©tücf ber Saluia pratenfis ähnlich fepn. hierüber habe |dj
ber © lum e, well mir bleS erfl in ber golge eingefallen Ifl, li
©erflieg anflellen fännen. S te fe r würbe aber barin bejltl
bag man burch ein feines R e g ober © aje einen ©lumenli
ben ^nfeften unjugängllch machte, S äm e alsbenn bergrljfcl
mige S'örper nicht aus ber Xntgere heraus, fo würbe mellte»
muthung burch ble Erfahrung beflätlgt fepn.
. 3 m S i l p h i u m A f t e r i f c u s hat © le b lt f c g , @.1
feinen © o ft gefunben.
Calendula.
C a l e n d u l a o f f i c i n a l i s . Ringelblume. Xuchllj
fer ©lume hat © le b lt fc g feinen © a ft gefunben, 1
S e n © a ft ber Switterblumen habe Ich beutllch. gefehen. S
auch ble weiblichen ©lumen © a ft enthalten, fcglog Ich bars
bag ber imterfle Shell ber S ro n e , wie auch ber gruehtfnote»
ber äugeren ©eite mit p aa ren überjogen flnb, welche mit
Abhaltung ber Regentropfen beflimmt ju fepn, Abteilen, well
Selch an jenen Steilen nicht biegt anliegt, fonbern ein 3» ™
raum vorganben Ifl, In welchen ein Regentropfen leicht |l(
fommen fann.
Echinops. '
E c h i n o p s R i t r o . T ab . X IX . 35-, S i e ettvall
grbjferte ©lume. Reben blefer glgur
a. S ie Innere ©eite bes flad; ausgebreiteten g riffen SP
beS Sronenfaums.
b. E in S h ell ber vorhergeljenben g lg u r, noch flärfet
grbffert.
c. S le fe r S h ell von ber ©eite.
d. e. S ie © aftbrüfe, von ber ©eite unb von oben ge|e
1. S i e ©aftbrüfe Ifl ber flelfehlcgte gelbliche S ärper, toell
oben auf bem grucgtfnoten fegt, unb ble ©eflalt eines a6gell
ten Segels hat. Oben hat berfelbe eine ©ettlefung, In
ber ©rljfel eingefügt Ifl.
j, S e t © aftgaltet Ifl ber ©runb bes Sronenfaums.
* gut ©eflhügung b e sß a fts vor bem Regen bienen 1 ) ble
Imente, wie hep bem Helianthus annuus. 2 ) Siebet XuS«
L bes Sronenfaums hat an ber © aflS glelchfam eine flelne
j e a , welche oben mit einer flehten Xuslabung obertleberbach
Uenlfl; b ,« .- lieber blefer XuSlabungmug ein Regentropfen;
|pc am XuSfcghltt herabgefloffen Ifl, flehen bleiben.
4. f. S ie ©lumen haben einen angenehmen ©eruch, unb
Iten von gliegen , beten Ich wohl swanjig auf einem elnjlgen
ittenfopf fan b , ©lenen unb ©lumcnfäfern häufig befuegt.
S a hieb eben fo , wie bep bem Carduus bie männlich/weih/
ItSichogamie © ta tt flnbet, unb barauS fo lg t, bag auch hier
Befruchtung burch Snfeften gefegiegt: fo wollte ich mich burch
|&fabrung hiervon noch mehr überjeugen. 3 cg machte alfo
lern In meinem ©arten flegenben Eremplar eben benjenlgen
L c h , ben Ich, wie oben gefagt worben Ifl, mit bem Lilium
jrtügon angeflelft hatte. 3<h umgab nemllch einige ©lumen/
|e mit einem ©eutef von © a je ; ble übrigen Heg ich frep flehen.
jlrbieSgrroüfmev-vereitelten biefen ©erflieg, Inbem fleble
L e n gänjiicf) verwüfleten, felbflan benen Ääpfen, welche ich
[verhüllt hatte, ba fle fleh In ben ©eutel einen Eingang {u ver/
|pti gewagt hatten.1 © le fragen nicht nur ble -©efdjtechtS/
Jle , fonbern auch ble Sronenfäume w eg , fo bag ble Ä6pfe ein
L s Xnfegen hatten. S le S 'geflhfeht alle 3 a h r ; baffer ble
L j e noch niemals ein reifes ©amenforn hervofgebradjt gat.
holelia.
J L o b e li a v r e n s ? © 0 nennet man tvenlgflenS blefe X rt
[ ©otanifegen ©arten ju ©erlin. Ob Ich gleich In bet Einen
Borne, welche ich am aten Secember iu unterfuchen ©elegen/
llt jjatte, feinen © a ft wirtlich gefunben habe: fo lägt fleh boch
jgctitfgfleft nltht Caratt jroelfeln, ta g fle elne’©aftb(ume Ifl,
fl ge aße wefentllche Sgelle einer folcgeu ©lume hat.
1. S i e ©aftb rüfe lfl: nemllch ber oberfle S h e ll bes grucht/
»MittS ober ber ©rut tb bes Belegs, auf welchem bie -Jfrone (legt.
|lc gatbe berfelben Ifl gelb. -
». S e t © aftgaltet Ifl bet unterfle Shell ber Äronenrbgre.
■ 3. Sum © a ft fann fein Regentropfen bringen, well ble gl«
Leute, welche von ber rbljrenfbtmlgen Xntgere jufatnmengehal«
fa »erben, feinen Regentropfen burchlaffen.
I 4. S te «ton e gat ein ©aftm aal. Senn fle Ifl Welg (wegen
liftr gatbe {welfle leg an ber Rlcgtlgfelt obiger ©enennung),
«uf ber Unterlippe aber an ber Oeffttung ber R äg re mit jwep geh
pH Sieden geflert.
L o b e l i a C a r d i n a 1 i s. 3 cg gäbe nocgnlcgt Gelegenheit
gehabt, blefe ©lume ju jergliebern, fonbern nur ju betrachten,
.ba Ich benn beutllch bemerft habe, bag fle ein männlich / weiblicher
Slcgogamlfl ifl.
, Viola.
V i o l a o d o r a t a . ©laues©eilcgen. SOJärsvellcgen. T ab.
X X I. i . 4—9. i i . 13 . 14 . ir- a3.
4 . S i e vergräfferte ©lume In natürlicher S te llu n g , von
vorne gefegen.
6. S ie fe lb e, von ber ©eite gefegen.
7 , S ie fe lb e, noch flärfet vergrößert. S a S vorbere oberfle
unb mittelfle .Sronenblatt ifl gan j weggefehnitten, unb von bem
untetflen Ifl genau ble vorbere Hälfte weggefcgnltten. Saburcg
flnb ble ©efchlecgtstgelle, unb jw a t in igter natürlichen © efla lt,
jum ©orfcgeln gefommen.
8, s i e © lume, von unten gefegen, naegbem vom äfelcg
nnb von ber Ä o n e fo viel weggefdjnltten worben, a ls ble Slnie
a b In g ig . 6. anjeigt.
9. S e r mittelfle S h ell ber vorgergegenben g lg u r, naegbem
baS umgebogene Enbe bes ©rlffels weggefcgnltten worben, weis
cgeS man unter ber glgu r abgebllbet fleget.
i i . S i e ©efcgleegtstheile Im natürlichen 3uflanbe, wie fle
In g lg . 7. abgebllbet flnb. S i e beiben vorberflen ©taubgefäge
flnb weggefcgnltten worben, wobureg bas ganje 'Plflllt jum ©or/
fcgeln gefommen Ifl. E s Ifl ogne ©egatten gejelegnet, bamlt
man es beßet erlernten fänne.
14 . S le fe s ßMflltl befonber«.
i . S a s in g lg . n . abgerlßene mit bem gortfag verfegene
©taubgefäg von ber Inneren ©eite.
: 1 7 . Eines von ben mit feinem gortfag verfegenen ©taubge/
fügen von ber Inneren © eite, ©elbe ©taubgefäge gaben eine»
X n fa g , welchen leg punftlrt gäbe, um babuteg ble garbe beßel«
ben , iveldje gelb ifl, anjubeuten.
2 3 . ©eflalt ber ©efcglecgtstgelle, wenn bie ©lume von einer
©lene befuegt wirb, ©ejlegt fleg auf g lg. 7.
p. Siefelbe, von unten gefegen. ©ejlegt flcg a u f g lg. 8.
1 3 . SaS unterfle Sronenblatt In berjenlgen «Stellung, welche
es in g lg. 4. bat.
S le fe ©lume flegt hep ben SRenfcgen in groger ©unfl.
S le fe © un fl w irb , g o ß eltg , merfllcg junegmen, fobalb man
ble von mir juerfc entbeefte vortreffliche Einrichtung berfelben
wirb fennen gelernt gaben.
is ^>err D . R o t g gat in feinem In bas S R a g a j l n fü r
b le © o t a n l f (17 87- 2 .© t . © . 3 1 . ) elngetücftenXuffag übet
© b 2