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hällnilsmälsig grofs sind. Eine besondre Dicke des Hinterleibes und die
Stärke der Keulen vermehren das Mirsverhältnils zwischen dem Hinten
und Vorn.
An dem stark heraustretenden Bürzel fügt sich ein ungemein langer,
Anfangs dünnbehaarter, gegen die Spitze mit längerem, zweizeilig gestelltem
Haar bewachsener Schwanz.
Der Zehen sind vorn fünf, deren innere sehr kurz, aber meistens
mit einem Nagel versehen ist; der Hinterzehen, die den Boden ber
ü h r e n , sind immer nur drei, an einem einfachen hohlen Mittelfufsknochen
befestigt; ihre Unterseite ist mit starken Borsten, die des Nagelgliedes
mit mehreren Schwielen-Lagen bewachsen; aufser ihnen finden sich
bei gewissen Arten eine, häufiger zwei kleine, den Boden nicht berührende
Af terzehen, jede an einem eignen Mittelfufsknöchelchen befestigt.
Das Haar ist fein, weich, dicht, glatt anliegend, mit seidigem Glanz.
Die F a r b e der Rückenseite ist bei allen Arten aus Rostgelb und
Grau zusammengesetzt, in denselben vielfachen Mischungen und feinen
Übergängen, wie bei der Gattung der Hasen, vom reinen Isabel! bis
zum dunkeln Mäusefahl, auch wechselnd an Intensität nach Alter und
Jahrszeit.
Die Bauchseite ist immer rein weiis und diese Farbe herrscht
auch an der Vorderseite der Tarsen und an der Aufsenseite der Keulen,
wo sich meist ein von der Farbe des Rückenhaars scharf und geradlinig
begrenzter weifser Streifen nach der Schwanzwurzel hinzieht. Weifs ist
auch die Spitze des Schwanzes, gleich hinter derselben aber das Haar dunkel,
gewöhnlich schwarz, in gröfserer oder geringerer räumlicher Ausdehnung.
Wo die schwarze Farbe sehr tief und der Haarwuchs entschieden
zweizeilig ist, bildet sich deut l iche Pfeilzeichnung.
Alle dieser Gattung angehörige Arten bewohnen die trocknen gröfstentheils
hoch liegenden Steppenländer des mittleren Asiens und nördlichen
Africa's, und es sind bis jetzt keine in andern Gegenden der Erde gefunden
worden.
Sie leben alle in ziemlich künstlichen Bauen unter der Erdoberfläche,
die sie mit Hülfe ihrer behenden Vorderfüfse graben, indessen die langen
Hinterfüfse das Geschäft haben, die losgescharrte Erde auszustoiisen, die
man daher auch in langstreckigen Hügeln vor den Öffnungen der Baue angehäuft
findet. Sie kommen nur bei Nachtzeit aus diesen Höhlen zum Vorschein,
um ihre Nahrung von Pflanzen, besonders von deren Wurzeln und
Zwiebeln zu nehmen. In den Bau zurückgekehrt, füllen sie die Öffnung mit
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losgescharrter Erde von innen; ein Bau mit offener Röhre ist leer. Bei ungünstiger
Witterung verweilen sie Tage ja Wochen lang in ihren Höhlen;
auch ihnen schreibt man daher einen Winterschlaf zu, doch ist es wahrscheinlich
eine bald vorübergehende Erstarrung, in Folge nafskalter Witterung,
gegen die sie ungemein empfindlich sind.
Sehr bekannt ist die aufserordentliche Kraft und Behendigkeit dieser
Thiere im Vollbringen hoher und weiter Sprünge, zu welchen sie sich, auch
im ruhigeren Gang gewöhnlich nur auf den Hinterfüfsen trippelnd, allein
mittelst dieser emporschnellen, indem sie dann den Kopf an den Nacken
ziehen und die kurzen Vorderfüfse dicht an den Hals legen. Diese Sprungfertigkeit
ist durch mehrere ausgezeichnete Eigenthümlichkeiten ihres Baues
bedingt. Es sind hauptsächlich folgende. Die Röhrenknochen der hinteren
Leibeshälfte sind an ausgewachsenen Exemplaren sämtlich markleer und
hohl, dabei spröde und hart, wie Vögelknochen; daher die von so vielen
Beobachtern gerühmte zarte Durchsichtigkeit der nur dünn behaarten Unterschenkel.
Die Muskeln der Keulen sind ausnehmend stark und ungemein
wirksam zur Spannung der von ihnen ausgehenden Flechsen und Sehnenhäute.
Die Zehen sind kurz und wenig zahlreich, nur drei sind am Ende
des langen einfachen Fufswurzelknochens eingelenkt, wenn ihrer mehr als
drei sind, so sitzen die übrigen höher hinauf am Tarsus, berühren selbst
mit ihren Spitzen nicht den Boden und dienen nur mit zum Herauswerfen
der losgescharrten Erde. Die drei den Boden berührenden aber, von starken
Flechsen an ihrer Unterseite nur in der verticalen Richtung bewegt,
und keiner Seitenwendung fähig, sind fast von gleicher Länge und haben
unter demNagelgliede eine aus mehreren Schwielenlagen gebildete elastische
Pelotte, deren Wirkung beim Sprung noch durch Doppelreihen steifer, gegen
den Boden gewendeter Borsten verstärkt wird. Die Nägel selbst sind
pfriemenförmig gestaltet, ihre Spitzen stehen aufrecht und kommen nur im
Bau beim Graben zur Wirkung. Dies Geschäft theilen denn auch die
Krallen der Vorderpfötchen, von welchen vier an längeren Zehen sitzende
stark gekrümmt und scharf sind, indessen der Daumen nur kurz und mit
einer kleinen Nagelkuppe bedeckt ist. Der Sprungbewegung kommt noch
die theilweise oder gänzliche Verwachsung der Halswirbel sehr zu statten,
durch welche der Kopf ohne Anstrengung gegen den Rumpf fixirt wird.
Endlich trägt auch der lange, an seiner Wurzel stark muskulöse Schwanz,
der erst gegen die Spitze mit längerem Haar in zweizeiliger Stellung bewachsen
ist, viel zu der Sicherheit des Sprunges und zu dem Vermögen,
noch während desselben dem Körper eine behende Seitenbewegung zu
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