
Die Hörnci- der Jungen sind noch nicht gedreht, sondern erscheinen ganz gerade,
die blofsen Spitzen des nachhcrigen vollkommenen Gehörns. Erst mit der Mannbarkeit
nimmt das Gehörn die Windinigen an und bekommt dann die für diese Art so
bezeichnenden Runzeln.
Es leidet wohl keinen Zweifel, dafs P l inius mit seinem Slrepsiceros {quem Addacem
Africa appellat) diese Antilope gemeint habe, tmd die Ausdrücke, mit welchen
er sie bezeichnet: Cornua erecta, rugarum mnbitu contorta et in laeve fastigium exacula
— sind so bestimmt, dafs man sie als diagnostische Formel für diese Art anwenden
könnte und sich wundern mufs, wie man das verwandte südafricanische Kudu,
dessen Hörner von der Win-zel bis zm- Spitze glatt sind, auf welche also die Worte:
vugnrum amhilu conlorta gar nicht passen, für den ächten Slrepsiceros hat halten
können. Indessen ist dies mm einmal geschehen, der systematische Name Slrepsiceros
dem Kudu nicht wieder zu nehmen und es lileibt nichts andres ülirig, als den andern
aiVicanischen Namen: Addax, der ohnehin auf den jetzigen aa-abischen assonirt, für
das Thier des Pl inius in Anspruch nehmen.
Eine sehr ähnliche Art hat neuerlich Herr Otto im 12"° Bande der Verhandlimgen
der Leopoldinischen Akademie imter dem Namen Ant. sutwosa beschi-ieben
imd abbilden lassen. Sie unterscheidet sich nur durch geringere Gröfse, sowie durch
stärkere imd dunklere Behaaiimg. Da das Exemplar aber sein Leben in der Gefangenschaft
zugebracht hatte, Farbe und Behaarung aber in solchem Zustande sehr leicht
die bemerkten Eigenschaften annehmen, so liegt die Vermuthimg sein- nahe, diese
Ant. suturosa sei nin- eine blofse Varietät unsers Addax.