im Phönixparke bei Dublin sei; zufolge der Aufschrift wird dasatOriginal im dortigen Universitätsmuseum
aufbewahrt.
Das Profil dieses Schädels ist beinahe viereckig; fast viereckig-keilförmig ist er auch von oben
angesehen, und das Ganze ist von brachycephalischer (turanischer) Form. v)
Der Scheitel ist schwach gewölbt, mit einer Erhöhung längs der Pfeilnath; die Stirn niedrig,
eher etwas breit als schmal, mit kleinen Stirnhöckern und eingedrückter Glabella; die Schläfen sind
fast flach, gerade herabstehend, die Scheitelhöcker ausgezeichnet, hochgestellt; zwischenlllnen geht
die Grenze zwischen dem Scheitelgewölbe und dem Hinterhaupte; die Ebene des letztem ist auch
beinahe viereckig und fast platt; die Spitze der Lambdanath hbShgestellt; die Lineae semicircula^s
niedrig liegend; das Receptaculum cerebelli klein; die Warzenfortsätze mittelgross; die Ohrenöffnungen
ziemlich weit hinter der Mitte des- Kopfes; die Arcus supraciliar<$ gross, vor die Stirn vorspringend
und unter einander zusammenlaufend; die Augenhöhlen mittelmässig; die Jochbeine und' ihre Bögen
nicht herausstehend; die Wangengruben ziemlich vertieft und die Kiefer ziemlich gross.
Lto8» ..................................................., • v ..............................0,175
Stirnbreite . . . . ............................................................... 0102
Hinterhauptsbreite.......................................... ' ...................................................... q 144
H ö h e ............................................... ........................... . . : . . .; . -. . 'ö’i5D
Umfang . . . \ . . . ................................ . . , . . . _ 0,510
Mastoidalbreite.......................................................... * .......................... 0130
J o ch b r e ite ............................................... ..... c 0125
Höhe des Oberkiefers............................................................................... ..... 0 070
Höhe der Orbitae .................................................................................... 0 032
Breite d erselben .................................................................... ..... 0046
Höhe des aufsteigenden ünterkieferastes . . . . '. . . . . . . c. .0 057
Kinnhöhe des U n te rk ie fe r s................................................—........................... 0 036
Es geht hieraus hervor, dass dieser Schädel, besonders hinsichtlich der Abschüssigkeit und
Flachheit des'Hinterhaupts, wie auch der Erhöhung der Pfeilnath, zu einem der charakteristischsten
von der brachycephalen oder turanischen Form gehört.
Ein fest ähnlicher Schädel ist in Dr. W h d e ’s Schrift: ’’The Ethnology of the Anc|nt Irish”
in der (der Ordnung nach) 5ten Figur abgebildet.
In Dr. P b ich a bd ’s ’’Researches ipto the Physical history of Mankind”, und zwar dem Capitel
von den physischen Charakteren der Britten wird auch gesagt, nachdem der Verfasser die am
allgemeinsten .vorkommende Entwicklung der Hinterhauptsgegend (die dolichocephalische Form) erwähnt
hat: ’’Ich habe Abgüsse von zwei Hirnschalen in der Sammlung der Königl, irländischen
Akademie, welche nebst den zu ihnen gehörenden Skeletten in einem Grabe im Phönixparke (bei
Dublin) gefunden worden sind. Diese Schädel, besonders der eine von ihnen, nähern sich bedeutend
der turanischen Schädelform; das Antlitz hat eine etwas viereckige Gestalt, eine pyramidale Biegung,
mit nach den Seiten hin herausstehenden Wangenbeinen (Jochbeinen).”
Diesp Facta scheinen es ferner zu bestätigen, dass Schädel von der brachycephalischen oder
turanischen Form in alten Gräbern auch in Irland angetroffen werden, oder dass auch da Ueber-
J) ist Kg. m PI. VI abgebildet.
bleibsel von einer dortigen vorzeitlichen turanischen Bevölkerung vorhanden sind. Ob noch Nachkömmlinge
von dieser daselbst leben, bleibt zu ermitteln.
2. Ein Schädel aus einem Begräbnissplatze bei York.
Dieser ist mir vom Dr. P richard mit der Angabe mitgetheilt worden, dass er auf einem allen
Begräbnissplatze, jetzt bepflügtem Lande, liegend zwischen^ York und des Kaisers S ev er u s einstmaligem
Lagerplatze, ausgegraben worden ist. Auf demselben Felde sind mehre Schädel nebst Skeletten
angetroffen worden, die ersteren sowohl von der oben beschriebenen und besprochenen runden als
■von einer ganz eigenen, länglichen Form, welche weiterhin angeführt werden soll und einem römischen
Krieger angehört zu haben scheint. P richard vermuthet, die Stelle sei ein Schlachtfeld gewesen,
weil Geräthe und andere antiquarische Nachbleibsel, die man sonst gewöhnlich auf anderen Begräb-
nissplätzen neben Leichen aus der Vorzeit findet, hier fehlen. Dass indessen diese Skelette aus einer
sehr entlegenen Vorzeit herrühren, hält P richard für ganz unzweifelhaft.
Die ganze Antlitzpartie des in Rede stehenden Schädels fehlt. Er zeichnet sich durch seine
Schmalheit, Niedrigkeit, Länge und sein spitzig herausstehendes Hinterhaupt aus.
Von oben angesehen ist er schmal langgestreckt-oval, mit abgestutzter Stirn, nach hinten hinaus
vorspringendem, zugespitztem Hinterhaupte; längs der Pfeilnath läuft eine Erhöhung. Im Profil
gesehen ist die Stirn ziemlich niedrig, aber schön gewölbt, das Hinterhaupt von der Höhe des Scheitels
nach dem Hinterhauptshöcker lang abhängig; Scheitelhöcker fehlen gänzlich; ihre Gegend ist abgeplattet;
Schläfen und Schläfenknochen flach; Schläfenbogenlinien hoch hinauf gegen den Scheitel
laufend; Augenbraunenhöcker der Stirnbeine und Jochfortsätze klein; Jochbögen klein, nicht herausstehend.
Besonders bemerkenswerth ist die Erhöhung der Pfeilnathregion, und dass von ihr die Seiten
über die Parietalregion gegen die Warzenfortsätze pyramidalisch hinablaufen. Die Lineae semicirculares
majores des Hinterhauptsbeins liegen nebst dem kleinen Receptaculum cerebelli ganz und
gar im Grunde der Hirnschale. Das Foramen magnum und die Condyli occipitales sind klein. Die
Ohrenöffnungen liegen in der Mitte der Länge der Hirnschale.
Länge. . . . . . . . . . . . .......................... • ..........................
Stirnbreite ..................................................... ..............................................................
Hinterhauptsbreite . ...............................................................; . . . . .
Grösster Umfang . ....................................................................................................
Höhe . ~ .......................... ..............................................................................................
Länge des Rückenmarkslochs...............................................................................
.Breite desselben .......................................... .....
Mastoidalbreite ............................................................................................... ..... •
Breite zwischen den Stellen der Parietalbeine, an denen die Scheitelhöcker
liegen sollten .....................................................................................................
0,197
0,102
0,131
0,530
0,131
0,032
0,027
0,137
0,114.
An der linken Seite des Hinterhauptshöckers ist ein grosses Loch, dessen Kanten etwas abgerundet
und an der einen Seite dunkelbraun gefärbt sind, vermuthlich von Blut. Die Beschaffenheit
dieser Kanten zeigt augenscheinlich, dass das Loch während der Lebenszeit entstanden ist, und giebt