sondern auch mit der Abbildung eines uralten, irlänfechen Sfshädels in Wilde’s ’’Êthnology of
ancient Irish”, ausgegraben bei Dublin und vermuthlicb Verwandt mit zwei Schädeln im Museum der
irländischen Akademie in Dublin, ausgegraben im Phönöpark (Publin), welche :P bichabd erwähnt
und als eine turanische, d. i. eine brachycephalische Form bezeichnet.
Ueber die von'E scheicht beschriebenen kleinen, rundlichen Schädel, von Stege äussert Wilde:
’’The description of head from which this was taken has many fmklpgies with the globularheaded
Irish found in the ancient remains in our own country.”
Die bei Meudon und Marly gefundenen Schädel werden für die von Gelten gehalten, und aus
dem Umstande, dass der hier beschriebene klein und von mittelmässig dicken Wänden ist, nehme
ich zu der Vermuthung Anlass, dass Herr Sebkes nach dieser Form den ’’type Kymri” benannt habe.
Herr Nilsson hat an oben berührter Stelle gezeigt, dass der Name Celten mehree verschiedenen
Völkerstämmen beigelegt worden sei, dass man mit Sicherheit Geltenschädel von. lang-ovaler Form
kenne, welche in alten Gräbern, meistens mit Bronzewaffen und metallenen Schmucksachen zusammen,
angetroffen werden, wie auch, dass die kleinen Schädel von der runden Form aus eine? altern Zeit
seien und in Gesellschaft von Stein- und Knochengeräthschaften Vorkommen.
Während meines Aufenthalts in Frankreich" und England im vergangenen Jahre hatte ich Gelegenheit,
einige Kenntnäss von den Formen zu nehmen, welche die Schädel der dortigen Einwohner
besitzen. Ich fand die folgenden drei Formen beiden Ländern gemeinschaftlich, aber in ungleichen
Verhältnissen vorkommend:
1) Die runde Form, welche ihre Heiinath im fSüdlichen Frankreich und an einigen Stellen in
Schottland und Irland hat. Ich halte dafür, dass diese von den vormaligen Iberiern herstamme.
HBl) Eine lange, ovale Form, die wahre celtische.
3) Eine kürzere ovale Form, mit gewölbteren Seiten, welches die normandische, nahe : Verwandt
mit der germanischen, ist
Nimmt man mit P bichabd, nach Citaten aus Stbabo, Appiands, Diodoeus, Lucanus und Sinus
I talicus u. M., an, dass Iberier und Celten in Spanien und Frankreich nach langwierigen Kämpfen
Frieden geschlossen und Uebereinkunft getroffen haben, dieselben Länder zu bewohnen, wobei die
stärkeren Gelten die herrschenden geblieben, und die mit ihnen verschmolzenen Iberier den Namen
Celt-Iberier bekommen haben, so lässt es sich erklären, woher beide unter dem allgemeinen Namen
der Herrschenden, Gelten, begriffen worden sind. In Uebereinstimmung mit dieser Ansicht glaube
ich den hier vorgelegten Schädel von Marly für einen von celt-iberischem oder iberischem Stamme
halten zu müssen. — "Rase soll die ältesten Bewohner des westlichen und südlichen Europa als
der euscarischen Race angehörig gewesen betrachten, von welcher die Iberier abstammen, und er
hat geglaubt, Spuren der euscarischen Sprache sowohl unter den Basken in Frankreich und Spanien,
als unter den finnischen, lappischen und dänischen Volksstämmen entdecken zu können.” Ich habe
diese Stelle aus Wilde’s oben citirter Schrift entnommen, da ich R ask’s Werk nicht zur Hand hatte,
um auf dieselbe Ansicht hinzudeuten, welche Nilsson schon geäussert hat, ‘) nämlich von der Wahrscheinlichkeit
einer vormaligen Stammverwandtschaft zwischen den ältesten Bewohnern des südlichen
westlichen und .nördlichen Europa.
-) a. a. Q. Seite 12.
Ueber Schädel von Sandwich-Insulaner.1)
A l s Herr Capitain Waerngren im Sommer 1843 von einer Reise nach dem Südmeere zurückkam,
brachte er den ersten hier gesehenen Schädel eines Australiers von Port Adelaide in Neu-Holland
mit. Kürzlich von einer Reise um die Erde zurückgekehrt, hat er wiederum unsere Sammlungen
bedach|, un<^ zwar das naturgeschichtliche Reichsmuseum mit kostbaren Naturerzeugnissen, das
Carolinische Institut mit einem Schädel von den Sandwich-Inseln und zwei Schädeln aus Oregon in
Nordamerika. Sie zeigen folgende Charaktere:
Der Schädel vom Sandwich-Insulaner* 2) zeichnet sich durch ungewöhnliche Höhe, Grösse,
starken und dichten Knochenbau, bedeutende Weite zwischen den grossen, hochliegenden Scheitelhöckern,
schmale Basis, besonders über den Warzenfortsätzen, abschüssiges Hinterhaupt, hohe Stirn,
wenig hervorstehende Augenbraunen- und Jochbögen, grosse Augenhöhlen, etwas abgeplattete, kleine
Nasenknochen, grosse Nasenöffnung und niedrige Alveolarfortsätze mit nicht unbedeutend nach vorn
gerichteten Alveolen aus. — Von oben angesehen, zeigt er eine nach hinten breite Keilform; die
Schläfen sind flach und so gegen einander convergirend, dass ihre Ebenen, nach vorn ausgezogen,
sich 32 Centimeter vor j dem Angesichte unter einem Winkel von 32° treffen würden. Von hinten
angesehen, zeigt er ein hohes Viereck, dessen obere Seite, welche zwischen den Scheitelhöckern liegt,
grösser, und dessen untere Seite, zwischen den Warzenfortsätzen liegend, kleiner als die obere ist.
Die obere Seite ist etwas gewölbt, die Oberflächen zwischen den Scheitelhöckern und den hinteren
Schläfengegenden sind gerade. Die lothrechten, von den Scheitelhöckern gegen die Basis gezogenen
Linien treffen deren Ebene über einen Zoll hinter den Warzenfortsätzen. Nichts desto weniger ist das
Hinterhaupt von den Seiten nach unten zusammengedrückt mit einem niedrig liegenden kleinen
Hinterhauptshöcker, welcher mit der Vereinigung der bogenförmigen Hinterhauptslinien (der Stelle
*) Öfversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens Förhandlingar 1847 p. 31: Om eranier a f Sandwicliöbor och Oregon-indianer.
Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin, herausg. von Joh. Möller 1847, p. 504. Aus d. Schwed.
von F. C. H. Creplin.
2) Er ist Fig. VI PL IV abgebüdet.