
 
        
         
		für  die  Protuberantia  occipitalis,  welche  hier  fehlt  und  durch  eine  kleine  Grube  ersetzt wird)  zusammengefallen  
 ist.  Die  Ebenen  für  das  kleine  Gehirn  sind  klein,  sehr  nach  oben  stehend  und  durch  
 eine  Grube  wohl  getrennt.  Das  Rückenmarksloch  ungewöhnlich  lang,  oval,  die Gelenkfortsätze klein,  
 das  Gaumengewöllte  schmal,  laug,  tief,  nach  vorn  ausgeplattet,  die tlhoanen  klein,  das Pflugscharbein  
 sehr  nach  vom  gerichtet.  Der  Unterkiefer  fehlt. 
 Länge  H g ..........................................................  .  .  .  .  .  ]  .  0,180, 
 Stirnseite:;.....................................................................................q 
 Hinterhauptsbreite.................................................................................................... ...... 
 ümkreis.................................................................. o’fllü’ 
 H ö h e .......................... .................................................................... .....  0,151, 
 Mastoidalbreite  .  .  .  t  . . . . . . .   .....................................   0124 
 Länge  des  Rückenmarksloches...............................................................................   0 039 
 Breite  •    .....................................................................................'..............................   0,032,’ 
 Jochbogenbreite  . . . . . . . ................................................  0135 
 Augenhöhlenhöhe   .....................................................................^  q Qgg 
 Brelte_  •  ................................................................  ..................... .....  0,088§ 
 Oberkieferhöhe  von  der  Nasenwurzel  -------------— a...n..........................................................................................................................q.. .q..7 2.I 
 Verglichen  mit  einem  Neuseeländer-Schädel,  zeigt  dieser  Schädel  viel  Uebereinstimmung  mit  
 demselben,  unterscheidet  sich  aber  von  ihm .vorzüglich  durch  die  erwähnte  Compression  im  untern  
 Theile  des  Hinterhaupts.  Das  Hinterhaupt  bei  dem  Neuseeländer  ist  fast  ganz  flach  und  mehr  
 nach  vorn  abschüssig,  als  lothrecht. 
 »  Obgleich  dieser  Typus  wegen  -seiner  bedentenden  Länge,  verglichen  mit  dem  schmalen  Inter-  
 mastoidalabstande,  beim  ersten  Anblick  Unschlüssigkeit  erweckt,  zu  welcher  Klasse man ihn bringen  
 soll,  so  sprechen  doch  die  grossen  Scheitelhöcker  und  die  viereckige  Hinterhauptsgegend  n,  s;  w.  
 für  seinen  Platz  unter  den  Brachycephalen.  Bei  meinem  Aufenthalte  in  London  sah  ioh  eine'grosse  
 Anzahl  Polynesier-Schädel  von  derselben  Form.  Ich  war  anfangs  etwas  zweifelhaft  über  deren  
 rechten  Platz,  bin  jetzt  aber  überzeugt,  dass  sie  eins  der  äussersten  Glieder in der brachycephali^E'  
 prognathischen  Klasse  äusmachen  und  einen  Uebergang. von  dieser  zur  dolichocephalischen  bilden.  
 DnäBTENBACH* *)  rechnet  die  Sandwich-Insulaner  zu  den  ”true  Polynesians”,  die  er  für eine Varietät  
 oder  Unterabtheilung  der Malayen  hält,  welches  mit  der  Schädelform  Ubereinstimmt. 
 *)  Travels  in  New  Zealand. 
 XI. 
 Ueber  Schädel  der  sogenannten  Flachkopfindianer.1} 
 on  den  beiden  Schädeln  von  Flachkopfindianern,  welche  von  dem  Capitain Waebngren mitge-  
 bracht  sind,  gehört  der  eine  nach  der  Aufschrift  einem  Chenouk  an;  der  andere  hat  nur  die  Aufschrift  
 ’’Oregon.”  Der  letztere  ist  von  einem  sechsjährigen  Kinde,  vermuthlich  einem  Knaben,  und  
 in  sp,:hohem  Grade  platt  gedrückt,  dass  er  dadurch  einen  ausgezeichneten  Werth  besitzt.2 3) 
 Es  ist  eine  bekannte  Sache,  dass,  gleichwie  unsere  Damen  den  Brustkasten  durch  Schnürleiber  
 zusammenpressen,  und  die  vornehmen  Chinesinnen  durch  enges  Schuhzeug  im  höchsten  Grade  die  
 Füsse  verunstalten,  es  unter  mehren  amerikanischen  Völkern  gebräuchlich ist,  durch künstliche Mittel  
 die  natürliche  Form  des  Schädels  zu  verändern.  Einige  (die  Caraiben)  drücken  die  Stirn  nieder,  
 aridere (die Natches) drücken  das Hinterhaupt platt, noch andere (die Chenouk, K lick ak il, Clatsap,  
 Klatstoni, Cowalitsk, Kathlamel, K illemook und Chelaki am Columbiaflusse, ferner die Clickitat,  
 Kalapooyah  und  Multnomah  am  Wallamuthflusse)  pressen  die  Scheitelfläche  nieder  und  werden  
 deshalb  von  den  Angloamerikanern  ’’Flatheads”  genannt.  Alle diese Stämme  reden,  nach I rving,  
 dieselbe,  nämlich  die  Chenouk-Sprache.  Sie  machen  vermuthlich  gemeinschaftlich  eine  grössere  
 Gruppe  aus,  welche  zu  den  Gentes  brachycephalae  prognathae  gehört. 
 Durch  mehre  Reisende,  welche  in  neueren  Zeiten  das  Oregonland  besucht  haben,  nämlich L ew is   
 und  Cla rk,  ferner  I rvestg,  besonders  aber  durch  T ownsend  ist  die Geschichte und Haushaltung dieser  
 Indianer  genauer  bekannt  geworden.  Das  die  Schädelformen  Betreffende  findet  man  in  Morton’s   
 vortrefflichem  Werke,8)'zusammengestellt. 
 Das  Plattdrücken  des  Kopfes  geschieht  im  zarten  Kindesalter  bei  verschiedenen -Stämmen  auf  
 verschiedene  Weise.  Die  Wallamuth-Indianer legen  das  Kind  kurz nach  der Geburt auf ein Brett, 
 *)  Öfversigt  af  Kongl.  Vetenskaps-Akademiens  Förliandlingar  1847,  p.  34:  Om  cranier  af  Sandiogchöboi'' och  Oregomndianer. 
 Archiv  für  Anatomie,  Physiologie  und  wissenschaftliche  Medicin  herausg.  von  Joh.  Müller  1847  p.  507.  Aus  d.  Schwed.  
 von  F.  C.  H.  Creplen. 
 2)  Dieser  Schädel  ist  Fig.  VI  PI.  VI 'abgebildet. 
 3)  Crania  americana,  p.  202  ff.