Sammlung vorkömmenden Form Verhältnisse ausdrückin. Nachdem die Beschreibungen und Messungen
nach diesen gemacht waYen, . stellte ich wiederum Vergleichungen mit den übrigen Specimina an und
musterte dasjenige, welches alsdann nicht constant oder allgemein befunden wurde, aus. Da die
Weiberschädel mehr als die Männerschädel in der Gkösse varilYen, so hielt ich mich besonders an
die letzteren, als den nationalen Typus am vollständigsten darstellend". Weiberschädel-aus: der höhern
und mittlern Klasse sind im Allgemeinen weit kleiner, als solche von Landleuten, welches vermuthlich;
von der verschiedenen Lebensweise s und Beschäftigung herrührt. So findet man die Schädel der
dalekarlischen Bäuerinnen vielfältig eben so gross und stark ausgebildet, wie die Männerschädel.
Für die ausgezeichnet kleinen, feinen Weiberschädel habe ich ’deshalb keine Messungen in die
Berechnung aufgenommen, sondern nur die Form berücksichtigt.
Es sei ^mir erlaubt, zum eigentlichen Gegenstände dieser Darstellung überzugehen, nämlich zu
einer Beschreibung der Schädel der Schweden, verglichen mit denen der nördlichen und östlichen
Nachbarvölker.
Jf Schädel von Schweden.
Die Form der Hirnschale, von oben angesehen,. ist oval.x) Die grösste Länge ist um J grösser
als die grösste Breite, so dass sie sich zu dieser = 1000: 773 oder fast = 9 : 7 verhält.
In mittlerer Zahl ist die grösste Länge (von vder Glabella bis zur grössten Convexität des Tuber
occipitaleY0,190; die Breite nach vorn (zwischen den vorderen: Sehläfengruben) 0,107; die grösste
Breite nach,; hinten (welche gleich hinter die Schläfen fällt) *0,147; der grösste Umfang des Schädels,
(über der Glabella und dem Tuber occipitale) 0,540; Höhe des Schädels (vom vordem Rande des
Rückenmarkslochs, des Foramen magnum, biss ziim höchsten Theile des Scheitels) 0,135.
. Der Umriss ist an den meisten Schädeln vorn an der Stirn etwas quer abgestutzt; die %.ugen-
braunenhöcker sind im Allgemeinen stark entwickelt, wogegen die Hirnschale sich hinter der grössten
Breite : nach dem Nacken hin verschmälert und verlängert durch die Anwesenheit eines, in der Form
eines gerundeten Absatzes stark hervorstehenden Hinterhauptshöckers.
Die grösste Breit! des Schädels fällt am häufigsten unterwärts und etwas vorwärts von den
Scheitelhöckern, welche' vor dem Anfänge des Hinterhaupts und mehr an den Seitentäler Hirnschale
liegèn. Diese^Höcker fehlen jedoch oft oder sind gerundet 'und wenig «vorragend.
Der hintere Theil der Scheitelbeine und der Pfeilnath gehen abschüssig nach hinten. Die fflhere
Eckendes Hinterhauptsbeins*liegt tief herab; die Ränder der Lambdanath gehen über die Oberfläche
des Hinterhaupts weg in di§ Seitenflächen des Schädels. Die Grenzen fi|r dier Ansatzstelle derf mu-
sculi cervicis (Lïnqae semicirculares majores).:,vereinigen sich uriibr einem fast rechten Winkel, welcher
unter und vor dem stark vorragenden Hinterfiäüptshöcker liegt. Diésér Winkel ragt gewöhnlich
hervor und bildet bei erwachsenen Männern eine deutliche Prótüberantia occipitalis externa.
Auch wenn man die Hirnschale von der Seite ansieht, zeigt sich der jHiaterhauptshpeker ausgezeichnet
gross wig eini.Absätz, oben von emem Eindrück über der'Spitze der Lambdanath, oder
0 Ein schwedischer Schädpl ist Fig/éL PI I^ g eb ild a t.'
der Stelle, »an welcher sich die grosse Fontaneilb befand, begrenzt; welches einen nicht unwesentlichen
Charakter-für die Schädel von diesegForm abgiebt.
w Zufolge dieser bedeuteMdep“ Verlängerung am Hinterhaupte kommt dig äussere Ohröffnung weiter
nach vorn zp liegen, als an den üffigen hier»in Rede stehenden Schädeln. Stellt man sich nämlich
eine Ebene vor, welche durch die beiden äusseren Gehörgänge geht und die Längslinie des Schädels
winkelrecht schneidet, so trifft diese Ebene dieJ-Längslinie nahe der Mitte; oft trifft sie gefäde die
Mitte, seltener fällt sie vor dieselbe und bisweilen einige Millimeters hinter sie. Eine andere Folge
des langgestreckten Hinterhaupts ist, dass die Lineae semicirculares der Schläfen sich nicht so weit
nach hinten erstrecken, als an dentiSchädeln mit kurzem Hinterhaupte, sondern, so wie der Angülus
mastoideus des Scheitelbein^" ganz und gar an den Seitentheilen des Schädels liegen, ohne in die
Hinterhauptsfläche überzugehen. Es "dürfte zu bemerken sein, dass diese Linien sich, nach hinten
von der Grenze der Anheftungstelle der Schläfenmuskeln trennen, welche der Schüppennath näher,
querüber zum Jochfortsatze, verläuft.
Auch von unten angesehen, zeichnet sich der Schädel der Schweden durch die Verlängerung des
Hinterhaupts aus, welche den Umriss elliptisch ihacht.
Um diese Verlä'ngerung-des Hinterhaupts zu bestimmen, nehmen wir eine gerade Linie zwischen
den beiden äusseren Ohrön^ffnungen an. Wird ein Bogen auf dieser Linie als Chorda um die grösste
Erhabenheit des Hinterhaupts gezogen, so wird die Höhe des Bogens beinahe der Chorda gleich.
Es ist zu bemerken, dass die erwähnte Linie den Vörderrand des Rückenmarkslochs trifft, und dass
der Bogen damit beginnt, dem Rande der Processus mastoidei zu folgen. Der Abstand dieser Spitzen
von einander giebt also am leichtesten die Längen der Chorda zu erkennen, während der Abstand des
Vorderrandes des Hinterhauptslochs von der Erhabenheit des Hinterhaupts die Höhe des Bogens aüs-
driiekt. Ganz und gar innerhalb dieses Bogensegments fällt die Oberfläche, an welcher sich die
Musculi cervicis befestigen, und Reiche von den Lineae semicirculares majores begrenzt werden.
Diese Oberfläche (Conceptaculum cerebelli), auf welcher das kleine Gehirn ruht, ist bei den Schweden
fast horizontal, steigt nicht zur Nackenseite des Kopfs hinan, liegt im Grunde des Schädels und ist
wenig^onvex. Das Tuber occipitale, welches das Conceptaculum für die Spitzen der hinteren Gehirnlappen
ist, liegt bedeutend hinter dem Rande des Conceptaculum cerebelli. Die Form des Hinterhaupts
und Rückenmarkslochs ist oval; seine mittlere Länge 0,036 und seine Breite 0,029; an.einigen
Schädeln ist es nach vorn und hinten, bei anderen nur nach vorn oder nur nach hinten zugespitzt.
Die Processus mastoidei sind in den meisten Fällen gross und stark, so autjh nach innen der Länge
nach durch eine tiefe, schmale Rinne zum Ansätze der Musculi digastrici (Incisurae mastoideae majores)
gespalten. Die Processus pterygoidei stehen fast lothrecht,
AVenden wir von hier unsere Aufmerksamkeit auf das Knochengerüst des| Gesichts,-so finden
wiiT’ilass dieses, yon oben angesehen, wenig über den Umriss der Hirnschale vorspringt; so sind die
äusseren Orbitalfortsätze klein, der untere Orbitalrand steht fast lotlirecht unter dem obernr^Die
Jochhöcjker (Tubera zygomatica ossj, zygom.) liegen gerade unter den äusseren Augehbraunfortsätzen.
Diese Bildung beruht auf der mittelmässigen Verlängerung oxjer Vorwärtsstreckung der Kiefer. Die
Jochbög&n gehem .bei eihigen fast|geradel:nach hinten und erweitern sich erst in der Nähe der Insertion
.an die Sc^mbeine;-bei anderemJ)ilden sie einen fast regelmässigen Bogen, dessen grösite Con-
vexitä^ in’ die Mitte-Wällt. D,er Abstand zwischen der. grössten Convexität i|ey Jochbögen ist gewöhnlich
0,130 .bis 0,135. Das Jochbein selbst isV auswendig platt, mitunter übergerundet, gross und hat
einen ,«senkrecht absteigenden Jochhöcker, durch welchen, die ganze untere Kante des Jochbogens