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JVcibchen: Bis auf den geringeren Glanz
von dem männlichen Vogel wenig verschieden.
Ausmessung: Länge 4" —
Junger Fogel: Die schwarze Farbe des
Körpers ist überall nur unrein und bräunlich
überlaufen, auch die Federn bis jetzt wenig
glänzend^ die ganze Kehle des Vogels ist rothbraun,
nur läuft über ihre Mitte hinab, vom
Kinnwinkel an, ein schwarzer Längsstreifen, und
den äufseren Schwanzfedern fehlt der schwarze
Spitzensaum beinahe gänzlich 5 die Federn des
Unterrückens sind rostroth gerandet, die der
Brust und des Bauches mit weiislichen Rändern.
Dieser Fliegenvogel ist mir zuerst südlich
am Parahyha vorgekommen, ich habe ihn aber
nachher am Belmonte sehr häufig beobachtet.
Er hat ungefähr Gröfse und Gestalt des vorhergehenden,
ist einer der scheuesten, schnellsten
und hochfliegendsten Colibri's, daher in
manchen Gegenden nicht leicht zu erhalten.
Gewöhnlich fliegen diese Vögel in den Urwäldern,
sie scheinen aber die Pflanzungen, wo
es dergleichen giebt, immer eifrig aufzusuchen,
und man bemerkt sie daselbst an den Orangen^,
Papaya-, Guayava- und andern Bäumen, so
wie an den Blüthen der wilden Bäume.
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Das niedliche Nestchen dieses Vogels fand
ich einst zu Anfang des Monats Januar an der
Waldstrafse von llheos durch die Urwälder bis
in die offenen Gegenden des Sertong der Provinz
Bahid. Es befand sich nahe bei unserer
Lagerstätte auf einem etwa vier Fufs hohen
jungen Baume. Ein grofses, schmales, längliches
Blatt trug dieses niedliche, aus gelbrothlicher
Pflanzenwolle dicht zusammengefilzte,
kleine, flache Nestchen, das blofs mit Wolle
an die Oberfläche des Blattes geheftet war.
Die Vertiefung des Nestes, so wie sein ganzer
Umfang, waren bedeutend für die Gröfse des
Vogels. Zwei völlig nackte Junge befanden sich
darin, an welchen gröfse, dicke Maden dergestalt
umherkrochen, dafs sie die Vögel öfters
beinahe verbargen. Wie diese Madeo hier entstanden
waren, wage ich nicht zu entscheiden,
man sagt aber, dafs sie an diesen jungen Vögeln
häufie vorkommen. Sobald man sich dem Nestchen
näherte, sperrten die jungen Vögel sogleich
den Rachen auf, und die beiden Eltern
umflatterten uns sehr ängstlich
Dr. V. Spix bildet unsern Fliegenvogel
*) Die Davstellung dieses Nestes und seines Erbauers sieiie
in meinen Abbildungen zur Naturgeschichte Brasilioii's,
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