
I i -
J
•»1 ¥
ftj l ! !
I ¡ {
Die Gattung MEPHITIS.
Die ziemlich zahlreichen Arten von Stinkthieren sind bisher
vielfach mit einander verwechselt worden, so dafs ihre Revision zu den
Bedürfnissen des Säugethier-Systems zu rechnen war. Indessen ich diese
an einem andern Ort versuche (*), gebe ich hier die Abbildungen der
Arten, die das zoologische Museum unsrer Universität besitzt und bemerke
zuvor nur, dafs nach meiner Überzeugung der Character der Gattung nicht
in den künstlichen, vom Gebifs allein hergenommenen Merkmalen, sondern
zugleich in den natürlichen zu suchen ist, in welchen alle Arten
unter einander übereinstimmen und in deren Gesamtheit sie von den verwandten
Gattungen der Marder (Wiesel) und Gulonen entschieden abweichen.
Diese sind •
1) die lang-gestreckten Krallen (5 an jedem Fufs, von weifser Farbe),
die das Klettern eben so unmöglich machen, als sie das Röhrengraben
erleichtern;
2) die fast ganz unter einander verwachsenen Zehen;
3) die dichte und straffe Behaarung, von glänzend schwarzer Farbe,
mit weifsen Längsstreifen;
4) der zweizeilig lang behaarte Schwanz;
5) die Absonderung eines oUgen Saftes aus den Afterdrüsen, der den
allerheftigsten fast erstickenden Geruch hat.
Die ersten beiden Merkmale vornemlich deuten auf grofse Verschiedenheit
von den Mardern, in Hinsicht auf den natürlichen Standort und
alle daraus herzuleitende Eigenthümlichkeiten der Lebensart. Man darf
nur ein solches Thier in freier Bewegung vor sich sehen, um diese Verschiedenheit
sogleich deutlich zu bemerken, insbesondre aus dem Gang,
der nie springend, sondern eilig trippelnd, höchstens hüpfend ist, mit aufwärts
gerichtetem oder gegen den Kopf übergebogenem Schwanz. Dies
Alles gilt am meisten von der südafrikanischen Art, welche das künstliche
System mit den Mardern am nächsten vereinigt. VN^ie unbeträchtlich nun
( * ) Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Physik. Klasse von 1S32.