von den Indianerstämnjeu in den Republiken La Plata und Oriental mitgethralt habe,:;) Daneben
hatte ich bei meinem Aufenthalt in Paris im Jahre 1833 Gelegenheit, zwei Häuptlinge- mit
Familien der s. g. Charruas-Pampas-Indianer za sehen, welche von. dem General R iv e ra
') °m inilianstammarue i Plata och Oriental-republikerna etc., Kongl. Yetenskaps-Akademiens Haudlingar 1845.
Da die Beschreibung des A. Ketzius über das dreizehnjährige P ueic h e mädchen nicht als eine abgeschlossene Abhandlung,
sondern als ein Beitrag zu der erwähnten Schrift von Tarras geliefert worden ist, so dürfte dieselbe am richtigsten
hier einen Platz finden zur Vergleichung mit der Beschrei-
. bung des Pampas-Indianers.
’’Das Aussehen und die Dimensionen sind folgende:
an Wuchs ist sie klein und mager* aber ziemlich stark;
die Brüste platt, nicht entwickelt; Schultern und Becken
von geringer Weite. Die Hautfarbe graubraun, das Haar
schwarz glänzend, grob, den Rosshaaren ähnlich, schlicht
und ziemlich lang; die Dicke jedes Haares ty« Millimeter.
Die Haargrenze geht tief herunter auf die Stirn und
an den Seiten bis an die äussersten Enden der Augenbraunen.
Die Stirn ist klein, schmal, über der äusseren
Hälfte der Augenbraunen nach den Schläfen zu sehr
zusammengekniffen. Das Auge weniger convex, als im
Allgemeinen beim E u r o p ä e r , die AugenöfFnungen ebenfalls
klein; die Augenbraunen ziemlich stark, schmal,
gehen theils zusammen über der Nasenwurzel, theils
gehen sie nach Aussei? über in die Haargrenze des
Kopfes; die Haare der Wimpern sehr dünn stehend
und kurz; Iris von gleichmässiger schwarzbauner Oberfläche;
die Pupillen selbst in der Dämmerung klein.
Die Nasenwurzel breit, etwas platt; die Nase niedrig,
gerade, kurz, etwas platt, die Nasenflügel breit; die
Seiten des Nasenrückens» setzen sich fort in Ebenen,
die ohne Biegung in die Wangen übergehen; die Backenerhebungen
gross, kantig; unter denselben setzen sich die Wangen gegen das
Kinn fort in einem rechten Winkel fast wie bei den L a p p en ; das
Kinn schmal, der Mund stark vorstehend; die Lippen gross; die
Ohren klein, herausstehend. Die Hirnschale klein, kurz, das Hinterhaupt
platt; die Scheitelhöcker gross, hoch; die Stirnhöcker
klein. Die Haargrenze geht in langen Spitzen an den Wangen
herab bis an den aufsteigenden Ast des Unterkiefers. Die Hirnschale
zeigt grosse Aehnlichkeit mit der eines L a p p e n , auch das
Gesicht unterscheidet sich davon fast nur durch den herausstehenden
(prognathischen) Mund. Man ersieht hieraus, dass diese
Bildung des Kopfes zu derjenigen gehört, welche Herr R e t z iu s
die brachycephalisch-prognathische genannt hat.
Länge des Kopfes von Glabella bis Tuber occip..................................
Höhe •.........................................; ................................... ’
Stirnbreite...................................................................................................
Breite des Schädels über die Warzenfortsätze '-Mt............................. . .
Höhe des Oberkiefers von der Nasenwurzel bis an den Alveolarrand .
Höhe der O b e r lip p e ............................. .....
Höhe des aufsteigenden Astes des Unterkiefers . . . . . . . . .
Höhe des Unterkiefers von dem Kinn bis Processus alveolaris
Höhe der U n te r lip p e ............................. . . . . , ...............................
0,170
0,140
0,102
0,125
0,062
0,025
0,054
0,035
0,040
während seines Vertilgungskrieges gegen diese und die verwandten Stämme gefangen genommen
worden waren.
Die Angabe des Hrn. Smit^ in Betreff des Aussehens der Pehuenches-Indianer stimmt völlig
überein mit dem, was ich selbst gefunden habe, nämlich dass der Wuchs mittelmässig, der Leib mager,
der Körperbau aber ziemlich stark ist. Das Haar ist grob, schlicht, schwarz und glänzend. Die Hautfarbe
ist olivengrau in Chocoladenfarbe spielend. Die Augen sind schräg gestellt, wie bei den
Malaien, die Iris sehr dunkel. Hände und Füsse sehr klein. Die Pehuenches-Indian-er erstrecken
sich bis weit hinab in das Magelhaens-Land und gehen zu einem bedeutenden Theile von
dort nach den südlichen Pampas hinauf.
Der Schädel ‘), zeigt die brachycephalisch-prognathische Form, kurzen Längsdurchmessir, im
Vergleiche mit diesem bedeutende Höhe, hervorragende Jochhöcker und etwas hervorstehende Vorderzahnalveolen.
Das Grundstück des Hinterhauptbeins ist sehr steil und die Wölbung zwischen demselben
und den Gaumenflügeln des Keilbeins ungewöhnlich hoch.
Die Kopfdecke, ist ziemlich - platt, ohne Rücken; die Stirn beinahe niedrig im Verhältniss zum
Uebrigen, aber nicht schmal. Die bogenförmigen Linien; welche die Grenzen für die Ansatzstellen
der Schläfenkaumuskel-Aponeurosen bezeichnen, gehen an der Scheiteldecke weit hinauf und bilden
an einigen Stellen einen niedrigen Kamm, woraus man auf eine starke Ausbildung der Schläfenkaumuskeln
schliessen kann. Die Augenbraunenhöcker sind ziemlich gross. Die grösste Breite der
Hirnschale fällt über die Gegend der Warzenfortsätze und die absteigenden Flächen der Scheitelhöcker,
wie ihre grösste Höhe sich auch in der Gegend befindet, die zwischen denselben Höckern liegt.
Die Scheitelbeine bilden nur einen kleinen Theil der Schädeldecke, weil sie sich fast abschüssig
steil zum Hinterhaupt hinabbiegen. In der Nähe des Endes der Pfeilnath gegen die Kranznath
steht eine kleine Erhöhung; die Seitenflächen der Scheitelbeine sind gleichfalls sehr steil. Die eben
erwähnten, hoch hinaufgehenden bogenförmigen Schläfenlinien erstrecken sich auch auf eine ungewöhnliche
Weise in die Ebene für das Hinterhaupt, so dass sie sich gegen die Spitze der Lam-
bdanath bis auf einen Abstand von sechs Centimetern oder etwa drittehalb Zoll einander nähern.
Die Hinterhauptebene ist platt, sehr abschüssig. Die Spitze der Lambdanath erstreckt sich
hoch hinauf (bis etwas über die Mitte der Hinterhauptebene. Ueber die grösseren bogenförmigen
Linien laufen ein paar ähnliche in der Nähe der Spitze der Lambdanath. Diese Linien sind wahrscheinlich
Zeichen ungewöhnlich stark ausgebildeter Nackenabtheilungen des Musculus epicranius.
Gesichtbreite zwischen den Jochbögen...................................................................‘ ............................. 0,122
In te ro rb ita lw e ite ..........................................................................................................................................0,035
Länge des ganzen Körpers von dem Scheitel bis zur F e r s e ............................................................1,457
S c h u lte rb r e ite ........................................................................................................... 0,333
Länge des Oberarmes.................................................................................. . ........................................0,301
Länge des U n te r a rm e s ..............................................................................................................................0,230
Länge des Metacarpus ..............................................................................................................................0,055
Länge des Mitte lfingers.................................... * ..............................................................0,096
Länge des kleinen F in g e rs .........................................................................................................................0,055
Länge des D a um e n s ................................................... jgL . .......................................................... . 0,055
Breite des Beckenbeines über die Hüftbeinkämme . >.f........................................................................0,402
Länge der Lendenknochen ........................................................................... 0,407
Länge der T i b i a e .......................................................................................... 0,353
Länge des Fusses ................................................. 0,207.
l) Er ist Fig. YH PI. VI abgebüdet.