Zustande mit loser, befeuchteter Erde angefiillt, geformt, getrocknet und mit Fett eingesohmiert, darauf
wird die Erde herausgedrechselt und ausgeleert und nun das fertige GefäsS' gereinigt und benutzt.
Die HUte der Männer werden geformt Uber einem Kegel von nasser Erde, besonders Lehm, der
unf1 einen in die Erde gesteckten Pfahl gebildet wird. {Teber. diese Form wird die Haut, angefeuchtet
und mit der Haarseite nach Innen, ausgespah«, 'iäiesf Kante an der Erde befestigt, und in dieser
Stellung getrocknet.
r Der grösste Theil der Häuser in jedem Dorfe (Kraal) wird gleichzeitig aufgebäüt. Werden die
Wohnhäuser alt und verfallen, oder sind sie von einer allzu grossen Menge von Ungeziefer belästigt,
so zieht man aus und führt eine .neue Stadt oder ein neues Dorf in- der Nähe des alten auf...
Die Basutos sind, wie bereits erwähnt, ausserordentlich gefrässig. Zu Hause in den Kraalen
essen sie nur g p Morgensund zu Abend. Haben sie guten Vorrath an Lebensmitteln, so reicht die
Abendmahlzeit oft einen g is s en Theil der Nacht hindurch mit kleinen .Sehlafpausen. Vj». geschlachteten
und wilden Thierén werden Leber und Magen roh. verehrt. Das Flusspferd wird nicht
gegessen, denn man meint, es sei verwandt mit dem Krokodile, vor welchem sie Furcht und Abscheu
hegen. Der Löwe wird gepriesen als dasjenige Thier, welches-ihnen Speise liefert. Hat nämlich
der Löwe irgend ein Thier erlegt, so sammelt sich gleich in der Nähe eine grosse Menge von
Geiern. Wenn die Wilden diese durch die. Luft eilen sehen, so schliessen sie aus ihrem Fluge, wo
das Wildpret ist. Die Geier senken sich nicht"' eher auf die Erde JtRrab, als nachdem der Löwe
sich zuruckgezogen hat. Wenn der Basuto am Morgen von seinem Lager aufsteht, so gibt er hinaus,
um nachzusehen, ob die Geier in Bewegung sind} sieht er dann an ihrem Fluge, dass eine Beute
in der Nähe ist, so eilt er hin. Oft kommen ihrer Mehre zu gleicher Zeit. Wer aber zuerst kommt
der ist der Besitzer des erlegten Thieres. Nun wird das Fleisch von den Knöt®bn geschnitten und
m lange Eiemen zertheilt; diese werden getrocknet ff?d in Kollen zusammengewickelt. In frisehent
Zustande wird das Fleisch gewöhnlich auf die Weise gebraten, dass man dasselbe Unmittelbar ins.
Feuer wirft. Zu Hause pflegt der Basuto seine Speise gewöhnlich in irdenen Gefässen zu kochen,
deren Deckel mit Kuhmist befestigt werden. Beim Kochen wird eine sehr geringe Quantität* iton
Wasser angewendet, wodurch die Speisen gut und kräftig wérden. Aus Vegetabiliën wird-eine grosse
Menge von verschiedenen Gerichte» zubereitet
Gleich dem Küstenkaffer bereitet auch der Basuto aus Mais, Kafferkorn und Hirse ein dickes
Bier, Itjoalla/ welches am vierten oder fünften Tage nach der Zuberejtuflg, da es am besten, stärksten
und berauschendsten ist, getrunken wird; nach dieser Zeit wird es sauer, und unbrauchbar.
Die Zeitbestimmung wird nach dem Monde (Janga) berechnet. Ein Monat heisst ebenfalls Janga,
ein Jahr InjalSS umkidu. Auf Reisen für eine bestimmte Zeit macht man Einschnitte in einen Stock«
um Rechnung über die Tage zu halte»,;.j^nstatt der Tage rechnet man Nächte, weil die Basutos
des Nachts ihre vornehmsten Mahlzeiteä, fänze und Lustbarkeiten bei Licht- oder-Mondschein halten.
Von Religion .sind nur schwache Spuren vorhanden, und auch diese werden vor .Fremdlingen
verheimlicht Es ist aller Grund zu der Annahme vorhanden, dass die Basutos gleich denKüsten--
k a ffem glauben, dass nach dem Tode die Seelen in gewisse Thiere einziehen. Jeder .Stamm hat
einen besonderen^ Namen (Preisnamen, Bonka) nach irgend einem wilden Thiere. Unter diesem
Namen wird der Stamm in Gesäugen gepriesen.. Zu den religiösen Gebräuchen dürfte auch die
Beschneidung gerechnet werden können. Bei den Küstenkaffern ist dieselbe vor einigen D e c en n ie^
von dem machtigen Könige Chaka abgeschafft worden; bei den Basutos aber hat sie sich erhalten™
Nach der Angabe eines alten Basuto verfährt mau bei der Beschneidung folgender Massen. Sie wird
nur in einer gewissen Jahreszeit verrichtet, im October oder zu Anfang des November, da die Blu-
menblisehel des Kafferkornes hervorzuschiessen beginnen, und wenn die jungen Individuen in das
Pubertätsalter treten, nur ausnahmsweise friih#^. Sie wird verrichtet von gewissen darin unterrichteten
Personen, an den Knaben von Männiern^ an den Mädchen von alten Frauen. An den Taggn
vor der Verrichtung der Ceremonie werden die zu der Operation bestimmten Knaben der Geisselung
unterworfen. Sie^-iissen unter dieser Pönitenz^auf den Knien niedergehockt liegen mit den Händen
vor dem Gesichte. Die Geisselung wird begonnen von dem ältesten uiiter den Männern und ist so
gewaltsam, dass sie für die ganze Lebenszeit tiefe Narben auf dem Rücken hinteflässt. Nach der
Beendigung dieses Actes werden die Knaben an einen entlegenen*.Ort, wo ein kleinerer Kraal auf-
gebauet wird, hinausgejagt. In der Mitte desselben wird ein kohl er Altar (Umlimo) aufgemauert.
Die Knaben verbleiben an diesem Orte ungefähr vier Monate bis das .Kafferkorn wieder reif ist.
Vor den Abzüge aus dem Kraal wird alle Asche von der Speisebereitung in den erwähnten Altar
gelegt und in demselben auch Itjoalla geopfert. Der König sphenkt gewöhnlich zur Bewirthung der
Knaben« einen Schlachtbock; die Eltern tragen ihnen Speise und Trank zu. Wenn sie in den
heimathlichen Kraal zurüekkommen, dürfen sie nicht eher ihre Zähne zeigen, d. i. lachen oder reden,
als wenn' das Kafferkorn wieder £ Fuss hoch, d. i. der grössere Theil des Winters verflossen ist.
Kehrt jeflaand nach Hause zurück, ehe er geheilt ist^ so wird' er gleich getödtet, in ein Erdloch
gesteckt, und-, niemand darf weder von ihm reden noch um ihn weinen. Die älteren unter den
Neubeschnittehen sollen, während sie draussen sind, den Jüngeren eine neue Geisselung geben, damit
diese verschweigen, was bei der Beschneidung vorgefallen ist.
Die Mädchen begeben sich früh Morgens mit einigen alten Frauenspersonen auf den Weg, nachdem
sie Tages zuvor gebadet haben, und keine unbehörige Person darf dem Orte nahen, an welchem
die Beschneidung verrichtet wird. Gegen Abend kehren sie operirt zurück. Sie tragen während
der Zeit, da sie nicht geheilt sind, eine von Kafferkornstroh verfertigte Kleidung, welche die Brust
bedeckt und bis auf die Mitte der Lenden herabreicht. Diese Kleidung giebt beim Gehen einen
eigenthümlichen klappernden Laut von sich, ähnlich dem des Stachelschweines. Keine Mannsperson
darf ihnen während diesef Zeit nahen; wer das wagt, wird von ihnen mit Asche überstreut und mit
grossen, stachligen Akäzfenzweigen gehauen.
Die Basutos bestehen aus vielen kleinen Horden oder Staaten, von denen Herr W ahlberg von
folgenden die Namen kennt, nämlich: Damaras, Briquas oder Matlupins, Borolong (Preishäme
1 latfou, Elephanten), Makaathla (Pr. n. Malabo, Meerkatze), Makoäna (Krokodil), Mahapoanari
■dßfari, Büffel), Mataghalu (Orycteropus), Mahurutzi (Pr. n. Majeni, Pavian), Majföoti (Antilope
mergens), Amosoätlä (Pr. n. Makinakübu, Flusspferd),* Tamahas (Rothkaffern), Mapulana, Ma-
koali, Mabinanoongo (Stachelschwein). Ueber jedetiS dieser Stämme regiert ein unumschränkter
Fürst, JEnkosi (König) genannt, versehen mit einem Hofstaate, mit Dienern und höheren und niederen
Beamter^ Jeder Stamm ist in kleinere Gemeinden, Kraale (Städte, Dörfer) getheilt; jeder derselben
steht ein Statthalter, Iduna, von den Kolonisten Capitain genannt, vor. Der Kraal, in welchem der
König selbst wohnt, ist der vornehmste. Der König betrachtet sich als Besitzer sowohl aller in demselben
Kraal Föhnenden Personen als auch ihres Viehes, besonders des grossen Hornviehes. Auch
gglie Statthalter sind Despoten^ jeder in seinem Kraal, bezahlen gleichwohl Abgaben an den König,
Ziehen mit ihm in den Krieg und sind ihm unbedingten Gehorsam schuldig. Wenn diese bisweilen
mächtig und reich werden, so werden sie gewöhnlich ermordet, und ihr Vermögen von dem Könige