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Paüasscheii Nachlal's, das vielleicht nur einige Wochen alt gewesen sein mag, sind
oben und unten sechs Vorderzähne, die nicht nur durch ihre Feinheit, sondern auch
durch ihre Kürze auffallen, indessen die Eckzähne dicht daneben fast schon dieselbe
Gröfse wie an dem muthmafslich zweijährigen Exemplar haben. Die Länge und Gröfse
derselben hindert die Vorderzähne zusammenzutreffen, es bleibt eine ansehnliche
Lücke für den Durchgang der Mutterzitze, die von den stumpfen, hakenförmig gekrümmten
unteren Eckzähnen fest genug umschlossen werden mag. Von den Backenzähnen
zeigen sich nur der erste und zweite, von dem dritten gröfseren brechen die
Iliicker so eben aus dem Zahnfleisch hervor.
An dem Schädel des zweijährigen (Tab.L. ) hat sich nach dem Zahnwechsel Gestalt
und Zahl der Vorderzähne geändert. An die Stelle der sechs stiftförmigen unteren
sind vier 'breite Zähne mit zugeschärfter Spitze getreten, von welchen die beiden
mittleren, höher als die seitlichen dem Kiefer eingefügt, diese um ein Ansehnliches
überragen. Die oberen haben die Walzenform behalten, sind alle von gleicher Länge
und sechs an der Zahl. Bei ganz geschlossenem Gebifs treffen die Spitzen der Vorderzähne
noch nicht auf einander. Die Eckzähne, kaum gröfser als die des Säuglings,
sind von kegelförmiger Gestalt, die oberen nur mäfsig gekrümmt, die unteren merklicher,
beide die Spitzen nach vorn richtend, und mehr auf einandertreffend als neben
einander vorbeifahrend. Von den Backenzähnen sind an jeder Seite oben und unten
nur drei entwickelt, deren Lage und Gestalt unsre Tafel deutlich darstellt. Die hinteren
liegen noch in den aufgetriebenen Kiefer-Ästen verborgen.
An dem ganz ausgewachsenen (Tab.XLIX.) sind auch diese in ihrer auffallenden
Gröfse und Breite zu schauen und hat aufserdem der obere Eckzahn an Länge und
Stärke zugenommen, seine Krümmung aber ganz verloren. Da mm die Zahl der
Backenzähne ganz dieselbe ist, wie bei der Flufs-Otter, (oben 4, unten 5 an jeder
Seite) so liegen die Unterschiede zwischen Enydris und Lulra, soweit sie aus dem Gebifs
abgeleitet werden sollen, allein in der Breite und stumpfhöckerigen Beschaffenheit
der Backenzähne bei jener und der scharfzackigen bei dieser. Denn dafs die Zahl
der unteren Vorderzähne hier kein wesentliches Merkmal abgebe, geht eben so sehr
aus dem, was ich oben über die Zahl der Blilchzähne erwähnt, als aus der entgegengesetzten
Erfahrung an der Flufs-Otter hervor, die im höheren Alter auch zuweilen
die beiden mittleren unteren Vorderzähne verliert und dann nur vier übrig behält.
Bei Lutra capensis und Irasiliensis ist dies noch häufiger der Fall, gewifs aber trägt nur
der Druckfehler in Stel ler s lateinischer Beschreibung der See-Otter die Schuld,
wenn D e sma r e s t ihr auch im Oberkiefer nur 4 Vorderzähne zuschreibt und darauf
ein besonderes Gewicht legt. Denn von dieser Mangelhaftigkeit ist mir kein Beispiel
bekannt. Auf jeden Fall geht aus diesem Allem hervor, dafs die oben von der Fufsbildung
hergeleiteten generischen Merkmale die vorzugsweise charakteristischen und
entscheidenden sind.
SCHLUSS-BERICHT 1834.
J-Jänger als wir es bei dem Anfang des Unternehmens voraussehen konnten, hat sich
die Vollendung desselben verzögert. Die Ursachen davon liegen in den äufseren Verhältnissen,
unter welchen Herausgeber, Künstler und Verleger das bescheidne Werk
nur neben andern, besser lohnenden und wenn diese Mufse und Kräfte dazu übrig liefsen,
zu fördern im Stande waren. Selten war dies gleichzeitig der Fall und so blieb
das Vorschreiten von Heft zu Heft von der Gunst des gelegenen Augenblicks um so
abhängiger, als das Interesse, welches das Publikum an denselben nehmen wollte,
allein die Kosten decken mufste, welche die typographische und lithographische Ausstattung
des Werkes erforderte.
Endlich nun bis zu dem vorgesteckten Ziele gelangt, übergeben wir die versprochenen
zehn Hefte als ein Ganzes, das sich genau an die im Vorbericht angekündigte
Ordnung gehalten, und dem ursprünglichen Entwurf auch sonst ganz treu geblieben
ist. Zu einer Fortsetzung fehlt es keinesweges an Materialien, ob sie unternommen
werden solle, wird die unsichtbare Gesamtheit entscheiden, welcher diese
Blätter sich widmen.
Während des Vorrückens ihrer Herausgabe, sind einige der dargestellten Gegenstände
gleichzeitig auch von Andern benannt und beschrieben. Es sind deshalb in
dem nachfolgenden Inhalts-Verzeichnifs die früher unbeachtet gebliebenen oder erst
hinzugekommenen Synonyme zu besserer Verständigung hinzugefügt.
Berlin im November 1834.
Lichtenstein.
INHALTS -VERZEICHNISS.
Taf. I ANTILOPE LEUCORYX FALL.
- N AD D A X LICHT.
- M DA M A PAIL. Mas.
- IV DABLV FALL. Fem.
- V DO R C A S PALL.
- VI AR A B I C A EHRENB.
- VII EUCHORE FonsT.
- V m CA P R E O L U S LICHT.
- IX EL E O T R A G U S SCHREU.
- X IS A B E L L I N A AFZEL.
- XI ME R G E N S BLAINV.
- XU ME L A N O T I S FOKST.
- XIII SCOPARIA ScHREB.
- XIV TR A G U L U S FORST.
- XV OR E O T R A G U S FORST.
- XVI. Fig.l. . PY G M A E A PAIL.
- 2. . SA L T I A N A BLAINV.