Im oberen Theile des Hügels, etwa drei Fuss vom Gipfel, fand sich eine Menge Menschenknochen,
welche in Unordnung lagen und in späteren Zeiten dahin gelegt zu sein schienen, aber zehn bis zwölf
Fuss tief lagen ganze Gerippe, und zwar in der Richtung von Osten nach Westen. Diese Gerippe
waren sowohl von Männern als von Weibern, einige auch von Kindern und von Personen hohen
Alters. Die Zähne waren im Allgemeinen stark abgenutzt;, ein Beweis, dass die Personen von grober,
harter Nahrung gelebt hatten. Die Schädel waren im Allgemeinen klein, oval und zum Theil breiter
an der Basis, als nach oben (’’partially pyramidal”), die Stirngegenden klein und niedrig. Neben
den Menschengerippen fand sich eine Menge Knochen von dem kleinen Bos longifrons, welcher nach
O w e n ’s Meinung kurz nach dem Einbrüche der Römer in England ausgestorben ist; dabei fand man
auch Knochen von Pferden und Hirschen^.wie auch verrostete eiserne Nägel und plumpe gebogene
Eisenstücke, welche, wie man meinte, an Särgen gesessen hatten. Ebenfalls traf man mehre kleine
Stücke von verwestem Holz, so wie auch einige Fragmente von offenbar römischen Dachziegeln
mitten und zu unterst in der Begräbnissstelle gefunden wurden; auch wurden zwei oder drei Piecen
von samischen Thönsachen (’’Samian wäre”) und einige wenige Stücke von grobem grünglasirtem
Porcellane angetroffen. In der Mitte des Hügels fand sich «feine grosse Urne von zwölf engl. Zoll
Höhe und drei Gallonen Capacität. Diese war von sehr hartem, gebranntem Thone, von schmutzig
ziegelrother Farbe, in welcher sich kleine, zerbrochene Kiesel- und Granitsteine befanden. Inwendig
fand man nur etwas Thonerde; man glaubte aber, sie habe Ueberbleibsel von verbrannten Knochen
enthalten, welche beim Ausleeren herausgefallen wären.
Dr. T h u rn am sagt, dieser Grabhügel sei von einer in England sehr’eigenthümlichen Beschaffenheit
gewesen; er hält, ihn eher für einen grossem Begräbnissplatz, als für einen gewöhnlichen Tumulus,
und meint, man müsste ihn ”a tumulary cemetary” nennen. Er sagt ferner, D r a k e habe gemeint,
er stamme aus der römischen Periode her; er selbst aber trägt eine Menge Gründe für die Ansicht
^yor* dass er sich von den ältesten angelsächsischen Christen im siebenten oder achten Jahrhunderte
nerschriebe, —- einer Periode, in welcher es noch nicht erlaubt war, die Todten in den Städten zu
begraben, und sich noch kein Kirchhof innerhalb der Mauern von York befand.
Die in Rede stehende Hirnschale ist ziemlich klein, von starkem Bau, aber gerundeten Formen,
und hat offenbar einer bejahrten Weibsperson angehört.x) Sie hat alle Charaktere des germanischen
Stammes, ist von oben angesehen oval, um j länger, als breit. Die Stirn, obzwar etwas niedrig,
steigt ziemlich gerade aufwärts, der Scheitel ist nett gewölbt,’längs der Pfeilnath läuft eine schwache
Erhöhung; weder ausgezeichnete Stirn-, noch Scheitelhöcker sind vorhanden, der Hinterhauptshöcker
ist gross, schwach zweispaltig. Stirn glatt und hübsch gewölbt; Augenbraunenhöcker klein, in der
Glabella zusammenlaufend; Jochfortsätze des Stirnbeins klein; Stirn eher breit, als schmal; Schläfen
gewölbt, ihre grösste Weite zwei Zoll über den Warzenfortsätzen; Hinterhaupt gleichmässig nach
hinten abschiessend zum Uebergang in den Hinterhauptshöcker; Receptaculum cerebelli gross; ein
kleiner Hinterhauptszacken ist vorhanden, das Rückenmarksloch beschädigt; die Gelenkknöpfe stark
herausstehend; Warzenfortsätze klein; Ohrenöffnungen an der Mitte der grössten Länge; Jochbögen
klein, doch etwas herausstehend; Jochbeine ebenfalls klein; Wangengruben tief, Orbitae schief
gerundet viereckig, ihre äusseren unteren Ecken niedriger, als die inneren. Alveolarfortsatz nicht
herausstehend; nur vier stark abgenutzte grössere Backenzähne waren übrig ggjdieben. Nasenöffnung
*) Dieser Schädel ist Fig. III PI. V abgebildet.
mittelmässig bimförmig, Nasenbeine an der Wurzel zusammengekniffen, etwas vorstehend; Weite
zwischen den Orbitae mittelmässig.
Länge...........................’ ...................................................... . » . . . . . . 0,175
Stirnbreite . . . . ..................................................... v p f . ...............................0,096
Hinterhauptsbreite......................................................................................... 0,143
. U m fa n g .............................................................................................................................. 0,5.06
Höhe . . . . . . . . * ......................................................... 0,130
Mastoidalbreite.............................................................................................................. 0,125
Hintere Jochbreite . . . .................................................. .. . . . . . . 0,135
Vordere J o ch b r e ite ............................................... .................................... ..... . . 0,110
Höhe des Oberkiefers (nach der Nasenwurzel zu)' ............................................. 0,067
Breite der A ug enh öh len ............................................................................... ..... . 0,032
Höhe der Augenhöhlen..................................... . . . . ................................ 0,032.
Diese Dimensionen sowohl, als auch die übrigen Bildungsverhältnisse zeichnen die Formen des
germanischen Stammes aus und bestätigen die Annahme des Dr. T h u rn am, dass der in Rede stehende
Schädel einem Sachsen angehört habe.
Ich habe in den letzteren Zeiten mehre Hirnschalen aus Deutschland und Holland erhalten, alle
von dieser Form, welche der der Schweden und Gothen sehr nahe steht.