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Männchen und Weihchen zeigen keinen
merklichen Unterschied.
Dieser schöne Perikit ist mir zuerst am
Espirito Santo vorgekommen, weiter südlich
habe ich ihn an der Ostküste nicht bemerkt,
er findet sich aber, nach Azara, in Paraguay
bis zum 28steß Grade südlicher Breite. Am
Espirito Santo nannte man ihn Jandaya^ mehr
nördlich am Mucuri Perikit de cabeca amarella.
Sie sind muntere, schnelle Vögel, deren
Gesellschaften mit heller, etwas schnarrender
Stimme besonders häufig in den sandigen, mit
mancherlei Gesträuchen bewachsenen Ebenen
nahe am Meere umherstreifen. Hier leben sie
auch sehr gern in den Mangue - Gebüschen,
welche in diesen Gegenden von zwei Baumarten,
der Avicennia tomentosa und dem Conocarpus
racemosa gebildet werden. Ob sie
die Früchte dieser Bäume verzehren, kann ich
nicht behaupten, doch vermuthe ich es, sie
finden aber in den Sandgebüschen der Ebenen
an den Flufsmündungen, wo eine groise Menge
von Strauch- und Buschbaumarten wachsen,
mancherlei Früchte und Beeren. In den inneren
höheren Gegenden, an den Gränzen des
Sertong von Bahid und von Minas habe ich
diese Art nicht gefunden, eben so wenig in
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den hohen schattenreichen Urwäldern. Sie um*
schwärmen an der Seeküste die menschlichen
Wohnungen ziemlich nahe. Noch ist der Tag
kaum angebrochen, so hört man schon das
laute durchdringende Geschrei dieser kleinen
Papageyen 5 sie fallen laut schreiend in die
Gebüsche ein, sind aber still, sobald sie sitzen j
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alsdann sieht man sie an den Zvveîp:en umherklettern
9 indem sie sich mit dem Schnabel be*
ständig festhalten. Wo Pflanzungen in der
Nähe sind5 verursachen sie Schaden j wie alle
Papageyen, sie sind aber dem Maïs weniger
gefährlich als dem Reis. Ihr Nest erbauen
sie in der Höhlung eines alten Ma^?^^/^-Baumes
und legen zwei bis drei weifse Eier. Die
Jungen zieht man in jenen Gegenden nicht auf,
da sie ungelehrig sind. Ihres Fleisches wegen
werden sie von den Brasilianern nicht gejagt,
da sie zu klein sind«
Nach Azara wird dieser Vogel in Para^
guay Cotorra oder Cotorrita genannt, und Herr
Sellow bestätigt mir aus der Provinz Rio Gran^
de do SuL^ dals die Cotorra v^eit südlich hinab
gehe. In Cayenne nennt man ihn Perruche des
Savannes. Den Psitt. canicalaris haben einige
Ornilhologen für den allen Vogel der hier
erwähnten Species gehalten, beide sind abei'
IV, Band.