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steigt. Der vordere ist überdies gegen die Spitze scharfkantig zusammengedrückt und
die Kante crheijt sich zuweilen zu einer eignen Spitze, dafs auch hier das Ende gabelförmige
Gestalt annimmt (wie an der linken Stange des liegenden Hirsches auf unserej'
Abbildung). S o stellt dieses höchst merkwürdige G-eweih zwei gegen einander gekrümmte
Gabeln dar, in deren eigentlichster Mitte, nur tiefer, die senkrechten Augensprossen
emporstreben. Gewifs eine der kräftigsten Waf fen, die wir in dem Geweih
hirschartiger Thiere kennen. Die Farbe des Geweihes ist weifs, seine Substanz
weniger fein und glänzend als an der vorigen Art, sondern vielmehr matt und trocken,
wie es am Reh zu sein pflegt. Auch hier ist das Geweih an dem einjährigen Hirsch
einfach, an dem zweijährigen gabelförmig, ohne Augensprosse, wie an dem stehenden
Hirsch unsrer Abbildung, wo das Geweih noch überdies mit dem filzig kurzhaarigen
Bast bedeckt ist.
Einen solchen stellt nun auch wohl ohne Zweifel die rohe Abbildung bei I l e r -
n a n d e z (Ä' i i . / i o c . / / « / ) . pag. 324.) dar , in welcher wenigstens die plattgedrückte
Form der Enden kenntlich genug angedeutet ist. In dem verworrenen Te x t kommen
dann mancherlei Benennungen vor, von welchen die, welche AcuUiame lautet und die
gröfste, dem Ede l -Hi r s ch ähnlichste Art der mexicanischen Hirsche bezeichnet, deshalb
hieher zu ziehen ist. Weiter \mten kommt eine kurze Beschreibung des Geweihes
vor, die auf die Abbildung verweiset und hieher gehört (*).
Eine sehr gute Abbildung zweier Geweihe dieses Hirsches giebt B u f f o n auf der
3 7 " " Ta fel des VI " ° Bandes, jedoch ohne zu ahnen, dafs sie einer der von H e r n a n d e z
aufgeführten Hirscharten angehören könnten, über die er an einem andern Orte so
viele fruchtlose Erklärungen versucht. Vielmehr glaubt er ( S . 210.), diese Geweihe
seien die des Ma r c g r a v i s c h e n Qugiuicu-apara, den er für ein Thier hält, das kaum
wesentlich vom Rehe verschieden wäre. We r sich die Mühe giebt, die B u f f o n s c h e
Beschreibung und Abbildung mit der unsrigen zu vergleichen, wird sich leicht über -
zeugen, dafs sie eine und dieselbe Thierart betreffen, wiewohl die B u f f o n s c h e n Ex -
emplare zwar nicht gröfser, aber bei weitem kräftiger und zackiger gewesen als die
unsrigen. Wi r lernen so aus der einen Abbildung, dafs auch dieser Hirsch ungerade
zehnendig vorkommen könne. Übrigens hat D e s ma r e s t (**) zuerst vermuthet, dafs
der mexicanische Hirsch eine von den brasilischen Arten ganz verschiedene sein müs se
vmd dafs ihr höchstwahrscheinlich die von B u f f o n abgebildeten Geweihe angehören.
Do ch weiter war ihm freilich nichts davon bekannt. Denn die Exemplare, welche
der Königl . Ober - Jägermei s ter Herr Graf v o n S a c k in Mexico erkaufte und unserm
Museum schenkte, sind die ersten, die nach Europa gekommen sind. Durch sie lösen
sich von selbst alle Zweifel und Vermuthungen, die bei dem Namen Ceivus mexicanus
seit einem Jahrhundert die Zoologen zu beschäftigen pflegten.
Leider wissen wir aber auch jetzt noch nichts genaues über die Lebensar t dieses
in den mexicanischen Gebirgswaldungen, und nicht eben in der Nähe der Hauptstadt
vorkommenden Hirsches. Do ch werden dergleichen Nachrichten jetzt wohl nicht
lange mehr ausbleiben. Sehr zu beklagen ist es, dafs drei lebende Exemplare, die
der Herr Graf 1S25 nach Berlin zu senden beabsichtigte, in starben, ehe
sie eingeschifft werden konnten.
(*) Conma gestaut juxta exorlum lala ac in paucos parvosqiic teretes ac praeaculos ramos divisa.
{**) Mammalogie p. 444-
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