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Kell. Alle liaben einen ungemein schlanken und zierlichen Bau, gerades
spitzes Gehörn von schwarzer Farbe, doch nur am männlichen Geschlechl;
eine rothbraune Farbe des Haars mit hellerer Bauchseile, kurze Schwänze
und sehr schön geformte aber schwache Hufe. Weniger auffallende Beziehungen,
in welchen sie übereinstimmen, sind: die nackte schwarze Nasenkuppe,
die deutliche oft sehr tiefe Thrünenhöhle unter den Augen, die
starke Behaarung des Scheitels zwischen den Ohren, so dafs sich hier oft
ein aufrecht stehender zugespitzter Haarschopf bildet, der an den ungeliörnten
Weibchen besonders auffallend wird, endlich die in weitem Umfang
nackte Inguinalgegend, mit selten fehlenden, Schmalz absondernden
Falten und Säcken, das behaarte Scrotum der Männchen, die Yierzahl der
Zitzen an den W^eibchen, die ziemlich constant zu sein scheint, wiewohl
die Untersuchung an den getrockneten Häuten, zumal jugendlicher Individuen,
immer trügerisch bleibt.
In ihrer Lebensart haben alle diese Arten das Übereinstimmende,
dafs sie einzeln, höchstens Paarweise, und nie in Heerden angetroffen werden.
Sie lieben alle zu ihrem Aufenthalt ein durchschnittenes Terrain,
das gut bewachsen ist und ihnen Gelegenheit giebt, sich vor den Nachstellungen
der Raublhiere zu bergen. Einige lieben mehr die niedrigen
Gegenden, andre die felsigen Höhen der Gebirge.
Kein Wunder, dafs in so vielen wesentlichen Puncten übereinstimmende
Arten von den Schriftstellern verw^echselt wurden, da selbst geübte
africanische Jäger in ihrer Unterscheidung oft unsicher sind vmd, bei der
Ähnlichkeit, die sie in Lebensart und Wahl des Standortes zeigen, bei
manchen Arten mehr auf Piassen-Yerschiedenheit, als auf specifische Eigenthümlichkeit
schliefsen wollen. Indessen stellen sich bei der ersten
nahen Vergleichung die Arten durch so bestimmte ilerkmale einander entgegen,
dafs über ihre Unterscheidung nie ein Zweifel bleiben kann. Diese
Merkmale liegen in den Verhältnissen der Theile, der sehr gesetzmäfsigen
Bildung und Richtung des Gehörns und in den Farben-Gegensätzen,
aus welchen Momenten sich für jede Art eine scharfe Diagnose
stellen läfst, der ich jedoch für den Zweck dieser Hefte eine kurzgefafste
Beschreibung der Arten hinzufügen zu müssen glaube.
X r Tafel.
ANTILOPE MERGENS Blainy.
Die Duck-Anlilope.
Der Duchor, Holliindiscl): Daiher.
A r t k e n n z e i c h e n : Kopf langstreckig und sehmal; Oliren (-f) kürzer als der
Ko2Jf; Gehörn von der halben Kopflänge, nach hinten gesenkt, hinter
den Augen nahe an einander vmrzelnd, diyergirend, schwach geringelt;
F a r b e dunkel - gelbbraun mit schwärzlichem Streif von Stirn bis Nase und
schwärzlichen Vorderseiten der Läufe; keine Kniebüschel.
Gröfse des Rehes, doch von sehmächtigerem Hals und schmalem Kopf mit fast
zugespitzter Schnauze. Farbe dunkel gelbbraun, auf dem Rücken und an den Keulen
mit schwärzlich pnnctirtem Anflug; ein Streif von der Stirn bis zur Schnauze, der
ganze Umfang der Knöchel und die Vorderseite der Läufe schwarzbraun. Der Unterleib
wird erst nach hinten weifslich. Der Schwanz oben dunkelbraun, unten weifs;
von der letzten Farbe auch das Kinn. Das Gehörn gerade, pfriemenförmig, von der
halben Länge des Kopfes, an der Wurzel mit (4 - 6) flachen Ringen umgeben, genau
in der Mitte zwischen Aug' und Ohr eingefügt und mehr nach liinten gestreckt, als
aufrecht stehend. Zwischen den Wmzeln des Gehörns ein zugespitzter Hüschel von
dunklem Haar. Keine Haarbüschel am Knie.
Das Weibchen fehlt noch dem zoologischen Museum, ist aber den einstimmigen
Berichten zufolge ungehörnt.
M a a f s e .
Ganze Länge bis zur Scliwanzwurzet 3 Fufs 5 Zoll.
Länge des Schwanzes mit der Quaste - „ „
„ „ Kopfes bis zwischen die Ohren - „ s „
„ „ Gehörns - „
Umfang des Horns an der "Wurzel - „ 2 „
Abstand der Horner an der Wurzel - „ „
„ „ „ an der Spitze - „ „
Länge der Ohren - „ s^ „
Grölste Breite derselben - „ 3 „
Vordere Höhe 1 „ glj „
Hintere Höhe 1 „ 11-r; „
Länge der Spur - „ it „
Breite derselben - „ 1 „
Der Aufenthalt dieser Antilope sind die Vorhöhen der gröfseren Gebirge in dem
westlichen Theil der Cap-Colonie, wo sie sich zwischen mannshohem nicht zu dichtem
Gebüsch am liebsten aufhält und wenn sie verfolgt wird, nach einigen Sätzen über
das Gesträuch, sich plötzlich hüiter einem Busch duckt und den Augen des Jägers
entziehet: ein Zug, der ihr so eigenthümlich ist, dafs die Colonisten ihr davon
den Namen des Duckers gegeben haben, der aber auch zu vielen Mifsverständuissen,
namentlich bei Pallas und Desmarest , geführt hat(').
( ' ) Das holliindische: Dülken ist ncmllch immer in der Urbedeutung des T a u c h e n s verstanden, statt dafs
CS in der abgeleiteten (auch auf den Hasen anzuTvendenden) des Duckens hätte genommen-werden müssen, welches
dem griechischen tttoew entspricht, weshalb ich diese Art, so lange ich sie für neu hielt, mit dem INamen Plox^
der bei den Griechen für ähnliche Thlero gebraucht wird, bezeichnet hatte. Auch der Hase hiefs Ttrug.
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