denen Nuancirungen, noch andere bilden an den Ecken der Vierecke gewisse Figuren u. s. w. Wer
es kann reibt die Haare stark mit Fett, bisweilen auch wohl mit Honigwein. Mit diesen Stoffen
wird auch die ganze Hautoberfläche eingeschmiert,, und darein wird Pulver von einem schwarzen
feinschuppigeh Eisenerz gemischt, welcher wie Glimmer glänzt. Einige Stämme, besonders die
Weiber derselben, streuen in die Haarschmier|| einen gelßen Ocher, mit welchem^alle Haare in solchem
Grade umgeben werden, dass sie einen festen^Klumpen bilden. Fettigkeit des Leibes und
. eine gut eingeschmierte Haut sind ein sicheres Zeichen Von hohem Range, von Macht und Reichthum.
Die Weiber gehen baarhaupt, die Männer tragen in Regenwetter niedrige zuckerhutförmige Hüte von
Antilopenhaut mit nach Innen gewendeten Haaren. Die Vornehmen haben Sonnenschirme von Strauss-
federn und Wedel und Sehweisstrockner von Gnu- oder Schäkal-Schwänzen.
In den Haaren werden verschiedene Zierrathen befestigt, als: Federn, sonnenförmige Stücke von
kleinen Thierschwänzen, aufgeblasene getrocknete Gallen- und andre Blasen, Fettklumpen u. a. m.
In den Ohren tragen sowohl Männer als Weiber Ringe, gewöhnlich von Kupfer, und um den Hals
reiche Perlenschnüre, und die Männer ausserdem um den Hals einen ledernen Riemen, in welchem
die lange Nadel und das Messer in hölzernen Futteralen, so wie Fettklumpen, Knochenstücke und
Klauen von Raubthieren hangen. Nach glücklichen Jagden wickeln sie die Gedärme des erlegten
Wildes um Hals, Waden und Beine und tragei|, dieselben auf solche Weise mehre Tage, worauf sie
als Leckereien verzehrt werden. Die "Männer bedecken die Mitte des Leibes mit einem dreieckigen
Stück Leder, dessen zwei lange Ecken -auf *dem Rücken befestigt und die dritte zwisdün den Beinen”
hindurch gezogen wird, um an den beiden andern befestigt zu werden. Die Haare an diesem Stück
Leder sind nach Aussen gewendet und der Wohnsitz zahlreicher Parasiten. Diese ledernen Gürtel
oder Hosen werden von Antilopenhäuten mit grosser Sorgfalt zubereitet.
Die Weiber tragen um die Mitte des Leibes einen Gürtel, ähnlich einem Weiberrock, von.
schwarzem Leder ohne Haare, von der untern Kante aufwärts zerschnitten in schmale Streifen, die"
in mehren Reihen über einander befestigt sind. Die älteren Weibertragen diese Umgürtungen lang,
gleich kleinen Weiberröcken, die jüngeren dagegen ganz kurz. Vornehme Frauenspersonen tragen
auf der Brust einen grossen Lappen von Karakalhaut.
An den Armen trägt man Ringe von Elfenbein oder Metall, so wie au$h Perlenschnüre; an den
Fingern eine Menge von Ringen; an ,den Füssen Sandalen von Büffelhaut, die mittelst eines Hinterriemens
über die Ferse und mittelst eines Vorderriemens, der von innerhalb der grossen Zehe nach
dem Fussrückeü geht, befestigt werden.
Der vornehmste Theil der Kleidung ist der bis auf die Füsse herabwallende lederne Mantel,
von den Kolonisten ’’Kaross” genannt, der sowohl von Männern als von Weibern getragen wird. Die
Karosse werden von Raubthierhäuten verfertigt; die gemeinen Leute bereiten ihre Karosse von
Antilopenhäuten. Die zu diesen Klefdungsstücken angewendeten Häute werden so zubereitet, dass
die Haare sitzen bleiben; die Haare werden nach Innen dem Körper zugewendet, die Aussenseite
wird gebildet von der Fleischseite der Haut ohne besonderen Ueberzug. Der obere Rand ist umge-
krämpt in Gestalt eines Aufschlages, welcher im Nacken nach unten in einer Schnibbe endigt, von
welcher oft ein Schwanz gleich einem Zopfe über den Rücken herabhängt. Vorne wird derselbe
zusammen gebunden mit zwei langen Riemen, gebildet von Beinhaut* an welcher oft die Zehen und
Klauen sitzen geblieben sind. Ein angesehener Basutostamm (Tamahas oder Roth kaffem), welcher^
am Kombi-Flusse unter der Regierung des Königes Ziebedhela wohnt, färbt die Mäntel auswendig^
mit rothera Eisenocher.
Hinsichtlich des Charakters sind die Basutos, ungleich den Küstenkaffern;. feig, friedlicher
und beweisen den Weibern etwas mehr Achtung, nehmen auch mit denselben Theil an der Arbeit.
Uebrigens sind sie gegen Fremdlinge oft wortbrüchig,- unzuverlässig und lügenhaft.
Die Basutos treiben gleich den Küstepkaff ern ^.ckerbau, Viehzucht und Jagd, bauen aber mehr
Kafferkorn und weniger?;Mais, so wie, gleillideh Kü^tenkaffern im Uebrigen, Kürbisse, Kalabassen,
Wassermelonen, Bohnen,. Zuckerrohr, Tabak 'und Hanf. Aus dem Tabak bereiten sie Schnupftabak,
den Hanf rauchen sie wie Tabak. An deiv, Arbeit beim Ackerbau nehmen sowohl Männer als Weiber
Theil; bei der Zubereitung der Erde bedient man sich nur der^Hacken; diese sind gewöhnlich von
HoJh,'seltener von Eisen. Dieselben sind befestigt an so kurzen. Stielen, dass der Arbeiter entweder
in einer sehr gekrümmten Stellung gehen oder auf den Knien kriechen muss, wovon diese oft grosse
Schwielen von verdickter Epidermis bekommen.
Das Vieh besteht vorzugsweise aus Schafen und Ziegen, so wie aus einer geringeren Anzahl
grösseren Hornviehes. Schafe und Ziegen werden gewöhnlich nur zum Schlachten gehalten, das
grössere Hornvieh benutzt man zum Melken, Reiten und zum Transport von Waaren. Das kleine
Vieh wird zur Nachtzeit eingesperrt in kleinen, von Rollsteinen aufgestapelten Hütten, deren Oeff-
nungen an jedem Abende mit grossen Steinen gesperrt werden. Das grosse Vieh wird in eine für
jede Stadt oder jedes Dorf gemeinschaftliche, in der Mitte der Stadt oder des Dorfes befindliche
Einfriedigung«gebracht. Die Küstenkaffern dagegen .besitzen fast ausschliesslich und in grosser Anzahl
grösseres-Hornvieh. Die Basutos haben auch eine Menge von Hunden, die besonders angewendet
werden zum Fange kleinerer Raubthiere, deren Häute man zu Pelzwerk zubereitet. Diese Hunde
sind roth oder braun, glatthaarig und haben aufrecht stehende Ohren.
Wie bekannt, haben die Wohnhäuser der Küstenkaffern die Gestalt einer Halbkugel; auch die
Häuser der Basutos sind zirkelrund, haben aber aufrechtstehende Wände und hohe, konische, weit
über die Wände hervorspringende Dächer, die an der äussersten Kante von dünnen Pfeilern getragen
werden. Durch „diese letzterwähnte Einrichtung wird ein gegen die Mittagssonne geschützter Säulengang
gebildet, |in < welchem die Familie während des grössten Theiles des Tages sich aufhält, con-
versirt und sich mit Handarbeiten'beschäftigt. Die Wände bestehen aus Holzstämmen oder aus mit
Lehm zusammengefdgten Steinen. Das Dach wird von Rohr utfäjGras gebildet, der Fussboden von
Lehm gestampft, mit Kuhmist beschmiert, glatt geschliffen und sehr reinlich gehalten. Oft ist das
Haus in zwei Räume getheilt, von denen der eine die Vorrathskammer bildet. Königliche Personen
und höhere Beamte besitzen- 'Oft mehre Häuser. Fenster undHschornsteine sind nicht vorhanden, und
der^Rauch von der Feuerstätte sucht sich einen Weg theils durch das Dach, theils durch den Eingang,
welcher letztere nur drei Fuss hoch ist und mittelst einer hölzernen Luke verschlossen wird.
Möbeln sind, nicht vorhanden und zum Lager benutzt man Häute oder . Matten von Gras.
Sowohl die Basutos als die Küstenkaffern verstehen aus Erzen Metalle zu bereiten, auch
schmieden sie ziemlich allgemein Eisen und Kupfer. Die grösste Sorgfalt wird auf die Zubereitung
der Pelzwaaren verwendet. Die frischen Häute werden unter dem Trocknen geschabt, geschliffen,
gerieben, gereckt und darauf mit Fett eingeschmiert. Eine andere Art des Gerbens ist ihnen
nicht bekannt.
Aus den Gedärmen der Thiere verfertigt man Zwirn und Taue, und aus den blinden Därmen
| der Elephanten, Rhinocerosse (und Flusspferde grosse Säcke zum Transport von Wasser; auch benutzt
'man die Magen dieser Thiere zum Transport ;und zur Aufbewahrung^ der Vorräthe an Honig und
Fett. Um dieselben dazu dienlich zu machen, werden die Gedärme oder die Magen in frischem