
 
        
         
		genannt  werden,  benutzt  man  pulvrisirt  und  giebt  sie  dem  Rindvieh  ein,  um  allerlei  Krankheiten  zu  
 kuriren.  Dasselbe  steinerne  Pulver  wjrd  auch  in  gemahlenes  Getreide  gemischt,  um  Milben  und  
 Insekten  zu  vertreiben.  Die  Landleute  schätzen  diesem  Mittel  so  hoch,  dass  sie  den  Fund  nicht  
 gerne  für  irgend  einen  Preis  abstehen  wollen,  sondern  denselben  lieber  verheimlichen,  um  nicht  in  
 Versuchung  zu  kommehksich  davon  zu  trennen. 
 Leider  zerfielen  die  Knochen  beim  Aufgraben  bedeutend;  doch  wurden  mehre  Stücke  des  einen  
 Schädels  nebst  einigen  Klumpen  von  dem  Schneckenmergel  mitgeschickt. 
 Die  übersendeten  Stücke  des  Schädels  waren  von  Herrn  R et z iu s   zusammengefügt,  so  dass  man  
 daraus  sehen  konnte,  dass  dieser  Schädel  eine  ovale  Form  gehabt  hatte  mit  niedrigen,  abgeplatteten  
 Parietalhöckern,  ausstehendem  nach  hinten  langsam  abschüssigem Hinterhaupt ohne  Absatz;  die  Fläche 
 des  Cerebellum  mehr  horizontal  als  aufstehend;  Ossa  faciei  fehlten  gänzlich. 
 Die  Länge  von  der  Glabella  bis  zur  grössten  Convexität  des  Hinterhauptes  
 war    .......................... ^ •>;  ■_..«*...  . . . .   .  '"Z— .  .  0,172, 
 Die  Stirnbreite  zwischen  den  vorderen  Schläfengruben................................0,118, 
 Die  grösste  Breite  des  Hinterhauptes,  welche  am  Scheitelbein  über  Processus  
 mastoidei  f ä l l t , .......................................................................... .  0,135, 
 Der  grösste  U m f a n g ...............................................................................................0,513; 
 Die  Höhe,  vom  vordem  Rande  des  Foramen  m a g n um ,................................0,132. 
 Dass  das Gesicht orthognathisch und also  das  Ganze  von  der  orthognathisch-dolichocephalischen  Form  
 oder  derjenigen,  welche  den  celtischen  und  germanischen Völkerstämmen angehört,  gewesen  ist,  dürfte  
 mit  völliger  Gewissheit  angenommen  werden, können.  Doch  hatte  es  nicht  den  unter den  Schweden  
 so  allgemein  vorkommenden  Absatz  über  dem  Hinterhauptshöcker. 
 Ueber  alte  Schädetevön  Öland  führte  Herr  A.  R et z iu s   an,  er  hätte  im  letztverflossenen  Herbst  
 von  dem  Provinzialmedicus  E kman  in  Kalmar  Fragmente  mehrer  Specimina  erhalten,  und  neulich  
 einen  einiger  Massen  vollständigen  Schädel,  an  welchem  nur  der  Unterkiefer  fehlte.  Sowohl  dieser  
 als  mehre  der  übrigen  wären  in  den  an  vielen  Orten  der  Insel  vorkommenden  runden  Grabhügeln  
 gefunden  worden.  In  der  Mitte  dieser  Grabhügel  ist  gewöhnlich  eine  sogenannte  Steinkiste  oder  
 Grabkammer  vorhanden,  deren  Wände  aus  aufgerichteten  grösseren  Steinplatten  bestehen,  welche  in  
 einer  Richtung  zwischen  Südosten  und  Südwesten  gestellt  und  mit  andern  grösseren,  flachen  Platten  
 bedeckt  sind.  In  einer  solchen  Grabkammer  ist  kein  anderer  Fussboden,  als  die  Erde  selbst,  auf  
 welcher  das  Skelett  liegt.  In  den, Kammern,  wo  die  in  diesem  Jahre, genommenen Schädel gefunden  
 wurden,  gab  es  weder  Gefässe  noch  andre  Gerätschaften.  Diejenigen  Sachen,  welche  übrigens  ver-  
 muthlich  bei  der  Leiche  niedergelegt  gewesen*  waren  dermassen  verfault  und  zerfallen,  dass  sich  
 weder  entscheiden  liess,  was  sie  gewesen  waren,  noch  aus  welchen  Stoffen  sie  bestanden  hatten.  
 In  mehren  ähnlichen  Grabkammern  waren  auch  die  Skelette  zerfallen. 
 Alle  auf  Öland  in  solchen  Hügeln  genommenen  Schädel  boten  eine  und  dieselbe  Form  dar.  
 Eine  kurze  Beschreibung  nebst  Zeichnung  eines  solchen  wurde  von  Herrn  R etziu s   mitgetheilt. *) 
 *)  Der  Schädel  ist  Fig.  I  PL  V  abgebildet.  —  Sowohl  dieser,  als  vielleicht  noch  mehr.^der  Fig.  II  PL  I  abgebildete,  bieten  
 eine  ganz  eigenthümliche  Fora  dar,  die  in  alten  Gräbern  im  südlichen  Schweden  (doch %n  meisten  auf  den  Inseln  Öland  
 und  Gottlähd),  Dänemark,  England  und  wahrscheinlich  auch  in  andern  Ländern  von  Westeuropa  gefunden  wird.  Diese 
 Der  Umfang  des  Schädels  ist  oval,  die  grösste  Breite  und  Höhe  geht  über  die  Scheitelhöcker  und  
 die  Warzenfortsätze;  die  Scheitelhöcker  sind  niedrig,  platt  gewölbt;  von  der  Höhe  des  Scheitels  
 geht  die  Wölbung  nach  dem  Hinterhaupt  über  in  einer  lang  abschüssigen,  etwas  gewölbten  
 Fläche.  Der  Hinterhauptshöcker  ist  gross,  an  den  Seiten  und  nach  unten  etwas  zusammengedrückt.  
 Die  Fläche  des  kleinen  Gehirns  ist  fast  horizontal,  endigt  unter  dem  HinlerhauptshÖcker.  Die  
 Superciliarbogen  sind  gross,  die  Profillinie  senkrecht,  die  Augenhöhlen  gross,  fast  bimförmig,  die  
 Jochbeine  und  Jochbogen  klein,  ihre  grösste  Convexität  wird  gebildet  von  dem  Jochfortsatze  des  
 Schläfenbeines.  Eine zwischen  den  beiden  Ohrenöffnungen  gezogene  Linie  theilt  den  Längendiameter  
 in  zwei  gleiche  Hälften. 
 Länge  von  der  Glabellä  bis  zur  grössten  Convexität  des  Hinterhauptshöckers  
 .  .....................................................    0,195, 
 Breite  zwischen ^den  vorderen  Schläfengruben  im  Stirnbeine...........................  0,093, 
 Grösste  Breite  (welche  auf  dem  hinteren  Drittel der Partes  squamosse fällt)  0,140, 
 fl|össter  Umfang.  .  .  .  .  .  .  w*.  .....................................................   0,527, 
 Höhe,  vom  vordem  Rande  des  Foramen  magnum,.......................................... 0,138, 
 Breite  zwischen  den  Basen der  Processus  m a s to id e i........................................... 0,122, 
 Länge  des  Foramen  m a g n um ...............................................................................  0,035, 
 Breite  derselben  ...........................................- ................................................ .....  .  0,029, 
 Jo ch b reite............................................................................................... *  .  .  . ^.0$38, 
 Orbitalhöhe.  .  .  ..................................................................................... .  , ^ 035, 
 Orbitalbreite...............................................................   -0,039. 
 Form  wurde  schon  von  NiLsson  bei  seiner  Durchmusterung  der  alten  Grabfunde  Skandinaviens  meistens  zugleich  mit  
 bronzenen  Geräthen  angetroffen,  und  sowohl  er  als  auch  A.  Retzius  vermutheten  aus  mehren  Gründen,  dass  sie  den  
 Schädeltypus  der  Ceiten   darstellte.  Doch  ist  das  nähere  Studium  dieser  Schädelfora,  welches  ohne  Zweifel  von  sehr  
 grossem  Interesse  sein  würde,  bisher  noch  sehr  vernachlässigt  worden.  Der  Fig.  II  PL  I   abgebildete  ist  inzwischen.  
 ”Alt-Schwede”  genannt . worden,  einzig  und  allein  in  der  Absicht,  um  kurz  auszudrücken,  dass  er  einem  Volke  angehört  
 hat,  welches  Schwedefnjfljlssen  hat  nach  den  Urbewohnern  (Lappen:  Nilsson)  und  vor  den,  jetzigen  Bewohnern.  
 Ein  Schädel  derselben  art  scheint  der  später  von  dem  Verfasser  beschriebene,  Fig.  II  PL  V  abgebildete  zu  sein. 
 Her ausg.