Dayakhauses aus, und der Besitz derselben giebt den besten prima facie Beweis von- Mannheit.” *)
Nach demjenigen, was ich aus mehren Angaben habe entnehmen können, sind die Dayaks wie die
Mehrzahl der Australier von schwarzer Farbe. Alle die Stämme, welche Alfourous und Haroforous
genannt werden, halte ich für prognathische Dolichocéphalen, so'yie. die Mehrzahl der gewöhnlich
sogenannten P a p u a s,* 2 3) welche jedoch nicht mit den brachycephalischeif Papuas verwechselt werden
dürfen, welche von Q uoy und G aima rd beschrieben wurden. Viele 'Staminé*.dieser Australneger
oder sogen. Papuas führen ihre Wohnungen über dem Wasser auf Pfählen auf. Herr T roy o n hat
gezeigt, dass die Urbewohner der Schweiz ähnliche Wohnungen wie die Päoner in Macédonien nach
H e r o d o t 8) gehabt haben. Die 'Mehrzahl der Atfstralneger wohnt im Innern der Inseln, viele
Stämme sind Gebirgsbewohner. 1
A u s tr a lie n s B ra c h y c e p h a le n .
Malayen, J
Polynesier: D ie f f e n b a c h , > sämmtlich Prognathen,
Papuas: Q u o y und G a im a rd , )
Völker, welche nach meiner Meinung mit L a th am’s Benennung Ocean-Mongolen,r benannt z u
werden verdienen. * ’ 1
^ 'S?**
Die Malayen mit ihrer gelben Haut, schwarzem, starkem, glänzendem Haupthaar und vorstehenden
Kiefern gehören auch der Halbinsel Malacca an und sind übrigens so w.ohl bekannt als die
intelligentesten und in ihrer Weise gebildetsten unter den Eingebornen der Südseeinseln, dass sie
in dieser kurzen Uebersicht nicht weiter besprochen zu werden brauchen. Ihre Schädel fehlen selten
in irgend einer ethnographischen Sammlung. —
Zu den P o lynesiern zähle ich die mehr bronzefarbigen oder bräunlichen Bewohner.auf den Tongainseln,
Neuseeland, Otaheiti, den Sandwichinseln und einer Menge kleinerer Inselgruppen im stillen Meere,
welche zu dem mikronesischen Archipel gehören. l!Die Schädel der P o lyne sier haben mehrentheils
noch flachere Nacken als di^ der Malayen, ihre KSefèr und Zähne sind nicht so vorstehend; die
Schädel selbst sind im Allgemeinen grösser als die der eigentlichen Malayen. Die P o lynesier haben
im Allgemeinen eineüiSfrössern, schönem, muskulösem Körperbau und sind hinsichtlich des Charakters
besser und von gutartigerem Temperamente als die Malayen. — In der ethnologischen
Schädelsammlung des K. Carolinischen Instituts befinden sich Schädel von Sandwichihsulanern,
und Neuseeländern, welche der Grösse und besonders der Höhe nach zu der ersten Ordnung
gehören.4)
Papuas: Q uo y und G a ima rd (Mops-Pjyiuas: D am p ie r ).
D am p ie r , F o r r e s t und mehre ältere Reisende sprechen vön einem.eigenen schwarzbraunen Volke
an den Küsten der Inseln in der Nähe der nördlichsten Çiiste von Neuguinea, welches sich in
manchen Beziehungen von den übrigen Südseenegern unterscheidet und unter andern durch sein
dickes, schwarzes, feingekräuseltes, wie frisirt aussehendes Haar. Q u o y und G aima rd , welche d e
F r e y c in e t auf den Corvetten Uranie und Physicienne begleiteten, haben uns genauer mit diesem
- 1 A. I o . jjj 166.
2) The Native Baces of the Indian Archipelago, Papuans, by George Windsor Earl, London 1853. -— The Ethnol. Library
conducted by Edwin Norris Vol. I.
3) Fünftes Buch Cap. 16.
*) S. o. Abhandl. X.
Volke; und besonders mit der Schädel])ildiing desselben bekannt gemacht.*) Das Wichtigste hiebei
ist, wie mir scheint, dass ihre Schäd^f^gänzlich von denen der Australneger abweichen. Während
die Schädel der, letztgenannten, wie oben, angeführt, ziemlich niedrig, schmal, länglich oval, so wie
mit hervorstehendem Hinterhaupthöcker vergehen sind, sind nach Q uoy und G aimard die Schädel
dieser Papuas hoch,, kurz, .breit, am Hinterhaupt flacher. Q uoy und G aimard sagen von ihnen: "Der
Kopf der Papuas zeigt eine Abplattung sowohl vorn als hinten und eine starke Entwickelung der
Gesichtstheile (der Kiefer). Der Schädel hat eine bedeutende Höhe; die Scheitelhöcker sind hervorragend,
die Schläfen sehr convex, der vordere Thgif der Schläfen, durch welche die Sutura coro-
nalis sich unter der Linea semicircularis temporum fortsetzt, zeigt eine eigentümliche beträchtliche
Hervorragung.2) Die Nasenbeine stehen fast senkrecht, fast .nach; hinten gedrückt, die Nasen- oder
Stirnfortsätze des Oberkiefers sind breit und stehen wegen der Beschaffenheit der Nasenbeine weiter
vor. Die Oberkiefer sind weit grösser als bei den Europäern wegen ihrer grossem Zahnfortsätze,
wodurch das Gesicht dieser Insulaner eine beträchtliche Breite erhält. — Die vorderen Nasenöffnungen
sind unten sehr weit, zuweilen weiter als bei den Negern. Die Kieferbeinê.’ Sind dabei sehr hervorragend
und ihre Jochfortsätze grösser, mehr hervorragend als bei den Negern. Der Alveolarfortsatz
ist seitlich, wo die Backenzähne sitz.en, sehr dick, das Gaumengewölbe breiter als lang,
das Foramen incisivum gross.”
In dem Museum des Carolinischen Instituts haben wir vier Speeimina von brachyeephalischen
Papuas; drei davon habe ich durch die Güte des Dr. W is e in Edinburg erhalten-, welcher sie selbst
nach Europa gebracht hat; das vierte ist ein Gipsabguss eines der Exemplare, welche von Q uoy
und G aimard heimgebracht und abgebildet worden sind. Alle vier Schädel zeigen eine merkwürdige
Uebereinstimmung unter einander und mit Q u o y’s und G aimard’s Beschreibung, welche ich auch hier
aus diesem Grunde glaubte anfiihren zu müssen, um so mehr, da sie auch von andern Autoren
benutzt, obgleich an einigen Stellen unrichtig verstanden ist.
In der Kürze erlaube ich mir meines Theiles über diese Schädel anzuführen, dass dieselben
denen der oben erwähnten Polyne sier ausserordentlich ähnlich sind, und sich von ihnen durch den
niedrigen Nasenrücken, die weiten Jochbögen, die breite Nasenöffnung und den breiten Alveolarbogen
unterscheiden.
Q u o y und G aimard beschreiben diese Papuas nur von den beiden Inseln Vaigiou und Ravak.
Sie sagen, dass die Bewohner dieser und der nächsten Inseln sich selbst ’’Papua” nennen und sich
auf das Bestimmteste von den schwarzen Bewohnern Neuguineas unterscheiden, welche den ost-
afrikanischen^Nëgern sehr gleichen. — Sie äussern an einer Stelle, dass diese Papuas an den
Küsten wohnen, vorzüglich von Fiscjien und Schalthieren leben und ihre Wohnungen auf Pfählen
im Wasser aufführen; — an* einer andern Stelle äussern dieselben: ’’Die Papuas, welche in den
Bergen auf der Insel Vaigiou wohnen,#nennen sich A lifu ru s, welches andere Reisende als Alfoirs,
Alfurs, Alfurus, Alforeses und Haraforas angeführt haben. Aber es scheint auch, als
hätten sie dieselben nur dem Namen nach gekannt. Man hat daher keinen Beweis dafür, dass
sie demselben Volksstamme angehören.” — Das Museum des Carolinischen Instituts hat von den
Inseln in diesen Gegenden einige Schädel von Dr. W i s e , mit der Aufschrift ’’Mounteneers,” und
*) Observations sur la constitution physique des Papous, qui habitent les îles Bavak et Vaigiou, lues à l’Académie des sciences
de l’Institut, le 5 Mai 1823. Annales des Sciences natur. T. 7.
2) Diese eigenthümliche Hervorragung habe ich auch allgemein an den Schädeln von Malayen und P o ly n e s ie rn gefunden.
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